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Weltverband verbietet Kohlenmonoxid-Technik im Radsport
Der Radsport-Weltverband UCI hat den Einsatz der Kohlenmonoxid-Technik, die auch Tour-Champion Tadej Pogacar und sein Rivale Jonas Vingegaard genutzt hatten, verboten. Die Verwendung des potenziell tödlichen Gases durch mindestens drei Radsportteams war im vergangenen Sommer während der Tour de France von der Fachwebsite Escape Collective aufgedeckt worden. Die UCI will mit ihrer Entscheidung, "die Gesundheit der Fahrer schützen", teilte der Verband am Samstag mit.
Pogacar hatte den Einsatz der Technik während der Tour im vergangenen Sommer bestätigt. Das Kohlenmonoxid-Rückatmungsgerät komme zum Einsatz, um Blutwerte zu überwachen und nicht, um die Leistung künstlich zu verbessern. "Das ist ein einfacher Test, mit dem man messen kann, wie man im Höhentrainingslager auf die Höhe reagiert", hatte er gesagt: "Man bläst eine Minute in einen Ballon, dann sieht man den Hämoglobin-Wert. Und dann wiederholt man das nach zwei Wochen."
Die UCI bestätigte den Einsatzbereich in der Sportmedizin, sieht jedoch zu große Risiken für die Fahrer. "Wiederholtes Einatmen kann zu akuten und chronischen Gesundheitsproblemen wie Kopfschmerzen, Lethargie, Übelkeit, Schwindel und Verwirrtheit führen", hieß es in der Begründung für das Verbot, das ab dem 10. Februar gilt. Die Symptome könnten sich "jederzeit verschlimmern und zu Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkten, Krampfanfällen, Lähmungen und Bewusstlosigkeit führen".
Der Welt-Anti-Doping-Code verbietet die Methode bislang nicht, die UCI hat die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) jedoch gebeten, die Technik zu überprüfen. Die medizinische Anwendung einer einmaligen Inhalation in einem kontrollierten medizinischen Umfeld erlaubt die UCI noch immer, den Teams ist aber "der Besitz handelsüblicher CO-Rückatemsysteme, die an CO-Flaschen angeschlossen sind" verboten, teilte der Weltverband nach einer Sitzung am Rande der Cross-WM im französischen Liévin mit.