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Tennis

Italienische Medien zum Sinner-Deal: "Ein Sieg der Vernunft"

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© AFP/SID/TIZIANA FABI

Die Tennisszene ist gespalten, die italienischen Medien dagegen sind überzeugt: Der Deal zwischen dem Weltranglistenersten Jannik Sinner und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ist ein "Sieg der Vernunft". Nach drei Monaten im "Fegefeuer" dürfe der Australian-Open-Sieger ausgerechnet "im Paradies des Foro Italico" auf die ATP-Tour zurückkehren, schreibt die Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport.

Der Corriere dello Sport kommentiert: "Die Tenniswelt brauchte einen Sinner, um die WADA zu zwingen, eine mittelalterliche Anti-Doping-Verordnung in die richtige Richtung zu interpretieren, was die Prinzipien angeht." Es habe der "Stärke eines absolut glaubwürdigen Sportlers, wie es nur die Nummer 1 des Welttennis sein kann" bedurft, um die WADA "zur Vernunft zu zwingen".

Die Dopingjäger hatten den Freispruch der International Tennis Integrity Agency (ITIA) infrage gestellt und den Sportgerichtshof CAS angerufen. Nach einer Verhandlung mit Sinner (23) sagte die WADA den Gerichtstermin im April allerdings ab, der Italiener muss drei Monate gesperrt aussetzen, kommt allerdings vor dem nächsten Grand-Slam-Turnier in Paris zurück und kann sich auch in Rom den heimischen Fans präsentieren.

"Sinner wird verurteilt, aber er ist frei! Endlich frei, das zu genießen, was ihm am meisten Spaß macht: Tennis spielen, und wenn möglich zu gewinnen", schreibt Tuttosport. Der Corriere della Sera sieht nur Gewinner: "Die Schlichtung befriedigt alle Parteien: Sinner kann ab dem 13. April wieder in offiziellen Tennisklubs trainieren und ab dem 5. Mai spielen, gerade rechtzeitig für die Internazionali d'Italia in Rom." Die WADA bekräftige ihren Standpunkt, dass Sinner für sein Team verantwortlich ist.

Der 23-Jährige war im vergangenen Jahr zweimal positiv auf das Steroid Clostebol getestet worden, hatte aber jegliche Absicht von sich gewiesen. Die zuständige ITIA glaubte ihm die Erklärung von der Kontaminierung durch seinen Physiotherapeuten. Die WADA legte Einspruch ein, einigte sich nun aber vor der CAS-Versammlung auf die kurze Sperre, auch da die Konzentration in Sinners Körper nicht leistungssteigernd gewesen sei.

"Sinner ist für seine Unschuld schuldig", titelt La Repubblica und ergänzte: "Jannik kommt aus dem Schwebezustand des Zweifels heraus, der ihn seit Monaten quält und ihn in Australien an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht hat." Gemeinsam mit der WADA bekräftige er, weder betrogen hat noch dies versucht zu haben.

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