Motorsport Formel 1
Mick Schumacher über WEC-Test: "Hoffentlich haben wir Optionen"
In dieser Woche absolvierte Mick Schumacher seinen ersten Test im Alpine A424_Beta, einem Hypercar aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Wenngleich er in Austin derzeit seinen Formel-1-Pflichten bei Mercedes nachgeht, scheint eine WEC-Teilnahme im kommenden Jahr nicht ausgeschlossen. "Wenn wir dann hier wegreisen, dann schauen wir uns nochmal alles an und hoffentlich haben wir dann ein paar Optionen", so Schumacher.
Der Test im 680 PS starken Hypercar bereitete dem ehemaligen Haas-Piloten offenbar Freude, auch wenn die WEC nicht mit der Formel 1 zu vergleichen ist. "Ja, es ist natürlich ein ganz anderes Feeling", bestätigt Schumacher gegenüber Sky. "Das Auto ist relativ groß, relativ schwer, ganz geschlossenes Cockpit, was natürlich ein bisschen klaustrophobisch war am Anfang, aber man hat sich relativ schnell dran gewöhnt."
"Und es ist eine ganz andere Herangehensweise zum Rennfahren, weil man sich dieses Auto teilt", erklärt der 24-Jährige, der sich bei einem Umstieg im kommenden Jahr an neue Herausforderungen gewöhnen müsste. "Also das ist natürlich spannend in gewisser Weise. Das Auto muss 24 Stunden durchhalten und ich glaube, dass es eine ganz andere Challenge ist."
Schumacher: "Abstrakt, sich da reinzusetzen"
Auch fahrerisch sind die Hypercars aus der WEC nicht mit einem Formel-1-Auto zu vergleichen, vor allem deshalb, weil "die Vorderreifen nicht zu sehen sind", so Schumacher. "Man merkt nie, ob der Reifen stehenbleibt oder nicht. Also man hat so kleine Lichter, die das anzeigen, aber sonst gar nichts."
"Es war natürlich ein bisschen abstrakt, sich da reinzusetzen und keinen Wind zu kriegen", spielt der 43-fache GP-Teilnehmer auf die weiteren Veränderungen an: "Ich glaube, für mich war es ehrlich gesagt der Wind vom Rücken. Man kriegt so ein Coolingsystem, das dann den Rücken anbläst und da war ich gar nicht so drauf vorbereitet am Anfang."
Der erste Test für Alpine lief nicht perfekt. "Wir waren nicht optimal vom Set-up", verrät Schumacher. "Wir hatten ein Le-Mans-Set-up gehabt, auf einer Strecke, wo eigentlich Highdownforce angesagt ist. Darum hat es sich ein bisschen langsam angefühlt und sehr träge."
Schumacher: "Ein ganz anderes Fahrgefühl"
"Aber ich glaube, das kommt natürlich auch vom Gewicht", muss sich der ehemalige Formel-1-Pilot erst an den neuen Rennwagen gewöhnen. "Ich meine, das sind 1000 Kilo, verglichen zu einem Formel-1-Auto, das voll, ich sage mal, 790 Kilo wiegt. Du hast auch Tranktionskontrolle, was auch nochmal ein ganz anderes Fahrgefühl ist."
Am Ende kam der Test- und Ersatzfahrer von Mercedes allerdings ins Fahrt. "Also, ein paar Runden hat es schon gedauert", schmunzelt der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher, der offenbar Freude an dieser neuen Herausforderung gefunden hat: "Ja, müssen wir schauen. Wir sind jetzt in Austin und deswegen ist jetzt der Fokus hier drauf." Von einer WEC-Teilnahme scheint Schumacher derzeit allerdings nicht abgeneigt ...