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Rugby-WM

Rugby-WM 2023: Wie der Cranberries-Hit "Zombie" zum umstrittenen irischen Fan-Song wurde

  • Aktualisiert: 12.10.2023
  • 11:03 Uhr
  • Daniel Kugler
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Die irischen Fans feuern ihr Team bei der Rugby-WM frenetisch an - auch mit einem umstrittenen Song. Die Hintergründe!

Von Daniel Kugler

Im Viertelfinale der Rugby WM 2023 trifft Irland auf Neuseeland (am Samstag ab 20:15 Uhr live auf ProSieben MAXX, Joyn, ran.de und in der ran-App).

Wenn die Iren um Kapitän Johnny Sexton ums Weiterkommen kämpfen, wird die Mannschaft auch wieder auf die Untersützung ihrer Fans hoffen, die sie unnachgiebig nach vorne peitschen, nach Siegen frenetisch feiern und damit für bemerkenwerte Jubelszenen sorgen.

So wie beim 13:8 in der Gruppenphase des Turniers gegen Südafrika, als die Anhänger im Anschluss den Song Zombie von "The Cranberries" von 1994 anstimmten. Auch die Spieler stimmten in den Gesang mit ein und feierten mit mehr als 30.000 irischen Fans vor Ort.

Nach dem Spiel kletterte der Song, der sich längst zur inoffiziellen Fan-Hymne entwickelt hat, laut der Plattform "Wales Online" sogar bis auf Platz eins der irischen iTunes-Singles-Charts.

Über die Verwendung des Liedes sind die Meinungen jedoch geteilt, wie der "Irish Mirror" berichtet.

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Song "Zombie" als Reaktion auf Bombenanschlag geschrieben

Der Cranberries-Hit wurde 2018 in der Sportkultur relevant, als Limerick die All-Ireland Championship in der Sportart Hurling gewann - nur wenige Monate nach dem Tod der Cranberries-Frontfrau Dolores O'Riordan. Das Munster Rugby Team übernahm den Song daraufhin aufgrund der Verbundenheit der Cranberries zur Stadt.

Die Verwendung des Hits hat jedoch eine Kontroverse ausgelöst, denn "Zombie" wurde von O'Riordan als Reaktion auf einen Bombenanschlag der Irish Republican Army (IRA) in Warrington im März 1993 geschrieben, bei dem zwei Jungen im Alter von drei und zwölf Jahren ums Leben kamen. Nach Ansicht einiger Kritiker lassen der Text und die Bedeutung des Liedes die Erfahrungen der Nationalisten während der Unruhen außer Acht, heißt es in dem Bericht.

Die Worte des Refrains, "In your head, in your head, zombie, zombie, zombie", werden kritisiert, da sie implizieren sollen, dass die Beschwerden der Nationalisten nur in ihren Köpfen existierten. Der Komiker Tadhg Hickey bezeichnete den Song als "Partitionistenhymne", die das "völlige Unverständnis" der Republikaner für die Situation der Nationalisten jenseits der Grenze zeige.

Der ehemalige irische Rugby-Spieler Trevor Ringland betonte jedoch, die Gegner des Liedes "sollten sich genauer ansehen, wogegen das Lied steht und wie es auch das repräsentiert, was wir auf dem Sportplatz sehen".

Der "Mirror" berichtet weiter, dass O'Riordan nach der Veröffentlichung des Liedes sagte, sie sei "am Boden zerstört über die unschuldigen Kinder, die in diese Art von Dingen hineingezogen werden." Sie sagte, dass der Text 'it's not me' bedeutet, dass sie, obwohl sie Irin ist, es nicht getan hat. Sie fügte hinzu: "Denn als Irin war es ziemlich schwierig, besonders in Großbritannien, wo es so viele Spannungen gab."

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Rugby-Legende redet politischen Aspekt hinter Sportnutzung des Songs klein

Damals erklärte O'Riordan in einem Gespräch mit dem "Vox Magazine": "Ich erinnere mich, dass ich eine der Mütter im Fernsehen sah, die am Boden zerstört war. Ich war so betrübt, dass sie ihn neun Monate lang in sich trug, die ganze morgendliche Übelkeit durchmachte, die ganze Sache, und irgendein Schwachkopf, der dachte, er wolle damit etwas ausdrücken, das tat."

In dem Interview, das vor mehr als drei Jahrzehnten stattfand, sagte O'Riordan, dass die Tatsache, dass "unschuldige Menschen" verletzt wurden, sie dazu veranlasst habe, das Lied zu schreiben, und nicht, "ob es protestantisch oder katholisch ist."

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Sie fügte hinzu: "Es hatte nichts damit zu tun, einen Song darüber zu schreiben, weil ich Irin bin. Wissen Sie, ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas in einer Million Jahren schreiben würde. Ich dachte immer, ich würde in Schwierigkeiten geraten."

Die irische Rugby-Legende Shane Byrne hat sich auch zu der Kontroverse geäußert und darauf bestanden, dass "manchmal ein guter Song einfach nur ein guter Song ist."

In der Sendung "Up Front with Katie Hannon" auf Virgin Media betonte Byrne: "Manchmal ist es einfach nur eine gute Melodie und jeder ist glücklich damit. Ja, es gibt eine Bedeutung dahinter. Ja, es wurde ursprünglich als Protestsong geschrieben, aber manchmal ist eine gute Melodie einfach nur eine gute Melodie."

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