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Motorsport Formel 1

Wie geht's weiter für Daniel Ricciardo? "IndyCar macht mir immer noch Angst!"

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© Motorsport Images

In Austin ritt er schon mal auf dem Pferd ins Fahrerlager, führte ein ganzes Interview in texanischem Akzent oder trug die ein oder andere landestypische Gesichtsbehaarung zur Schau - daraus, dass der Große Preis der USA zu seinen Lieblingsrennen zählte, machte Daniel Ricciardo nie einen Hehl.

Noch in der vergangenen Saison kehrte der Australier pünktlich für den Auftritt in Austin aus seiner Verletzungspause nach Handbruch zurück, doch dieses Jahr wird das Event in Texas nach seinem Aus bei den Racing Bulls erstmals ohne den Publikumsliebling stattfinden.

Immerhin: Eine neue Kollektion seiner eigenen Modelinie im Texas-Style hat Ricciardo im Vorfeld des Austin-Grand-Prix diese Woche trotzdem vorgestellt - ganz einfach, weil die Sachen für das Event schon produziert waren. Doch ansonsten ist es seit Singapur auffallend ruhig geworden um den 35-Jährigen.

Führt Ricciardos nächster Weg in die USA?

Wie aber kann es motorsportlich weitergehen für Ricciardo? Auf den ersten Blick wäre es wohl keine Überraschung, sollte der achtfache Grand-Prix-Sieger seine Karriere eben dort in den USA fortsetzen: Einerseits aufgrund seiner spätestens seit Netflix großen Popularität in den Staaten, anderseits wegen des Angebots an Rennserien, wie IndyCar oder NASCAR, von der er durch sein Kindheitsidol Dale Earnhardt schon seit jeher großer Fan ist.

Doch zumindest in Bezug auf die erste Option winkt Ricciardo überraschend ab: "IndyCar macht mir immer noch Angst", sagt er, auf mögliche Alternativen angesprochen, zu Motorsport-Total.com. Die extremen Geschwindigkeiten im Oval, und Unfälle wie der von Ex-DTM-Pilot Robert Wickens, der den Kanadier bis heute an den Rollstuhl fesselt, schrecken ihn ab.

Dann schon eher die extrem populäre NASCAR-Serie - doch auch da hat Ricciardo seine Bedenken: "Keine Respektlosigkeit gegenüber anderen Serien, und wie du sagst, ich bin ein Fan der NASCAR und vieler anderer Arten von Motorsport. Aber weil ich hier (in der Formel 1) war, und die höchsten Höhen erlebt habe, werde ich dann diese richtige Erfüllung finden, wenn ich etwas anderes mache, und auch keine Garantie habe, dass ich gut darin sein werde?"

"Eher nein als ja": Kehrt Ricciardo Rennsport den Rücken?

"Wird mich das wirklich so sehr jucken und mir geben, was ich will? Ich weiß es nicht. Ich würde wahrscheinlich eher nein als ja sagen", gewährte Ricciardo zuletzt schon in Singapur Einblick in seine Überlegungen zur Zukunft - Gedanken, die er sich jedenfalls nicht zum ersten Mal macht:

"Ich habe ja schon darüber nachgedacht, als ich wusste, dass ich in der 2023-er Saison nicht an den Start gehe. Aber ich weiß, dass ich immer noch ein Wettkämpfer bin, dass ich immer noch viel Feuer in mir habe. Aber vielleicht wird diese Lust auch ausgelöst, wenn ich etwas anderes mache", so Ricciardo.

Aussagen, die den Schluss zulassen, dass er das Adrenalin künftig vielleicht in einer ganz anderen Sportart oder sogar auf völlig neuem Terrain suchen könnte. "Oh, abseits des Racings, na klar, zumal ich das ja auch schon ein bisschen erfahren habe", erklärt er Motorsport-Total.com auf die Frage, was den gesuchten Nervenkitzel denn sonst so auslösen könnte?

Ricciardo auf Motocross-Tour in Kalifornien

"Wie dann sozusagen Phase zwei des Lebens aussieht? Ich denke, da gibt es viel zu tun, eine Menge Möglichkeiten", sagt Ricciardo: "Ich habe jedenfalls keine Angst, sagen wir, nicht mehr ins Paddock einzuchecken. Ich habe es geliebt, und es war großartig. Aber ich habe glücklicherweise über die Jahre auch Freundschaften mit anderen Athleten geschlossen, die in einer ähnlichen Position waren."

So wie etwa mit Ex-Motocross-Rennfahrer Adam Cianciarulo. Mit dem US-Amerikaner und ein paar Freunden verbrachte der frischgebackene F1-Rentner zuletzt schließlich ein paar spaßige Tage in Kalifornien, wechselte dabei von vier auf zwei Räder, und machte die Schotterpisten oberhalb von Santa Barbara unsicher.

Und ganz nebenbei gab Ricciardo auf einem Schnappschuss seines Freundes auch noch einen Fingerzeig darauf, was in unmittelbarer Zukunft auf seinem Programm steht - grinste er doch mit einer Kappe in die Kamera, auf der stand: "Ich bin im Ruhestand. Eine gute Zeit zu haben, ist mein Job". Je nachdem wie gut diese Zeit wird, wird er sich überlegen, ob er überhaupt noch einmal auf die (professionellen) Rennpisten dieser Welt zurückkehren möchte ...

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