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Rallye-WM legt ohne Hybridantrieb los - "Seltsam"
Die Rallye-Weltmeisterschaft WRC startet von Donnerstag bis Sonntag in ihre neue Saison - und vollzieht dabei eine Rolle rückwärts. Ab dem traditionellen Auftakt in Monte Carlo wird zum ersten Mal nach drei Jahren wieder ohne Hybrideinheit gefahren. Gründe dafür sind unter anderem die hohe Anfälligkeit und die Kosten, die der nachhaltigere Antrieb verursacht. Vom achtmaligen Weltmeister Sebastien Ogier gab es dazu bereits deutliche Kritik.
"Einen Plan mittendrin abzubrechen, ist nie gut für das Image des Sports", sagte der Franzose: "Wir brauchen Innovation, um Hersteller anzulocken und uns der Richtung anzupassen, in die sich die Welt bewegt." Ursprünglich sollten die Hybridantriebe bis mindestens 2026 genutzt werden, nun sind wieder reine Verbrenner angesagt.
Der WRC fehle es "an Beständigkeit", monierte Ogier, die Motoren-Entscheidung sei ein Beispiel dafür: "Es ist eine etwas seltsame Änderung in letzter Minute, dass das gestrichen wird." Mit der Hybridisierung hatten bei der Einführung 2022 eigentlich mehr Hersteller angelockt werden sollen - ein neuer kam seither aber nicht dazu. Die Teams klagten ganz im Gegenteil über zusätzliche Belastungen. Trotz dieser Probleme findet Ogier den Schritt nicht richtig. Verbesserungen beim Zulieferer der Hybrideinheit, sagt der Franzose, hätten gesucht werden sollen.
Immerhin: Wenn Ogier bei der Rallye in Monaco an den Start geht, werden sein Toyota und die anderen Autos mit E-Fuel, also nachhaltigem Treibstoff betankt sein. Der 41-Jährige ist Rekordsieger im Fürstentum und peilt seinen zehnten Triumph an. Die gesamte Saison wird er allerdings wie schon in den vergangenen drei Jahren nicht bestreiten.
Den Kampf um den WRC-Titel werden in 14 Rallyes in Europa, Afrika, Südamerika, Asien und dem Nahen Osten wohl die vier Topfahrer um Weltmeister Thierry Neuville, Ott Tänak (Estland/beide Hyundai), Kalle Rovanperä (Finnland) und Elfyn Evans (Großbritannien/beide Toyota) unter sich ausmachen. Der Belgier Neuville hatte in der vergangenen Saison zum ersten Mal die WRC gewonnen und auch bei der Rallye Monte Carlo triumphiert.