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Olympia: Pound droht mit Boykott der Abschlussfeier

  • Aktualisiert: 25.01.2018
  • 10:15 Uhr
  • SID
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© AFPSIDLUKAS BARTH

Richard Pound will der Abschlussfeier bei den Olympischen Winterspielen fernbleiben, falls Russland unter eigener Flagge einmarschieren darf.

Lausanne (SID) - Richard Pound will der Abschlussfeier bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) fernbleiben, falls Russland unter eigener Flagge einmarschieren darf. Das dienstälteste IOC-Mitglied protestiert damit gegen die Russland-Politik des IOC und gegen die seiner Meinung nach zu lasche Bestrafung Russlands in der Doping-Affäre.

Pound (75) erklärte dem kanadischen Sender CBC, dass er Teile des IOC-Urteils als "zutiefst beunruhigend" empfinde. "Der Ausschluss des Nationalen Russischen Komitees war ein guter Anfang. Doch je mehr du dich in das Urteil vertiefst, desto klarer wird, dass es zu 99 Prozent darum geht, wie die Russen wieder teilnehmen können", sagte der Gründerpräsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).

Anfang Dezember hatte der Ringe-Orden das Nationale Olympische Komitee Russlands wegen systematischen Dopings bei den Winterspielen 2014 in Sotschi suspendiert, sauberen russischen Athleten aber unter gewissen Bedingungen den Start bei Olympia in Südkorea unter olympischer Flagge und Hymne in Aussicht gestellt.

Pound kritisierte, dass Russland nicht ausreichend genug gesühnt habe und deshalb ein erneuter Verstoß gegen die Doping-Richtlinien nicht auszuschließen sei. "Wenn du mit dem IOC streitest, leugnest, leugnest, leugnest und ein großes Land bist, werden sie einen Weg finden, deine Athleten starten zu lassen", fügte Pound sarkastisch an.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte am Mittwoch das Vorgehen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in der Doping-Krise um Russland verteidigt und die Strafe gegen das Riesenreich als "ausgewogen" bezeichnet.

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