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"Eine Frau": Pressestimmen zur IOC-Präsidentschaftswahl
"Zeitenwende", "Erdrutschsieg" und ein "historischer Tag": Die internationale Presse feiert die neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry. In England wird die deutliche Niederlage von Sebastian Coe bedauert. - Die Pressestimmen:
ENGLAND
The Telegraph: "Man kann es nicht schönreden: Acht von 97 möglichen Stimmen für Sebastian Coe in der ersten Runde sind ein erniedrigendes Ergebnis für einen Seriensieger. Und ein sicheres Zeichen dafür, dass das gemütliche IOC-Klientel wenig Appetit auf echte Veränderungen hat."
The Guardian: "Für Coe war es ein niederschmetternder Tag."
Italien
La Gazetta dello Sport: "Eine Frau. Ein Afrikanerin. Beides Premieren in 131 Jahren IOC-Geschichte. Und wenn es keine Revolution ist, dann ist es doch sehr nah dran. Für die ehemalige simbabwische Schwimmerin war es ein Erdrutschsieg. Und es ist der Sieg des scheidenden Präsidenten Thomas Bach. Seine – wenn auch offensichtlich inoffizielle – Intention war von der ersten Stunde an klar."
Corriere della Sera: "Weißer Rauch bei der ersten Abstimmung. Gerüchte deuteten darauf hin, dass die ehemalige Schwimmmerin die Favoritin sei, doch niemand hätte geglaubt, dass sie sich so klar durchsetzen könnte. Für das IOC, den Weltsport und für Frauen in Spitzenpositionen bricht eine neue Ära an."
FRANKREICH
L'Equipe: "Überraschender als Coventrys Sieg ist, dass sie bereits im ersten Wahlgang gewählt wurde, als es insgesamt sieben Kandidaten gab, darunter mehrere Schwergewichte. Niemand hatte wirklich damit gerechnet, dass die Wahl so schnell vorbei sein würde. Coventrys Programm stand im Zeichen der Kontinuität der Arbeit ihres Vorgängers."
Le Monde: "In einer sehr männlichen und verwestlichten Welt des institutionellen Sports präsentierte Kirsty Coventry bei dieser Wahl den doppelten symbolischen Vorteil, eine Frau zu sein, außerdem jung und Afrikanerin, obwohl sie der weißen Minderheit von Siedlern entstammt."
SPANIEN:
AS: "Die Intrigen in Costa Navarino endeten schnell. Um 15.00 Uhr trat der Rat zusammen, um 15.45 Uhr begann die Wahl, um 15.50 Uhr war Schluss. Aber Bach brauchte eine halbe Stunde, um es mitzuteilen. Eine halbe Stunde Spannung. Es musste Spannung herrschen. Bachs Einfluss war spürbar."
MARCA: "Mit Coventry beginnt eine neue, dringend notwendige Periode für die olympische Bewegung, deren Image nun zumindest in der Außendarstellung gestärkt wird. Das IOC muss Charisma gewinnen, sein Oberhaupt sitzt am Tisch der führenden Politiker der Welt. Und in diesen Zeiten müssen Wölfe wie Donald Trump, Wladimir Putin und Xi Jinping eine dicke Rüstung anlegen, um nicht die geringste Schwäche in Bezug auf den Respekt vor Universalität und Werten zu zeigen."
ÖSTERREICH
Kurier: "Historische Zeitenwende. Die erste Frau steht an der Spitze des IOC."
Kronen-Zeitung: "Herrin von Olympia. Kirsty Coventry wird zur neuen IOC-Präsidentin gewählt!"
SCHWEIZ
Blick: "Ein historischer Tag. Kirsty Coventry wird als erste Frau zur IOC-Präsidentin gewählt."