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Motorsport Formel 1

Nico Rosberg: Lewis Hamilton ist immer noch Weltklasse - im Rennen!

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© Motorsport Images

Ist Lewis Hamilton mit 39 Jahren noch gut genug für die Formel 1? Das scheint Hamilton selbst zuletzt in Zweifel gezogen zu haben. Am Rande des Katar-Grand-Prix jedenfalls sagte er, er sei "nicht mehr schnell", nur um wenig später zu versichern, er habe es "immer noch drauf".

So oder so: Hamilton wirkte schon mal souveräner bei seinem Auftreten im Auto und außerhalb davon. Das kann laut Formel-1-Experten Ralf Schumacher aber auch damit zu tun haben, dass Hamilton aufgrund seines bevorstehenden Wechsels zu Ferrari nicht mehr der Mittelpunkt der Mercedes-Entwicklung war.

"Das Team musste sich für einen Fahrer entscheiden, und das war natürlich George Russell", erklärt Schumacher bei Sky. "Das heißt, die einzige Hoffnung, die Lewis jetzt noch bleibt, ist: Dass sich das Auto in eine Richtung entwickelt hat, die ihm nicht so liegt. Da baut er jetzt drauf."

Denn das würde bedeuten, die Hamilton-Form in der Formel 1 hat technische Gründe. "Aber falls es bei Ferrari dann genauso ist, würde ich nicht ausschließen, dass er irgendwann sagt: 'Komm, ich hau ein Ei drauf, ich lasse es ganz sein.' Aber jetzt im Moment hofft er natürlich, bei Ferrari nochmal neu anfangen zu können", sagt Schumacher.

"Schnell genug ist er schon noch, aber heutzutage ist es ein Unterschied: Qualifying oder Rennen. Im Rennen - das geht. Da kann man auch mit Erfahrung viel machen. Aber das Qualifying auf den Punkt zu bringen, das ist was anderes."

Hamilton: Negative Bilanz im Vergleich mit Russell

Und hier hat Hamilton in der Saison 2024 eine eindeutig negative Bilanz im Teamkollegen-Vergleich zu Russell: Nur in fünf von 24 Qualifyings war Hamilton der schnellere Mercedes-Fahrer. Auch im Sprintqualifying unterlag er mit 1:5 klar. Über die Renndistanz sieht es mit 9:15 im Grand Prix etwas besser aus, doch Russell bleibt genauso Duellsieger wie im Sprintvergleich mit 1:5 aus Hamilton-Sicht.

Laut Ex-Champion Nico Rosberg, der Hamilton 2016 im WM-Titelkampf bei Mercedes geschlagen hat, steht Hamiltons Rennleistung aber nicht zur Debatte. "Das muss man schon festhalten: Im Rennen ist er nach wie vor Weltklasse. Das hat er eh immer wieder gezeigt. Jetzt gerade in Las Vegas nochmal. Der Rennspeed ist immer noch absolut topp", sagt Rosberg bei Sky.

Problematisch aber sei Hamiltons fehlende Pace über eine fliegende Runde im Qualifying. Rosberg: "Wenn du immer dahinter bist, kannst du das im Rennen nicht mehr aufholen. Und Lewis war ja immer mehrere Positionen hinter George Russell. Das geht dann nicht mehr. Da wird es schwierig."

Rosberg ist sich sicher: Hamilton macht sich Sorgen

Muss Hamilton bei Ferrari also fürchten, von Charles Leclerc in den Schatten gestellt zu werden? Es sei "genau wie Ralf gesagt hat", meint Rosberg. "Man kann ihn natürlich nicht abschreiben, weil er ist ja der Größte aller Zeiten. Deshalb gibt es klar die Hoffnung: Reset. Neues Auto. Neues Team. Und er findet wieder sein Gefühl und zur alten Größe zurück."

"Aber so, wie es jetzt läuft: Es könnte auch einfach so weiterlaufen. Und das wäre dann richtig heftig und schlimm."

Er sei sich deshalb sicher, dass sich Hamilton gerade "sehr, sehr viele Sorgen macht, dass es so weiterläuft wie jetzt", sagt Rosberg. "Er kann es sich ja gerade selbst nicht erklären. Und das ist mental extrem schwierig."

Ob er diese Einschätzung einem Gespräch mit Hamilton zu verdanken hat, wird Rosberg gefragt. Und ob er einen Draht zu seinem früheren Teamkollege habe. Antwort: "Es gibt keinen Draht." Sein Verhältnis zu Hamilton sei "neutral, aber ohne Draht".

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