Die Gründe für die Sensation
Das Eishockey-Wunder: Darum rockt Deutschland Olympia
- Aktualisiert: 23.02.2018
- 18:13 Uhr
- ran.de / Julian Reusch
Das ist historisch: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft steht zum ersten Mal in seiner Geschichte im olympischen Finale. Doch warum sind wir plötzlich so gut im Eishockey und schlagen Teams wie Kanada? Die Gründe für die Sensation.
Pyeongchang/München – Wahnsinn! Wunder! Sensation! Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft steht im Olympia-Finale. Der absolute Außenseiter schlägt Kanada im Halbfinale mit 4:3 und trifft am Sonntag im Kampf um Gold auf die Olympischen Athleten aus Russland.
Doch warum ist Deutschland plötzlich so gut im Eishockey? ran.de nennt die Gründe.
1. Mehr als ein Trainer: Faktor Marco Sturm
Bundestrainer Marco Sturm ist der Vater des Erfolgs. Seit 2015 im Amt, hat er das deutsche Eishockey auf ein neues Niveau gehoben. Zeiten, in denen Spieler auf einen Einsatz in der Nationalmannschaft verzichtet haben, sind vorbei. Wenn Sturm anruft und anfragt, dann ist es wieder eine Ehre für Deutschland zu spielen.
Sturm spielte selbst 15 Jahre in der NHL, ist ein Vorbild für die heutige Spielergeneration. Er hat dem Team den Glauben an die eigene Stärke zurückgebracht. Der Turniersieg beim Deutschland-Cup 2015, jeweils das Viertelfinale bei den Weltmeisterschaften 2016 und 2017 – all diese Achtungserfolge haben Selbstvertrauen gegeben.
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2. Das Team: eine verschworene Gemeinschaft
Was Deutschland anderen Nationen voraus hat: Der Kern des Teams spielt schon über Jahre hinweg zusammen. Man kennt sich aus der Nationalmannschaft, man kennt sich aus der DEL.
Es ist ein verschworener Haufen geworden, bei dem jeder für den Nebenmann kämpft. Zudem stimmt die Mischung aus (zum Teil NHL-) erfahrenen Spielern wie Christian Ehrhoff und Marcel Goc und jungen Talenten wie Dominik Kahun oder Björn Krupp.
3. Taktische Entwicklung der Mannschaft
Spielerisch hat sich die Mannschaft enorm gesteigert, ein klarer Plan ist zu erkennen. Das Team schießt zwar nicht die meisten Tore in Überzahl, dafür aber die wichtigen wie gegen Kanada oder Schweden.
Auch in der Defensive steht die Mannschaft viel besser als noch vor einigen Jahren, hinzu kommt mit Danny aus den Birken ein Torhüter, der über sich hinausgewachsen ist. Und ganz wichtig: Es werden leichte Fehler vermieden. Die Gegner müssen für ein Tor richtig arbeiten.
4. Keine NHL-Spieler bei Olympia
Wegen eines Streits mit dem IOC hat die NHL keinen Spieler für Olympia freigegeben. Natürlich trifft es auch Deutschland, Superstars wie Leon Draisaitl, Thomas Greiss oder Tom Kühnhackl wären eine klare Verstärkung gewesen.
Aber: Andere Teams werden dadurch deutlich mehr geschwächt. Beispiel Kanada: Mit NHL-Spieler wäre es ein komplett anderes Aufgebot gewesen, alle Reihen hätten anders ausgesehen. Bei dem deutschen Team wären die Superstars auch gesetzt, aber die Tiefe an herausragenden Akteuren ist nicht vergleichbar.