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Fall Sinner: NADA mit Ausgang nicht zufrieden
Lars Mortsiefer, Vorstandsvorsitzender der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA), ist mit dem Ausgang der Affäre um Tennisstar Jannik Sinner nicht einverstanden. "In einem solch prominenten und richtungsweisenden Fall hätte ich mir eine klare und transparente CAS-Entscheidung gewünscht", sagte Mortsiefer der FAZ.
Der Weltranglistenerste Sinner hatte zuletzt überraschend mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) einen Vergleich geschlossen und einer dreimonatigen Sperre zugestimmt. Der Italiener darf bis zum 4. Mai nicht bei Turnieren antreten, verpasst aber kein Major.
Laut Mortsiefer könnte das Verfahrensende zu einem Nachahmereffekt führen. "So bleibt wohl nur, dass Athleten anscheinend nun immer mit der WADA einen Vergleich anstreben werden, um eine größtmögliche Reduktionsmöglichkeit zu erzielen", sagte der NADA-Boss.
Sinner war im März 2024 zweimal positiv auf Clostebol getestet worden. Die zuständige International Tennis Integrity Agency (ITIA) akzeptierte seine Argumentation, dass das Steroid unabsichtlich bei einer Behandlung durch einen Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei. Die WADA hatte ursprünglich eine Sperre von ein bis zwei Jahren erreichen wollen, stellte aber jetzt fest, dass Sinner "nicht die Absicht hatte zu betrügen".
Der Fall wäre im April vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verhandelt worden, so wie es sich Mortsiefer gewünscht hätte. Dazu kommt es nun nicht mehr.