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Motorsport Formel 1

Surer über Verstappen: "Man braucht in der Formel 1 einen Bad Guy"

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© Motorsport Images

Max Verstappen hat sich auch 2024 wieder zum Weltmeister gekrönt - am Freitag erhält er dafür in Ruanda bei der FIA-Gala den WM-Pokal, bereits zum vierten Mal in Folge. Doch so sehr Verstappen mittlerweile sportlich über jeden Zweifel erhaben ist, so sehr wurde die Saison 2024 auch von den Kontroversen rund um seine Person geprägt:

Die knallharte Gangart im WM-Duell mit Lando Norris etwa, der verbale Schlagabtausch zuletzt mit Mercedes-Pilot George Russell, oder immer wieder die ein oder andere Schelte für die FIA und ihre Kommissare: Verstappen polarisiert, und das nicht immer positiv.

"Ja, und das ist doch gut. Man braucht in der Formel 1 einen Bad Guy", erklärt Experte Marc Surer dazu in einem exklusiven Videointerview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Für den Schweizer Ex-Rennfahrer steht fest: "Das hat es immer schon gegeben. Und jetzt haben wir wieder einen."

Verstappen vs. Russell: "Wenn die um die WM fahren ..."

Gerade die Wortgefechte zwischen Verstappen und Russell am Rande des Saisonfinales in Abu Dhabi könnten laut Surer schon ein Vorgeschmack auf das sein, was der Königsklasse 2025 blüht - wenn sich auch Mercedes, mit zuletzt stark verbesserter Form, wieder in den Titelkampf einmischen sollte:

"Das spitzt sich natürlich zu. Da kann man darüber schreiben. Da können auch normale Zeitungen darüber schreiben, über diesen Kampf zwischen zwei Charakteren", sagt Surer mit Blick auf die beiden Streithähne von Red Bull und Mercedes, die unterschiedlicher wohl kaum sein könnten: "Und wenn die dann um die WM fahren würden, das wäre toll."

Auf die Frage, ob Verstappen als "Bad Guy" damit der legitime Nachfolger seines Schwiegervaters in spe sei, Nelson Piquet, neben dem Surer 1985 bei Brabham-BMW selbst als Teamkollege fuhr, sagt der Schweizer: "Genau. Aber wie gesagt, das brauchst du in der Formel 1. Wir haben Lando Norris als den Good Guy, Russell als vielleicht der Intrigant, und dann Max Verstappen, der manchmal übers Ziel hinausschießt. Also das finde ich toll."

Red Bull bald mit zwei "Bad Guys"?

Interessant: Laut Surer ist Verstappen aber nicht der einzige harte Knochen im Fahrerkader Red Bulls - auch ein Youngster hat für ihn schon seine ausgefahrenen Ellenbogen bewiesen: "Also der Liam Lawson hat sich schon als Bad Guy geoutet, weil er gegen das eigene Team, also gegen Red Bull, was praktisch das gleiche Team ist, gegen den schon ins Auto gefahren ist in Mexiko."

Dort geriet der junge Neuseeländer mit Sergio Perez aneinander. "Also das zeigt schon, der schreckt vor nichts zurück. Das ist ein anderer Bad Guy von den Jungen", findet Surer. Obwohl Lawson von Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko für die Aktion einen Rüffel erhielt, gilt er mittlerweile als Favorit auf die Nachfolge von Perez im Hauptteam, sollte man dem Mexikaner wegen seiner anhaltend schwachen Leistungen den finalen Laufpass geben.

Welcher Rookie den Formel-1-Experten besonders beeindruckt hat, was er für den Performance-Einbruch Red Bulls verantwortlich macht, und weshalb McLaren im Titelkampf gegen Verstappen "viel zu lange gezögert" hat: Marc Surers Saisonfazit 2024 gibt es jetzt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de zu sehen.

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