Anzeige
Motorsport Formel 1

"Zweischneidiges Schwert": Strafe für Max Verstappen sorgt für Diskussionen

Article Image Media
© Motorsport Images

"Ich finde, lächerlicher geht es nicht mehr", winkt Jos Verstappen ab, als er von der globalen Edition von Motorsport.com auf die Strafe für seinen Sohn und Formel-1-Weltmeister Max angesprochen wird, der von der FIA jüngst zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert wurde.

Hintergrund: Der Niederländer hatte in einer offiziellen FIA-Pressekonferenz das Wort "fucked" verwendet, was der Automobil-Weltverband als angemessen empfand. "Ich glaube nicht, dass die FIA sehr gute Arbeit leistet", stellt sich Jos Verstappen auf die Seite seines Sohnes.

"Aber ich werde nicht zu viel darüber sagen", ergänzt er. Denn inzwischen ist die Situation zwischen Max Verstappen und der FIA längst zu einem kleinen Machtkampf geworden, in dem der amtierende Champion zuletzt sogar öffentlich mit einem Rücktritt drohte.

Dabei geht es nicht nur um seine Strafe in diesem konkreten Fall, sondern auch um die generelle Richtung der FIA, die von den Fahrern auch am Funk gerne weniger Schimpfworte hören würde. Experte Timo Glock sieht das im exklusiven Gespräch mit Motorsport-Total.com ebenfalls kritisch.

"Ich würde es mal in zwei Sachen teilen", beginnt der langjährige Formel-1-Pilot und erklärt: "Wenn du ein Interview gibst und und wenn du in der Pressekonferenz sitzt [...], solltest du eigentlich als Fahrer und als Sportler in der Lage sein, das zu kontrollieren."

Glock: Wortwahl in PK "sollte man kontrollieren können"

Zwar könne einem immer "mal so ein Wort rausrutschen", erklärt Glock, "aber als 'Vorbildfunktion' sollte man da natürlich schon ein bisschen drauf achten." Anders sei die Sachlage dagegen wenn man im Auto sitze und "dem Druck ausgesetzt" sei.

Man sei als Rennfahrer voll mit "Adrenalin", weshalb Glock betont: "Dann denkst du nicht darüber nach, was du da sagst. Du hast keine Zeit, darüber nachzudenken. Sondern du sagst das, was du denkst. Und dann kann es natürlich mal passieren, dass du so eine Wortwahl wählt."

"Ich selbst habe Rennen gehabt, wo ich dieses Wort zehnmal am Funk gesagt habe und im Nachhinein nicht mal mehr in der Lage war, mich daran zu erinnern, dass ich es überhaupt gesagt habe, weil ich so im Tunnel drin war", so der GP2-Champion von 2007.

"Die Emotion gehört dazu. Das ist das, von was der Sport lebt", betont er und ergänzt: "Es gibt keinen [anderen] Sport, wo du ein Mikrofon ständig dran hast." Im Fußball zum Beispiel würden sicher ähnliche Worte fallen, als Zuschauer bekäme man das aber nicht mit.

"Das ist so ein zweischneidiges Schwert", betont Glock daher. Denn im Auto kämen "die Emotionen einfach frei raus." Aber: "Die Wortwahl, wenn man aus dem Auto raus ist und sich irgendwo in der Pressekonferenz befindet, glaube ich, ist sollte man kontrollieren können."

Das komplette Interview mit Timo Glock ist kostenlos auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de verfügbar.

Anzeige
Anzeige