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Formel 1 Motorsport

Umweltschutz und Motorsport: Vettel sieht sich als "Heuchler"

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© AFP/SID/Saeed KHAN

Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat sich selbst als "größten Heuchler, den es gibt" bezeichnet. Dies sei angemessen, weil er sich nun aktiv für Umweltschutz einsetze und zuvor über lange Jahre Teil des Formel-1-Zirkus war, sagte der Heppenheimer im Interview mit dem Schweizer Tages-Anzeiger: "Ich flog jahrelang um die Welt – und das nicht Economy, sondern Business oder First Class." Er habe "einen großen Fußabdruck hinterlassen".

Er schäme sich ob seiner Vergangenheit nicht, wichtig sei, sich mit durch Umweltverschmutzung und Klimawandel verursachten Problemen "zu konfrontieren und nach Lösungen suchen". In einer gewissen Form seien alle Menschen "Heuchler, weil wir auch Dinge genießen, von denen wir wissen, dass sie nicht so gut sind. Müssen wir nach Thailand in die Ferien fliegen? Nein. Aber es ist halt auch unheimlich schön dort."

Sein Ansatz: "Wir sollten das Reisen nicht verbieten, sondern technologische Möglichkeiten anbieten, die uns erlauben, das Gleiche zu tun wie bislang – nur nachhaltiger."

Dies sei auch eine Herausforderung, der sich der Motorsport stellen müsse. Der synthetische Kraftstoff, auf den die Formel 1 ab 2026 setzt, macht CO2-freies Fahren möglich. "Aber synthetischer Kraftstoff ist kein Allheilmittel", sagte Vettel, der seine Formel-1-Karriere Ende 2022 beendet hatte.

Er nannte den hohen Stromverbrauch bei der Produktion unterschiedlicher Kraftstoffe ein "großes Manko" und betonte: "Der Prozess ist ineffizient – während der Strom eigentlich überall sonst gebraucht würde, etwa für die Gebäudeheizungen."

Daher könnten synthetische Kraftstoffe "eine Brückentechnologie für die Formen der Mobilität" sein, "bei denen wir noch keine anderen Lösungen haben, etwa beim Schiffs- oder Flugverkehr. Es gibt noch kein elektrisches oder wasserstoffbetriebenes Containerschiff oder Flugzeug."

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