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Sicherheit im Radsport für Aldag "Kampf gegen Windmühlen"

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© IMAGO/ORYK HAIST/SID/IMAGO/Oryk HAIST

Der frühere Profi Rolf Aldag hat sich recht frustriert angesichts der Bemühungen um mehr Sicherheit im Radsport gezeigt. "Ich glaube, das ist für alle Beteiligten ein Kampf gegen Windmühlen, weil die Bedingungen immer schwieriger werden", sagte der Sportdirektor des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit Blick auf die schweren Stürze in diesem Jahr.

"Ich glaube, dass der Aufwand, der jetzt für Sicherheit betrieben wird, viel höher ist, als er früher war. Aber am Ende ist es trotzdem noch viel weniger sicher als früher", sagte Aldag: "Das Material ist schneller geworden, was grundsätzlich erst mal nicht für Sicherheit sorgt. In den Abfahrten sind die Spitzengeschwindigkeiten nun zehn bis fünfzehn km/h höher."

Im Juli war der norwegische Radprofi Andre Drege bei der Österreich-Rundfahrt nach einem Sturz auf der Abfahrt vom Großglockner ums Leben gekommen. Bei der WM in Zürich starb zuletzt die Schweizer Nachwuchsfahrerin Muriel Furrer. Dass Stürze zuletzt verstärkt in den Fokus geraten sind, liegt laut Aldag auch an den neuen Medien.

"Heute gibt es gefühlt eine Million Mobiltelefone am Straßenrand, die alles aufnehmen. Hinterher sind die Videos in den sozialen Medien. Jeder Sturz wird visualisiert. Früher wusste man oft nur, dass einer gestürzt ist, hat es aber nicht gesehen. Der Zuschauer übernimmt viel von der Berichterstattung", sagte Aldag: "Dass die Häufigkeit der Stürze wahnsinnig gestiegen ist, glaube ich nicht. Was die Schwere angeht, ist die Frage, ob das jetzt gerade in Anführungszeichen nur eine schwarze Serie ist oder ob mehr dahintersteckt. Ich erinnere mich auch noch an die tödlichen Stürze von Fabio Casartelli und Andrej Kiwiljow zu meiner Zeit.

Der zuletzt ins Spiel gebrachten Idee, das Tempo bei manchen Rennen zu reduzieren, steht Aldag skeptisch gegenüber. "Es ist ein Weg, mit dem ich mich erst mal anfreunden müsste. Wie fast überall im Leben ist auch bei uns gerade alles, was zählt: schneller, höher, weiter. Die Fahrer zu bremsen, wäre schon gewöhnungsbedürftig. Ich habe da leider keine Lösung, aber ich könnte mir vorstellen, dass man langfristig auf mehr Rundstrecken endet", sagte der 56-Jährige.

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