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Motorsport Formel 1

US-Gericht weist Klage von Haas gegen Günther Steiner ab

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© Motorsport Images

Die erste gerichtliche Auseinandersetzung zwischen dem früheren Formel-1-Teamchef Günther Steiner und dem US-Rennstall Haas endete mit einem Sieg für Steiner: Richter Andre Birotte jun. vom Central District Court im US-Bundesstaat Kalifornien wies eine Copyright-Klage von Haas ab. Das Team hatte auf Schadenersatz geklagt, weil Steiner in seinem Buch "Driving to Survive" (unter anderem) Bilder abgedruckt hatte, auf denen Haas-Logos zu sehen sind.

Dazu sagte Richter Birotte in seiner Urteilsbegründung: Steiner schildere im Buch seine Erfahrungen als Teamchef von Haas in der Formel 1 und müsse deshalb notwendigerweise den Namen des Teams nennen. Außerdem habe Steiner Bilder verwendet, "wie es bei vielen Sportbiografien der Fall ist". Diese Bilder seien "künstlerisch relevant" für das Buch und stellten in diesem Kontext keinen Copyright-Verstoß dar.

Steiner führe seine Leser damit auch nicht auf eine falsche Fährte und deute nirgendwo im Buch an, Haas stehe in Verbindung zu dessen Entstehung. "Man könnte argumentieren, das Titelbild impliziere ein Befürworten von oder ein Sponsoring durch Haas, aber es werden keine irreführenden Aussagen oder Hinweise gemacht in Richtung der Haas-Marken", so Richter Birotte weiter.

Eine kleine Niederlage aber hat Steiner trotzdem erlitten: Seine Anwaltskosten werden nicht übernommen, weil das laut Gerichtsangaben nur "in außergewöhnlichen Umständen" passieren kann. Steiners Antrag sei kurz gewesen und habe auch nicht dargelegt, was die "außergewöhnlichen Umstände" seien, deshalb sieht Steiner hier kein Geld.

Details zum Steiner-Buch

Steiners Buch "Surviving to Drive - Ein Jahr in der Formel 1" ist am 17. November 2023 auf Deutsch erschienen . Der Titel versteht sich als Anspielung auf die erfolgreiche Netflix-Serie "Drive to Survive", durch die Steiner weltweit Berühmtheit erlangt hat. Sein markantes Fluchen ist derzeit wieder Gegenstand einer Diskussion.

Seit seinem Aus als Haas-Teamchef nach der Saison 2023 ist Steiner dem Formel-1-Fahrerlager als TV-Experte erhalten geblieben. Er steht unter anderem für die deutschen Sender Sky und RTL vor der Kamera. Außerdem arbeitet Steiner, der in den USA lebt, als Botschafter für den Miami-Grand-Prix.

Haas und Steiner treffen sich nochmals vor Gericht

Sein ehemaliges Formel-1-Team Haas trifft er vermutlich nochmals vor Gericht: Steiner hat seinen früheren Arbeitgeber auf ausstehende Provisionszahlungen verklagt. Ihm stünden noch Gelder aus den Jahren 2021 bis 2023 zu, behauptet Steiner. Darüber hinaus habe das Team mit ihm Werbung gemacht und Fanartikel vertrieben, was im Kontrast stehe zu seinem Angestelltenvertrag.

Dieser zweite Rechtsstreit ist noch im Gange und könnte erst im Jahr 2025 zu einem Abschluss gebracht werden.

Ohne Steiner geht es voran bei Haas

Schon im Jahr eins nach Steiner hat Haas unter dessen Teamchef-Nachfolger Ayao Komatsu einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht in der Formel-1-Gesamtwertung. Nachdem Haas 2023 mit zwölf Punkten und betont wenigen technischen Updates noch den letzten Platz belegt hatte, steht das Team nach zwei Dritteln der Saison 2024 bereits bei 31 Punkten und modifiziert seine Autos regelmäßig.

Auch die Haas-Fahrer 2025 stehen schon fest: Das US-Team besetzt beide Cockpits neu mit Esteban Ocon (von Alpine) und mit Formel-1-Neueinsteiger Oliver Bearman aus der Ferrari-Akademie. Der langjährige Haas-Stammfahrer Kevin Magnussen hört auf, Nico Hülkenberg wechselt zu Sauber/Audi.

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