Motorsport Formel 1
"Nicht mein letzter Vertrag": Perez-Kampfansage nach Rücktrittsgerüchten
"Das habe ich auch gelesen", antwortet Sergio Perez mit einem Grinsen, als er im Vorfeld des Großen Preises der USA in Austin an diesem Wochenende auf die Rücktrittsgerüchte angesprochen wird, die in der Woche vor dem Rennen in Texas die Runde machten.
Im Internet wurde behauptet, Perez werde bei seinem Heimrennen in Mexiko seinen Rücktritt aus der Formel 1 bekanntgeben. "Ich lache nur darüber", stellt Perez nun klar und erklärt: "Ich kann nichts dagegen tun. Ich bin komplett auf meinen Job konzentriert."
"Das fasst meine Saison gut zusammen: Jemand sagt etwas über mich, und dann wird es plötzlich für wahr gehalten", zuckt der Mexikaner die Schultern und erinnert: "Ich habe einen Vertrag für das nächste Jahr, und ich habe keinen Grund, den Vertrag nicht zu erfüllen."
Zudem stellt Perez klar: "Es wird nicht mein letzter Vertrag in der Formel 1 sein." Sein aktueller Kontrakt mit Red Bull, der nach der Saison 2024 endet, soll nicht sein letzter sein. "Ich bin 33, und ich denke, ich habe noch einige gute Jahre vor mir", stellt er klar.
Auf die Frage, ob er allerdings auch über 2024 hinaus für die Bullen fahren werde, antwortet er: "Ich bin bei Red Bull und ich möchte bei Red Bull bleiben. Aber natürlich muss es für beide Seiten passen." Er könne lediglich sagen, dass er zu "100 Prozent" auch 2024 bei Red Bull sein werde.
Über die Zeit danach denke er momentan noch nicht nach. Denn für ihn gehe es jetzt erst einmal darum, aus der aktuellen Krise zu kommen. Denn Perez gesteht, dass vor allem die vergangenen drei Rennwochenenden, an denen er insgesamt lediglich fünf WM-Punkte holte, nicht gut waren.
Perez: Trendwende am besten noch vor der Winterpause
Die Lücke zu seinem Teamkollegen Max Verstappen sei aktuell zu groß, deshalb müsse er wieder zu seiner Form vom Saisonbeginn zurückfinden, "als wir mit Max gekämpft haben", so Perez, der zwei der ersten vier Saisonrennen 2023 noch gewinnen konnte.
Doch seitdem sah er kaum noch Land gegen Verstappen. Perez erklärt, dass sich die Dinge im Auto für ihn aktuell nicht mehr natürlich anfühlen. "Es ist hauptsächlich der Kurveneingang", so der Mexikaner, dessen "Ziel" es sei, sich im Auto wieder wohler zu fühlen.
"Wir hatten [zuletzt] ein wenig mit dem Auto zu kämpfen, und ich hoffe, dass es nächstes Jahr anders sein wird - aber auch in den nächsten fünf Rennen", so Perez, der die Trendwende gerne noch vor dem Ende der aktuellen Saison einleiten würde.
"Ich habe die volle Unterstützung des Teams", stellt er klar, nachdem Teamchef Christian Horner nach dem Wochenende in Katar angekündigt hatte, sich einmal mit Perez zusammensetzen zu wollen. Über dieses Gespräch verrät Perez nun: "Im Grunde war es für uns nur wichtig zu verstehen, wo es so schiefgelaufen ist."
"Und wenn wir uns die vergangenen Wochenenden anschauen, zum Beispiel mit dem Sprint in Katar, kann man sich leicht verirren, wenn man nicht von Anfang an ein gutes Set-up hat. Und genau das ist uns passiert. Aber so ist der Sport", zuckt er die Schultern.
Vorbereitung auf den Triple-Header "ziemlich intensiv"
"Man hat ein gutes Wochenende, dann ein schlechtes Wochenende. Wir waren das ganze Jahr über nicht in der Lage, diese Konstanz zu finden. Aber es gibt noch fünf Rennen, in denen sich die Dinge für uns ändern können", gibt sich Perez betont optimistisch.
Denn zwar sei die aktuelle Phase für ihn "schwierig" und "nicht ideal", gesteht er. "Aber ich liebe einfach die Herausforderung", betont er auch und erklärt in Anspielung auf die Rücktrittsgerüchte: "Es wäre leicht, einfach abzuhauen. Aber so bin ich nicht, und ich werde nicht aufgeben."
"Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass ich wieder mein bestes Niveau erreichen werde, und das ist mein einziges Ziel. Ich denke nicht einmal an Rücktritt oder etwas Ähnliches, denn das wäre der einfache Weg", stellt Perez klar. Stattdessen will er schnellstmöglich wieder in die Spur finden.
Zwar sei es "nicht hilfreich", dass auch Austin wieder ein Sprint-Wochenende sei, "wenn man nicht das Vertrauen ins Auto hat, das man haben sollte", so Perez. "Aber das ist für alle gleich. Ich hoffe wirklich, dass sich die Arbeit, die wir in dieser Woche geleistet haben, auszahlen wird."
Unter anderem saß der Mexikaner lange im Simulator, dazu gab es mehrere Treffen mit vielen Ingenieuren. "Es war wirklich sehr positiv, das zu tun und jedem einzelnen Ingenieur persönlich mein Feedback zu geben", so Perez, für den die Vorbereitung auf den Triple-Header "ziemlich intensiv" war.
Es bleibt allerdings abzuwarten, ob diese sich in Austin und den folgenden Rennen in Mexiko und Brasilien auch auszahlen wird.