Wissenswertes bei Olympia: Fechten
- Aktualisiert: 06.08.2016
- 10:25 Uhr
- SID
Fechten ist als eine von nur vier Sportarten seit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit immer im Programm.
Rio de Janeiro (SID) - Fechten ist als eine von nur vier Sportarten seit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit immer im Programm. In insgesamt drei Waffen werden Medaillen vergeben. Der erste Frauen-Wettbewerb (Florett-Einzel) wurde 1924 in Paris aufgenommen. In Athen 2004 waren zum ersten und einzigen Mal alle zwölf Disziplinen olympisch.
Degen: Die Waffe mit der größten Tradition. Vor allem in Frankreich, dem "Mutterland" des Fechtens, gilt der Degen immer noch als die Königsdisziplin. Als Trefferfläche gilt der ganze Körper, Treffer können nur mit der Spitze des Degens gesetzt werden. Nur im Degengefecht gibt es Doppeltreffer, aber auch nur dann, wenn beide Fechter innerhalb von 0,04 Sekunden treffen.
Mit maximal 770 g Gewicht und höchstens 110 cm Länge ist der Degen die schwerste Waffe. Im Gegensatz zu Säbel und Florett gibt es kein Treffervorrecht, alle Treffer werden gezählt. Auch deshalb sind Degengefechte sehr taktisch geprägt, die Kontrahenten belauern sich lange. Britta Heidemann gewann mit dem Degen 2008 Olympiagold.
Florett: Wie der Degen ist das Florett eine reine Stoßwaffe, Treffer können ebenfalls nur mit der Spitze erzielt werden. Trefferfläche ist lediglich der Rumpf und der Maskenlatz. Es gilt das Treffer-Vorrecht des Angreifers: Der Angegriffene kann nur Punkte erzielen, wenn er den Angriff seines Kontrahenten zuvor pariert hat.
Dies sorgt häufig für eifrige Diskussionen auf der Planche. Das Florett darf ein Gewicht von 500 g und eine Länge von 110 cm nicht überschreiten. Der Koblenzer Peter Joppich wurde mit dem Florett viermal Einzel-Weltmeister und ist auch in Rio am Start. Bei den Damen kämpft Carolin Golubytskyi (Tauberbischofsheim) um Medaillen.
Säbel: Säbelgefechte sind die spektakulärsten im Fechtsport, da mit dieser Waffe sehr offensiv gefochten wird. Die maximale Länge beträgt 105 cm, wobei bis zu 88 cm auf die Klinge entfallen können. Der Säbel ist die einzige Hieb- und Stoßwaffe, Treffer können sowohl mit der Spitze als auch mit der Schneide erzielt werden. Trefferfläche ist der gesamte Oberkörper einschließlich Armen und Maske.
Das maximale Gewicht beträgt 500 g. Wie im Florett gilt während des Gefechts ein Angriffsrecht. Der angegriffene Fechter muss die Aktion seines Gegners parieren, ehe er treffen darf. In Rio sind Max Hartung und Matyas Szabo (Dormagen) für Deutschland am Start.
SID kd mm