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Fluchverbot der FIA: Rallye-Piloten teilen gegen Präsident aus
Unruhe in der Rallye-WM: Die WRC-Piloten haben in einem Statement Präsident Mohammed bin Sulayem und Automobil-Weltverband FIA heftig kritisiert. Zuletzt sei "eine besorgniserregende Verschärfung der Sanktionen zu beobachten, die wegen geringfügiger, vereinzelter und unbeabsichtigter sprachlicher Verfehlungen verhängt werden". Dies habe ein unvorstellbares Ausmaß erreicht, hieß es in einem Statement der World Rallye Drivers Alliance (WoRDA). Die Fahrer fordern eine "dringende Lösung". Auslöser für die Diskussionen war eine Strafe gegen Hyundais Adrien Fourmaux. Auch in der Formel 1 hatte es eine Debatte um die strengen Fluch-Regeln der FIA gegeben.
Bei der Rallye Schweden Mitte Februar hatte der Franzose Fourmaux in einem Fernseh-Interview geflucht und bekam eine Geldstrafe von 10.000 Euro aufgebrummt. Bei einem weiteren Verstoß könnte diese sogar um weitere 20.000 Euro ansteigen. Für die Fahrer ein Unding, da die Strafe nicht im Verhältnis zum Einkommen stehen würde.
Außerdem könne Umgangssprache "nicht mit einer echten Beleidigung oder einem Akt der Aggression gleichgesetzt und beurteilt werden". Zudem seien sich nicht-englische Muttersprachler der Wirkung ihrer Worte nach einer harten Rallye-Etappe nicht immer bewusst.
Es sei "unrealistisch Sekunden nach einem extremen Adrenalinschub eine perfekte und systematische Kontrolle der Emotionen zu erwarten", teilte die WoRDA mit. Die Allianz der Piloten um Rekordchampion Sébastien Ogier und Co. fordert zudem "eine direkte Kommunikation" mit bin Sulayem, um mehr Klarheit und Transparenz zu schaffen.
Schon im vergangenen Jahr hatte bin Sulayem mit den Formel-1-Fahrern und ihrer Gewerkschaft GPDA zu kämpfen, weil Weltmeister Max Verstappen zu gemeinnütziger Arbeit beim Großen Preis von Singapur verurteilt worden war. Der Niederländer hatte sich in einer PK einen verbalen Fauxpas geleistet.