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Motorsport Formel 1

Verstappen gibt "einen Schei*" auf die Kritik: Nur Freundschaft zu Norris zählt

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© Motorsport Images
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Lando Norris machte es Max Verstappen leicht - diesmal nicht auf der Strecke, sondern in der Pressekonferenz, ruderte am Donnerstag im großen Stile zurück. Und auch vom Niederländer gab es zum Wiedersehen in Silverstone gemäßigtere Töne, zumindest in Richtung seines Kumpels. In Bezug auf die übrigen Kritiker traf das nicht unbedingt zu ...

Unter anderem hatte sich McLaren-Teamchef Andrea Stella in der Causa Verstappen klar positioniert, und Quervergleiche zum Zweikampfverhalten des Red-Bull-Piloten in der kontroversen WM-Saison 2021 gezogen. Eine Kritik, in die in weiterer Folge auch viele Medien mit einstimmten und die entsprechend die Wogen in den verschiedenen Fanlagern hochgehen ließ.

In Bezug auf den Aufruhr der letzten Tage hält Verstappen mit seiner Meinung jedenfalls nicht hinterm Berg: "Da gebe ich einen Scheiß drauf, ich gehe nach Hause und lebe mein Leben. Und die einzige Sache, die mich interessiert, ist meine Beziehung zu Lando", erklärt der Weltmeister am Donnerstag in Großbritannien.

Wie zuvor schon Norris, bestätigt auch Verstappen ein Gespräch der beiden Kontrahenten am Montag, aus dem die Schlussfolgerung gezogen worden sei, dass man auch in Zukunft ähnlich hart gegeneinander Rennen fahren werde: "Ich denke, wir haben übereingestimmt, dass uns unser Kampf wirklich Spaß gemacht hat", sagt Verstappen.

Den Vorfall habe man sich nochmal angesehen, so der Red-Bull-Pilot, "und es war so eine lächerlich kleine Berührung, die natürlich große Folgen für uns beide hatte. Aber wir fahren beide gerne hart, haben das auch für viele Jahre schon so gemacht, nicht nur in der Formel 1, selbst beim Online-Racing, wo wir auch schon viel Freude gemeinsam hatten."

Für Verstappen steht fest: "Diese Dinge müssen weitergehen, weil wir das gerne machen. Und ich glaube, für die Formel 1 ist das auch großartig. Böses Blut gäbe es zwischen ihm und dem McLaren-Fahrer jedenfalls keines: "Wir stimmen bei 99 Prozent von allem überein", verrät Verstappen sogar.

Verstappen: Nichts, "was massiv über dem Limit war"

"Und ich habe Lando immer gesagt, wenn du Manöver versuchst, egal ob innen oder außenum, dann kannst du mir vertrauen, dass ich nicht da bin, um zu versuchen dich aus dem Weg zu räumen. Und andersrum ist es genauso, darüber haben wir auch gesprochen", erklärt der Red-Bull-Pilot: "Natürlich gibt es immer eine menschliche Reaktion, wenn jemand innen oder außen reinsticht, darauf reagiert man. Aber ich habe das Gefühl, dass ich nichts getan habe, was massiv über dem Limit war."

"Natürlich, wie auch beim Design der Autos, geht man ans äußerste Limit der Regeln. Vielleicht findet man hier und da ein paar Grauzonen mit dem Auto. Und so fährt man auch - ansonsten wird man nie ein Top-Fahrer, und im Leben hast du sonst auch keinen Erfolg", erklärt Verstappen seine Sicht auf die Dinge.

Dass auch er sich am Funk über Norris beschwerte, will er dabei, ähnlich wie sein Gegenüber, nicht überbewertet wissen: "Natürlich spricht man immer zu seinem eigenen Vorteil", grinst Verstappen: "Das hat er gemacht, das habe ich gemacht, das verstehen wir alle."

Und auch Norris' erste Reaktionen nach dem Crash wolle er deshalb nicht überbewerten: "Ich habe schon nach dem Rennen gesagt, dass wir die Dinge erstmal abkühlen lassen müssen, einfach weil die Emotionen hochgehen."

Verstappen: "Will diese Freundschaft nicht ruinieren"

Vor Norris habe er jedenfalls viel Respekt: "Mit manchen (Fahrerkollegen) hat man engere Beziehungen als mit anderen. Und mit Lando komme ich wirklich gut aus", sagt Verstappen, der erklärt: "Deswegen will ich diese Freundschaft außerhalb der Strecke auch nicht ruinieren, denn das verdient es definitiv nicht."

Er glaube, dass man auch befreundet sein könne, wenn man um Siege oder sogar die WM kämpfe, so Verstappen. Dass das in der Historie der Formel 1 nur selten der Fall war, und die meisten Duelle an der Spitze irgendwann eskaliert seien, lässt ihn dabei kalt: "Die Vergangenheit interessiert mich nicht", kommentiert der Red-Bull-Pilot.

"Außerdem ist jede Person anders", sagt Versteppen: "Ich denke, es kommt auch ein bisschen auf die Persönlichkeit an. Und Lando ist ein großartiger Typ, er ist wirkich eine nette Person, der die Formel 1 und denn Rennsport liebt. Und ja, da ist er einfach sehr leidenschaftlich, natürlich auch nach einem Rennen."

Zudem wirft Verstappen ein: "Man muss auch verstehen, dass er um seinen zweiten möglichen Sieg kämpft, und ich um meinen 62. ... da sind unsere Emotionen natürlich ein bisschen anders, das weiß ich noch von damals, als ich um meine ersten Siege in der Formel 1 gekämpft habe. Aber das ist alles in Ordnung."

Mit Blick in die Zukunft ändert sich für Verstappen deshalb laut eigener Aussage gar nichts: "Wir geben weiter Vollgas, darauf haben wir uns geeinigt. Denn das ist es, was wir gerne tun. Und für die Formel 1 ist das auch das Beste."


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