Wintersport Olympia
Nach Fourcade-Rückzug: IOC wird "ungeduldig" wegen Olympia 2030
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) drängt auf eine schnelle Besetzung der Spitze des Organisationskomitees COJO für die Winterspiele 2030 in Nizza und den französischen Alpen. "Die Entscheidung über die Ausrichtung des COJO liegt bei den Projektbeteiligten. Das IOC wartet ungeduldig auf ihren Vorschlag", teilte die Ringe-Organisation auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP mit.
Der fünfmalige Olympiasieger Martin Fourcade hatte am Montag angekündigt, nicht wie angedacht Präsident des Organisationskomitees für die Winterspiele in fünf Jahren zu werden. Das IOC nimmt diese Entscheidung seines Mitglieds "zur Kenntnis".
Der 36-jährige Fourcade hatte in einem Schreiben an die beteiligten Parteien, das AFP vorliegt, erklärt, er wolle seine "Überzeugungen nicht opfern". Weiter verwies der Franzose auf "zahlreiche Meinungsverschiedenheiten".
Renaud Muselier, Präsident des Regionalrats von Provence-Alpes-Cote d'Azur, reagierte auf diesen Schritt betont gelassen. Fourcades Entscheidung bedeute "eine frische Brise", der frühere Weltklasseathlet sei zudem "ein Einzelgänger, der nicht in einer Mannschaft arbeiten kann", merkte Muselier an.
Das IOC hatte die Winterspiele 2030 im vergangenen Juli nur unter Auflagen nach Frankreich vergeben. Das Land hatte damals keine Regierung und war dementsprechend nicht in der Lage, zum Zeitpunkt der Vergabe staatliche Garantien zu erbringen. Die damals geschlossene Vereinbarung mit dem IOC sieht vor, dass das französische Parlament eine staatliche Haushaltsgarantie bis zum 1. März verabschieden muss.
Frankreich würde zum vierten Mal nach Chamonix 1924, Grenoble 1968 und Albertville 1992 Olympische Winterspiele ausrichten. Dreimal gingen zudem Sommerspiele an die Grande Nation: 1900, 1924 und 2024 jeweils nach Paris.