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Sport Allgemein Olympia

Borger fordert Reformen über Olympia-Bewerbung hinaus

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© IMAGO/Robin Rudel/SID/IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel

Für Beachvolleyballerin Karla Borger wären Olympische Spiele in Deutschland nicht das alleinige Heilmittel für die Sportlandschaft. "Die Bewerbung um Heimspiele sollte die Politik anspornen, Reformen in der Spitzensportförderung zügig umzusetzen", sagte die Präsidentin des Vereins Athleten Deutschland der Welt am Sonntag, schränkte aber ein: "Wir dürfen die Beseitigung des Reformstaus im Spitzen- und Breitensport nicht allein von einer erfolgreichen Bewerbung und der Entscheidung des IOC abhängig machen."

Borger plädiert für einen "differenzierten Blick auf die Auswirkungen von Großveranstaltungen. Wichtig ist, dass solche Events in Deutschland finanziell, sozial und ökologisch nachhaltig sind und die Bevölkerung mitgenommen wird", sagte die 36-Jährige.

Ihr Vorgänger im Präsidium der Athleten, der frühere Fechter Max Hartung, stimmt Borger zu. "Olympische und Paralympische Spiele können positive Impulse setzen, wenn sie nachhaltig geplant werden und die Menschen vor Ort mitnehmen", sagte der heutige Vorstandssprecher der Deutschen Sporthilfe.

Hartung (35) und Borger sind sich einig: "Unsere Spitzenathleten verdienen Heimspiele vor den Augen ihrer Familien und Freunde." Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) plant eine Bewerbung für Sommerspiele und hat dafür die Jahre 2036, 2040 oder 2044 ins Auge gefasst. Mit welcher Stadt der DOSB ins Rennen gehen will, soll sich in diesem Jahr entscheiden.

Auch abseits des Spitzensports sieht Borger "drängende Herausforderungen: Das Ehrenamt muss entlastet, der milliardenschwere Sanierungsstau bei Sportstätten behoben werden", sagte sie und hob den Wert des Sports für "Gemeinschaft, Zusammenhalt und Demokratie" hervor: "Deshalb muss die bereits beschlossene Spitzensportreform in der nächsten Legislaturperiode endlich umgesetzt, ein neuer Anlauf für ein Sportfördergesetz gewagt werden." Auch Hartung sieht "viel zu tun. Wir setzen uns für mehr Unterstützung und Wertschätzung ein, damit der deutsche Sport international wettbewerbsfähig bleibt."

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