Formel 1
Deutscher Motorsport in Trauer: Teamchef-Legende Erich Zakowski verstorben
Der deutsche Motorsport trauert um Teamchef-Legende Erich Zakowski. Er verstarb im Alter von 89 Jahren.
Erich Zakowski ist tot. Der Gründer des Rennstalls Zakspeed starb am 3. November im Alter von 89 Jahren.
Der gebürtige Ostpreuße, dessen Familie sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Niederzissen niederließ, gehörte in den 1970er und 1980er Jahren zu den bekanntesten und erfolgreichsten Köpfen der deutschen Motorsportszene.
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Nach einer Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und bestandener Meisterprüfung gründete Zakowski zunächst eine eigene Kfz-Werkstatt. 1968 wurde in Niederzissen das Rennteam Zakspeed gegründet, es folgten erste Einsätze mit einem Ford Escort auf dem Nürburgring.
In den 1970er Jahren startete Zakspeed dann in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft und wurde dort auf Anhieb zu einem der erfolgreichsten Teams.
Das Wichtigste in Kürze
Mit Ford-Fahrzeugen und den Fahrern Hans-Joachim Stuck, Dieter Glemser und Hans Heyer gewann Zakspeed zwischen 1972 und 1976 fünfmal in Folge den Titel.
Serienmeister in der DRM
1981 folgte der sechste DRM-Titel mit Klaus Ludwig - gefahren im Zakspeed-Capri nach Gruppe 5-Reglement, der mit seinem spektakulären Breitbau bis heute als Kultauto gilt. Parallel startete Zakspeed Anfang der 1980er Jahre mit einem Ford Mustang auch in der amerikanischen IMSA-Serie.
Doch Zakowski wollte mehr. Der Traum, mit dem langjährigen Partner Ford in die Formel 1 einzusteigen, erfüllte sich nicht. Der US-Autobauer vergab den Auftrag zur Motorenentwicklung an Cosworth.
Doch Zakowski ließ sich nicht entmutigen und trieb seine Formel-1-Pläne weiter voran: Zakspeed entwickelte nicht nur das Chassis, sondern auch den Motor in Eigenregie, was damals nur die Werksteams der großen Hersteller Ferrari, Alfa Romeo und Renault taten.
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Mit eigenem Chassis und Motor in die Formel 1
1985 debütierte Zakspeed mit dem Briten Jonathan Palmer in der Formel 1. Später fuhren auch Christian Danner, Bernd Schneider, Martin Brundle, Aguri Suzuki, Piercarlo Ghinzani und Huub Rothengatter für Zakspeed.
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Doch das Engagement war nicht von Erfolg gekrönt. Ein fünfter Platz von Brundle beim San-Marino-Grand-Prix in Imola 1985 sollte das einzige Punkteresultat von Zakspeed in der Formel 1 bleiben. Dem standen zahlreiche Ausfälle gegenüber. 1988 schafften es Schneider und Ghinzani nur in 15 von 32 Versuchen, sich für ein Rennen zu qualifizieren.
Nach dem Verbot der Turbomotoren ging Zakspeed 1989 mit Aggregaten von Yamaha an den Start, war aber hoffnungslos unterlegen. Schneider qualifizierte sich nur zweimal für ein Rennen und schied jeweils aus, Suzuki scheiterte bei allen 16 Grands Prix in der Vorqualifikation. Nach der Saison 1989 zog sich Zakspeed aus der Formel 1 zurück.
Erfolge auch in der DTM
Erfolgreicher war das Engagement in der DTM, wo Zakspeed ab 1987 mit BMW M3 an den Start ging. Bereits im zweiten Saisonrennen gelang mit Marc Hessel der erste Sieg. Am Ende der Saison gewann Eric van de Poele den Meistertitel - ohne ein einziges Rennen gewonnen zu haben. Später fuhren auch Fahrer wie Steve Soper, Armin Hahne und Dieter Quester für Zakspeed in der DTM.
1990 schied Erich Zakowski aus dem von ihm gegründeten Rennstall aus, der von seinem Sohn Peter weitergeführt wurde und noch viele Erfolge in der DTM, der FIA-GT-Serie und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring feiern sollte und nach wirtschaftlich schwierigen Jahren kürzlich von Peter und seinem Bruder Philipp Zakowski neu gegründet wurde.