Rugby-WM: Neuseelands Kapitän McCaw droht Final-Sperre
- Aktualisiert: 25.10.2015
- 10:10 Uhr
- SID
Titelverteidiger Neuseeland muss im Finale der Rugby-WM womöglich auf Kapitän Richie McCaw verzichten.
London - Titelverteidiger Neuseeland muss im Finale der Rugby-WM womöglich auf Kapitän Richie McCaw verzichten. Der 34-Jährige soll beim 20:18 (7:12)-Erfolg der All Blacks im Halbfinale gegen Südafrika Gegenspieler Francois Louw absichtlich mit dem Ellenbogen ins Gesicht geschlagen haben. Louw zog sich bei dem Zusammenstoß zwei Wunden im Gesicht zu, die mit insgesamt 20 Stichen genäht werden mussten.
Ellbogenschläge sind im Rugby gemäß Regel 10.4a als "gefährliches Spiel" verboten und werden mit einer Mindestsperre von zwei Wochen bestraft. Ob der zuständige Disziplinar-Obmann aber überhaupt Ermittlungen gegen McCaw einleiten wird, blieb zunächst unklar. Die Frist dafür läuft am Montagmorgen um 7 Uhr (MEZ) ab. Neuseeland trifft im Endspiel am 31. Oktober in London auf den Gewinner des zweiten Halbfinals zwischen Australien und Argentinien am Sonntag (17.00).
Ein Ausfall McCaws wäre für den Titelverteidiger ein herber Verlust. Der rechte Flügelstürmer ist mit 147 Einsätzen Weltrekord-Nationalspieler und war drei Mal Welt-Rugbyspieler des Jahres (2006, 2009, 2010). Auch im packenden Duell mit den Springboks am Samstag vor 80.090 Zuschauern im Londoner Rugby-Tempel Twickenham trug McCaw entscheidend zum Erfolg bei. So bereitete er den ersten Versuch des zweimaligen Weltmeisters (1987 und 2011) zum zwischenzeitlichen 5:3 durch Jerome Kaino mit einem starken Pass vor.
"Ich denke, wir haben es heute auf die harte Tour gelöst. Aber so läuft das immer gegen die Springboks. Ich bin stolz auf die Jungs", sagte McCaw. Matchwinner war Verbinder Daniel Carter (33) mit zehn Punkten. Südafrikas Coach Heyneke Meyer war enttäuscht: "Wir wollten unser Land mit Stolz erfüllen. Das ist uns nicht gelungen."