DEB-Helden: Die Schlüsselspieler der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft
DEB-Helden: Die Schlüsselspieler der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft schreibt in Pyeongchang Geschichte: Der unglaubliche 4:3-Thriller gegen Weltmeister Schweden und der Einzug ins Halbfinale ist der größte olympische Erfolg seit 1976. Damals holte das DEB-Team Bronze. Die winkt nun erneut, im Halbfinale ist Kanada der Gegner. Der nächste Hammer, immerhin ist Kanada Olympiasieger.
DEB-Helden: Die Schlüsselspieler der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft
Bislang war Deutschland sehr oft nur Mitläufer. Seit der Olympia-Premiere der Sportart Eishockey 1920 schaffte es eine deutsche Mannschaft nur zweimal ins Halbfinale, wie erwähnt 1976, davor 1932. In beiden Fällen gab es Bronze. Ein gutes Omen? Gut möglich. ran.de stellt die Schlüsselspieler der DEB-Auswahl vor.
Marco Sturm
Der Bundestrainer. Er übernahm 2015 eine Eishockey-Nationalmannschaft, die ihren Reiz verloren hatte. In Sotschi 2014 war man gar nicht dabei, in der Weltrangliste nur noch 13. Doch Deutschlands NHL-Rekordspieler (1006 Spiele) lamentierte nicht, er machte, den strukturellen und sportlichen Problemen zum Trotz. 2016 und 2017 schaffte es die DEB-Auswahl ins Viertelfinale, wohl auch mit der Unterstützung der deutschen NHL-Profis. Umso größer ist die Leistung bei Olympia einzuschätzen, wo Sturm "nur" auf DEL-Cracks zurückgreifen kann. Mit dem Konzept "Powerplay26" sollen Spiele um Medaillen und Titel in Zukunft keine Sensationen, sondern realistische Ziele sein.
Patrick Reimer
Der DEL-Spieler des Jahres 2014, 2016 und 2017. Top-Stürmer, Topscorer. Mit 35 einer der Routiniers, der in der DEL gegen Michael Wolf um den Titel des Rekordtorschützen kämpft. Daneben auch immer noch um seine erste Meisterschaft, mit den Nürnberg Ice Tigers soll es in dieser Saison endlich klappen. Er gibt für den sportlichen Erfolg alles, sein Einsatz gegen Schweden war bis kurz vor Spielbeginn unsicher. Doch der Oldie biss sich durch. Zum Glück.
Marcel Goc
Bei ihm ging alles schnell. Mit 16 Jahren feierte er sein DEL-Debüt, nur zwei Jahre später, 2001, wurde er von den San Jose Sharks in der ersten Runde des NHL-Drafts an 20. Stelle gepickt und ging schließlich nach der Saison 2002/2003 in die NHL. 636 Spiele absolvierte er in der härtesten Liga der Welt, 2015 kehrte der Center in die DEL zurück. Für den 34-Jährigen sind es die dritten Olympischen Spiele.
Christian Ehrhoff
2002, mit 19 Jahren, war er bei seinen ersten Olympischen Spielen noch das Greenhorn. 16 Jahre später ist er Kapitän der Nationalmannschaft, Fast-Fahnenträger 2018, dazu mit 864 Spielen in der NHL auf dem Buckel, 13 Jahre lang war er dort im Einsatz. Seit 2016 spielt der offensiv ausgerichtete Verteidiger wieder in der DEL für die Kölner Haie. Für ihn sind es die vierten Spiele.
Yannic Seidenberg
Er ist Sturms Allzweckwaffe. Der gelernte Stürmer wurde bei seinem aktuellen Klub EHC Red Bull München zum Verteidiger umgeschult, ist also defensiv wie offensiv flexibel einsetzbar und in der Nationalmannschaft eine feste Größe. Der 34-Jährige schaffte es zwar nicht wie sein älterer Bruder Dennis in die NHL, feierte aber in der DEL seit 2001 zwei Meisterschaften.
Felix Schütz
Der 30-Jährige gehört zu den Routiniers. Im deutschen Kader hat nur Yannic Seidenberg öfter das DEB-Trikot getragen. Der Center hat in seiner Karriere schon eine Menge gesehen, als Weltenbummler die Ligen in Kanada, den USA, Russland, Lettland und Schweden. Aktuell spielt er mal wieder in Deutschland, bei den Kölner Haien.
Dominik Kahun
Er verkörpert die Zukunft, auf die der DEB setzt. Kahun ist 22 Jahre alt und einer der Leistungsträger, dazu Hoffnungsträger. Der Center vom EHC Red Bull München ist in Tschechien geboren, seit der U17 spielt er für deutsche Nationalmannschaften. Er ist abgezockt, Penaltys verwandelt er gerne mit der Rückhand. In die NHL hat er es trotz seines Talents noch nicht geschafft, angeblich sei er zu klein, hieß es. Hoffnungen auf den Sprung über den großen Teich macht er sich natürlich weiterhin.
Danny aus den Birken
Bundestrainer Sturm war im Vorfeld klar: Er hat ein kleines Torhüter-Problem, bedingt durch die NHL, denn deshalb fehlen die beiden NHL-Goalies Philipp Grubauer (Washington) und Thomas Greiss (New York Islanders). Sturm ging ohne klare Nummer eins in das Turnier, sprach von einem soliden Trio. Vier von fünf Spielen machte nun der Münchner Danny aus den Birken, spielte nicht immer überzeugend, gegen Schweden aber stark. "Wir sind alle Heroes", stellt er fest. Womit er ohne Frage Recht hat.