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ATP-Turnier in München: Überraschung durch Engel/Rehberg

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© IMAGO/Mladen Lackovic/SID/IMAGO/Mladen Lackovic

Justin Engel warf sein Käppi weg, dann trafen er und sein Kumpel Max Rehberg beim "Chest Bump" aufeinander. Und das zahlreich erschienene Publikum auf dem einstigen Hauptplatz des MTTC Iphitos tobte nach dem verwandelten Matchball des jungen deutschen Doppels noch ein wenig lauter als zuvor bei den Punktgewinnen.

Die Begeisterung der mehr als 2000 Zuschauer war auch berechtigt: Engel (17) und Rehberg (21) warfen in der ersten Runde der Doppel-Konkurrenz des ATP-Turniers in München durch ein packendes 7:5, 7:5 immerhin die an Nummer zwei gesetzten Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien) aus dem Wettbewerb. Die beiden Routiniers sind ein Weltklasse-Doppel.

Der Coup kam vor allem Engel sehr gelegen. Der Nürnberger hatte für das Hauptfeld im Einzel eine Wildcard von Turnierdirektor Patrik Kühnen erhalten - bei seinem Erstrundenmatch gegen den Ungarn Fabian Marozsan (4:6, 1:6), seinem erst dritten auf der ATP-Tour, war er lange gleichwertig. Danach sagte er unter anderem: "Mal schauen, was im Doppel noch geht."

Im Doppel stehen Engel und Rehberg im Viertelfinale, wichtiger aber ist dem jungen Nürnberger, dass er in München weitere Erfahrungen auf hohem Niveau sammeln kann. Niederlagen sind dabei einkalkuliert: "Mal gewinnt man, mal verliert man", weiß er, wichtig aber sei: "Im Tennis musst du immer mental dabei sein - mental positiv."

Engel hatte im vergangenen Oktober für Aufsehen gesorgt, als er eine Wildcard für das ATP-Turnier im kasachischen Almaty erhielt und sie prompt nutzte: Zwei Wochen nach seinem 17. Geburtstag gewann er als jüngster Deutscher seit Boris Becker 1984 ein Match auf der Tour, seitdem häuften sich Vergleiche mit dem dreimaligen Wimbledonsieger.

Engel gilt neben seinem gleichaltrigen Freund Diego Dedura-Palomero, der im Einzel als Lucky Loser sensationell das Achtelfinale erreicht hat, als großer deutscher Hoffnungsträger. "Mit Boris Becker verglichen zu werden, ist etwas Schönes", sagt Engel, "aber ich will Justin Engel sein."

Er arbeitet entschlossen daran - mit einem durchaus prominenten Trainer: Philipp Kohlschreiber, dreimaliger Sieger in München, war immerhin mal 16. der Weltrangliste. "Er war ein schlauer Spieler", sagt Engel: "Er kann mir die Spielintelligenz beibringen."

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