Vor 30 Jahren: Boris Becker gewinnt 1985 zum ersten Mal in Wimbledon
Der deutsche Außenseiter
Als Boris Becker 1985 nach Wimbledon kommt, gilt der Leimener als Außenseiter. In seinen Erstrunden-Spielen muss der 17-Jährige vor stehenden Zuschauern auf Außenplätzen auflaufen, die Bilder dazu gibt es in schwarz-weiß. Becker siegt im ersten Spiel gegen den Amerikaner Hank Pfister mit 4:6, 6:3, 6:2, 6:4.
Souveräner Zweitrundensieg
Auch in der zweiten Runde des Grand Slams trifft Becker auf einen Amerikaner. Gegen Matt Anger hat der Deutsche aber keine Probleme und setzt sich locker in drei Sätzen mit 6:0, 6:1, und 6:3 durch.
Boris Becker voll konzentriert
Gegen den erfolgreichen Tennisprofis Joakim Nyström zeigte sich der 17-Jährige in der dritten Runde voll konzentriert. Der an Position sieben gesetzte Schwede zwingt Becker in einen Fünfsatz-Krimi, der sich aufgrund von Regen und Dunkelheit über drei Tage zieht. Das Glück für Becker? Er siegt mit 3:6, 7:6, 1:6, 6:4 und 9:7.
Umkämpftes Achtelfinale
Im Achtelfinale droht dem Deutschen das Turnierende. Im Match gegen den Amerikaner Timothy Mayotte tritt Becker auf einen Ball und knickt um. Er will verletzt aufgeben, doch Trainer und Manager überzeugen ihn von einer Verletzungspause. Danach spielt Becker stärker und gewinnt mit 6:3, 4:6,.6:7, 7:6, 6:2.
Gefährlicher Aufschlag
Da die Aufschläge beim Rasenturnier in Wimbledon eine entscheidende Rolle spielen können, profitiert Boris Becker von seinem für die Gegner schwer lesbaren Service. Auch der Franzose Henri Leconte hat im Viertelfinale 1985 keine Chance gegen den deutschen Nachwuchsspieler. Leconte unterliegt Becker mit 6:7, 6:3, 3:6 und 4:6.
Der Becker-Hecht
Schon damals fällt der junge Leimener durch einen besonderen Spielzug auf: den Becker-Hecht. Im Halbfinale gegen den an Rang fünf gesetzten Schweden Anders Järryd schenkt der deutsche Hoffnungsträger keinen Ball her und zieht überraschend nach vier Sätzen (2:6, 6:7, 3:6, 3:6) ins Finale ein.
Beckers erstes Grand-Slam-Finale
Beckers Finalgegner ist Kevin Curren. Der Amerikaner hat zuvor Titelverteidiger John McEnroe, Jimmy Connors (3) und Stefan Edberg (12) aus dem Turnier geworfen. Doch gegen den Jungstar aus Deutschland hat Curren keine Chance. Mit 6:3, 6:7, 7:6 und 6:4 wird Becker erstmals Wimbledon-Champion.
Jüngster Wimbledon-Sieger aller Zeiten
Am 07. Juli 1985 trägt sich Boris Becker mit seinem Titelgewinn in die Geschichtsbücher ein. Mit 17 Jahren ist er bis heute der jüngste Sieger des Grand-Slam-Turniers in England. Gleichzeitig ist Becker der erste Deutsche und der erste ungesetzte Spieler, der in Wimbledon triumphiert.
Leimen feiert seinen Tennis-Star
Nach seinem unerwarteten Erfolg in England kehrt Boris Becker als der neue deutsche Tennis-Star in seine Heimatstadt Leimen zurück. Dort wird er von vielen Fans gefeiert, als er sich auf dem Balkon des Alten Rathauses zeigt und eine Ehrung für seinen ersten Grand-Slam-Sieg entgegennimmt.
Becker als Coach
30 Jahre später ist Boris Becker immer noch auf der Anlage in Wimbledon zu finden - allerdings nicht mehr als Spieler. Der heute 47-Jährige trainiert seit Ende 2013 den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic. Der Serbe ist der aktuelle Titelverteidiger. Kann Beckers Schützling 30 Jahre nach seinem Trainer den Titel gewinnen?