Deutschland - Rumänien - Liveticker

Fazit:
Am Ende gewinnt Deutschlands U20 das Länderspiel gegen Rumänien klar mit 4:0. Allerdings mussten die etwa 200 Zuschauer im Karl-Liebknecht-Stadion zu Babelsberg eine ziemlich ereignisarme Stunde Fußball über sich ergehen lassen, ehe ein Handelfmeter den Bann brach. Der sicher verwandelnde Paul Nebel eröffnete den Torreigen. Obwohl die Gäste danach nicht überstürzt nach vorn stürmten, ergaben sich weitere Szenen für die Hausherren. Und jetzt klappte es auch mit dem Tore schießen. Und als in der Schlussphase ein klarer Spannungsabfall bei den Jungs von Bogdan Lobonţ zu verspüren war, schlugen die Deutschen noch zweimal zu. Die Mannschaft von Christian Wörns siegte in jedem Fall absolut gerechtfertigt – unabhängig davon, ob der Erfolg in dieser Höhe angemessen war. Ohne Frage jedoch hatten sich die vollkommen harmlosen Rumänen heute keinen Treffer verdient.

Dann tut sich Jamie Lawrence bei einem langen Ausfallschritt weh. Das braucht weder der Spieler noch dessen Verein (Bayern München) oder aber Christian Wörns. Zumindest steht der Innenverteidiger dann wieder.

Tooor für Deutschland, 4:0 durch Emilio Kehrer
Kaum eine Minute später tun sich Räume auf. Auf der linken Seite hat Marvin Obuz jede Menge Platz. Der Kölner stürmt in Richtung Sechzehner und passt flach in die Mitte. Emilio Kehrer hält den linken Fuß hin und markiert seinen zweiten Treffer an diesem Nachmittag. Eventuell aber könnte das auch ein Eigentor von Gabriel Buta sein.

Tooor für Deutschland, 3:0 durch Kenneth Schmidt
Von der rechten Seite tritt Paul Nebel eine Ecke hoch in den Sechzehner. Am Torraum steigt Kenneth Schmidt unwiderstehlich hoch und setzt seinen Kopfball aus gut fünf Metern als Aufsetzer unhaltbar ins linke Eck. Der Freiburger trifft erstmals für die deutsche U20.

Jetzt braust Marvin Obuz mit viel Tempo auf halbrechts in den Sechzehner. Der Abschluss mit dem rechten Fuß bleibt an Keeper Alexandru Silveanu hängen.

Aus ziemlich zentraler Position sucht Marvin Obuz in Strafraumnähe den Abschluss. Der Schuss sorgt letztlich nicht für Gefahr.

Damit kommt Joshua Schwirten zu seinem allerersten Länderspiel überhaupt. Der Kölner ist noch in keinem anderen Altersbereich für Deutschland aufgelaufen.

Mit dem zweiten Treffer scheint die Angelegenheit geregelt. Rumänien bleibt weiter viel zu harmlos, als dass hier überhaupt ein Gästetreffer in der Luft liegen würde. Insgesamt behalten die Deutschen die Kontrolle.

Tooor für Deutschland, 2:0 durch Emilio Kehrer
Gerade haben sich die Gäste mal etwas nach vorn gewagt, da nutzen die Deutschen die sich bietenden Räume. Über einen Doppelpass mit Merlin Röhl wird Simon Asta auf dem rechten Flügel geschickt. In dessen Hereingabe hält Emilio Kehrer den linken Fuß und verlängert unhaltbar ins lange Eck. Dass der Torschütze dabei knapp im Abseits steht, bleibt den Unparteiischen ohne Videobeweis verborgen.

Mit einem feinen Solo bewegt sich Noah Weißhaupt von links in die Mitte. Immer wieder verzögert der Freiburger im Sechzehner den Abschluss. Dann folgt der Rechtsschuss, den Otto Hindrich sicher hält.

Gelbe Karte für Toni Suciu (Rumänien)
Wegen eines Fouls an Niklas Tauer fängt sich der eben eingewechselte Toni Suciu die Gelbe Karte ein.

Die Führung in Kombination mit Ballbesitz ist ja auch nicht verkehrt. So können die Jungs von Christian Wörns ihr Spiel weiter aufziehen und in Ruhe schauen, was noch abfällt.

Deutschland ist längst wieder klar überlegen und führt natürlich verdient. Die Hoffnungen, die Rumänen würden sich jetzt mehr aus ihrem Schneckenhaus wagen, erfüllen sich noch nicht.

Auf der linken Seite spielen Nebel und Emilio Kehrer gut zusammen. Für Letzteren gestaltet sich der Winkel etwas spitz. Aus abseitsverdächtiger Position setzt er seinen Rechtsschuss am kurzen Eck vorbei.

Tooor für Deutschland, 1:0 durch Paul Nebel
Dieser Handstrafstoß ist natürlich etwas für den Herren der Standards. Paul Nebel nimmt sich der Sache an und wuchtet seinen Rechtsschuss entschlossen ins linke Eck zur deutschen Führung. Der Mittelfeldspieler trifft erstmals im Trikot der U20, hat bislang aber schon drei Treffer für die U17 zu Buche stehen.

Elfmeter für Deutschland! Von der linken Seite tritt Maximilian Beier eine Flanke in den Sechzehner. Eduard Dutu schiebt da so ein wenig den Ellbogen raus und verursacht somit einen Handelfmeter.

Daher entschließt sich Paul Nebel zu einem Distanzschuss. Aus beinahe zentraler Position gerät der Rechtschuss nicht wirklich kontrolliert und segelt weit übers Tor.

Auf dem rechten Flügel schickt Niklas Tauer mit einem guten Pass Simon Asta zur Grundlinie. Dessen Flanke jedoch landet hinter dem Tor. Alles bekommt der deutsche Nachwuchs nach wie vor nicht zusammen. Irgendein Detail fehlt immer, weshalb man es selten zu Ende gespielt bekommt.

Gelbe Karte für Cristián Dumitru (Rumänien)
Cristián Dumitru stellt sich vor den Ball, um die zügige Ausführung eines Freistoßes zu verhindern. So etwas ist natürlich zwingend Gelb. Das sieht Schiedsrichter Florian Lechner nicht anders.

Immer wieder fehlt die Konzentration bei der Ballannahme - wie jetzt bei Emilio Kehrer im Sechzehner. Auch wenn die Flanke von Merlin Röhl abgefälscht ist, lässt sich die Kugel sauberer verarbeiten. So aber verpuffen die wenigen im Ansatz verheißungsvollen Situationen auch noch.

Inzwischen haben die Gastgeber das Kommando wieder übernommen. Am Trott der ersten Hälfte ändert sich fürs Erste wenig. Vor allem Ungenauigkeiten und zu weit wegspringende Bälle machen den Deutschen das Leben schwer.

Dennoch wirken die Gäste zu Beginn der zweiten Hälfte etwas aktiver. Ist das nur eine Momentaufnahme? Oder hat Bogdan Lobonţ das in der Pause von seinen Jungs gefordert? Wir werden das weiter beobachten.

Nach einem Freistoß von Cristián Dumitru holt Darius Grosu rechts in der Box gegen Paul Nebel eine Ecke raus. Um die kümmert sich in der Folge Kapitän Constantin Grameni. Dessen hohe Hereingabe sorgt für ein klein wenig Unruhe, eine Rumäne aber kommt nicht zum Abschluss.

Ohne personelle Veränderungen schicken beide Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Noch sind keine Tore gefallen im Karl-Liebknecht-Stadion zu Potsdam-Babelsberg. Angesichts der fehlenden Torchancen muss das nicht verwundern. Mit etwas gutem Willen lassen sich zwei nennenswerte Torannäherungen finden. Die Szenen von Maximilian Beier (21.) und Emilio Kehrer (33.) verdienten sich allerdings kaum die Bezeichnung Torchance. So dominierte Deutschlands U20 zwar über weite Strecken das Geschehen, lief sich aber immer wieder fest. Nur äußerst sporadisch zeigten sich die Rumänen. Und die Gäste erwiesen sich dabei tatsächlich als noch harmloser. Für den zweiten Durchgang bleibt so eine Menge Spielraum für Leistungssteigerungen.

Jetzt bekommen die Rumänen einen Freistoß und gleich danach eine Ecke auf der rechten Seite zugesprochen. Die groß gewachsenen Abwehrspieler sind mit nach vorn geeilt. Doch was Constantin Grameni aus beiden Möglichkeiten macht, muss ernüchternd für Bogdan Lobonţ sein.

Aus der zweiten Reihe haut Christalino Atemona einfach mal drauf. Der Rechtsschuss segelt rechts am Gehäuse von Otto Hindrich vorbei und sorgt nicht wirklich für Gefahr.

Für einen kurzen Moment kommt mal Tempo ins Spiel. Rumänien versucht, schnell umzuschalten. Doch auch so kommen die Gäste nicht durch. Paul Nebel leitet den Gegenangriff ein, aber auf eine entblößte gegnerische Abwehr darf er nicht hoffen.

Mitunter fehlt es den Deutschen einfach auch an der Präzision. Jetzt könnte etwas über links gehen, doch das Zuspiel von Niklas Tauer gerät viel zu lang für Noah Weißhaupt und landet im Toraus.

Gelbe Karte für Ovidiu Perianu (Rumänien)
Nun gibt es die erste Verwarnung für die Gäste. Nach einem heftigen Einsteigen gegen Niklas Tauer verdient sich Ovidiu Perianu die Gelbe Karte redlich.

Rumänien operiert nach Ballgewinn vornehmlich mit langen Bällen. Diese kommen allerdings äußerst selten bei einem der Stürmer an. Cristián Dumitru und Robert Mustacă rackern sich allzu häufig vollkommen vergeblich ab.

Doch die Jungs von Christian Wörns probieren es unverdrossen, zeigen dabei durchaus eine gewisse Variabilität. Da wird nicht stur nach einem Schema vorgegangen. Zumeist aber kommt man über Ansätze nicht hinaus.

Natürlich gehen die häufigen Unterbrechungen auf Kosten des Spielflusses. Aktuell wirkt das doch sehr zerfahren. Dem deutschen Nachwuchs fehlt es an den Ideen, wie diesem Gegner beizukommen ist.

Es ist auffällig, dass sich jetzt die Freistöße häufen. Geraten die Rumänen doch so langsam an ihre Grenzen? Erneut schreitet Paul Nebel zur Tat. Diesmal auf links mit dem rechten Fuß und Zug zum Tor. Emilio Kehrer verlängert per Kopf. Doch Otto Hindrich steht goldrichtig und kann den einmal aufspringenden Ball fangen.

Von der rechten Seite tritt Paul Nebel einen Freistoß, visiert damit Maximilian Beier an. Der aber verpasst die Hereingabe, die Deniz Giafer anschließend zur Ecke klärt. Diese bringt danach wieder mal nichts ein.

Auf der linken Seite setzt sich Paul Nebel gut durch, sucht sich den Weg über die Grundlinie. Der Zehner versucht es mit einer hohen Flanke, die erwartungsgemäß eine Beute der rumänischen Verteidiger wird.

Mit der Standardsituation wissen die Gäste nichts anzufangen. Die hohe Hereingabe von Cristián Dumitru dreht zwar zum Tor, die aber ist eine Sache für Felix Gebhardt. Das muss der Torhüter eigentlich im ersten Anlauf klären. Die Faustabwehr aber steigt hoch auf. Und so ist ein zweites Zufassen nötig.

Gelbe Karte für Christalino Atemona (Deutschland)
Kaum thematisiert, lassen sich die Rumänen plötzlich vorn sehen. Christalino Atemona sieht sich zu einem Handspiel gezwungen, welches ihm die Gelbe Karte einbringt.

Vom zwischenzeitlich aktiveren Mitwirken der Gäste ist nicht so viel geblieben. Seit geraumer Zeit geht es wieder sehr einseitig zu. Rumänien beschränkt sich auf die Abwehrarbeit, vermag darüber hinaus keine konstruktiven Angriffe zu starten.

Jetzt deutet sich erstmals Gefahr an. Auf der linken Seite dringt Noah Weißhaupt mit Tempo zur Grundlinie vor, sucht dann mit einem flachen Zuspiel Maximilian Beier. Dieser hält den rechten Fuß hin, verfehlt aber das kurze Eck. Der Ball landet am Außennetz.

Rumänien steht defensiv sehr gut. Die kantigen Abwehrrecken in der Innenverteidigung harmonieren gut mit den übrigen Mannschaftskollegen. So wird dem Gegner nichts angeboten. Da kommt der DFB-Nachwuchs einfach nicht durch und wird eine Menge Geduld brauchen.

Die anschließende Ecke von der rechten Seite tritt wieder Paul Nebel. Dessen hohe Hereingabe kommt zu Christalino Atemona durch, der etwas überrascht scheint und keine Abschlusshandlung zustande bringt.

Ein Steckpass in den Sechzehner misslingt Paul Nebel, dennoch erobert Merlin Röhl dann den Ball, flankt von rechts. Doch Eduard Dutu hält den Schädel rein und klärt für Rumänien.

Grundsätzlich haben die Deutschen weiter mehr vom Spiel, der Gegner aber hat inzwischen etwas Zutrauen gefunden, spielt sporadisch ein wenig mit. Zu einem zielstrebigen Abschluss kommt es beiderseits weiterhin nicht.

Dann trauen sich die Gäste mal etwas raus. Nahe des eigenen Sechzehners erlaubt sich Jamie Lawrence einen Fehlpass in die Füße von Cristián Dumitru. Kurz darauf probiert es Ovidiu Perianu mit einem Linksschuss aus halblinker Position. Dieser wird abgeblockt.

Deutschland dominiert das Geschehen, womit die Rumänen Probleme haben, überhaupt mal über die Mittellinie zu gelangen. Bislang ist das eine ziemlich einseitige Angelegenheit.

Viel besser schaut die Flanke von Paul Nebel aus, die dieser nahe des linken Strafraumecks schlägt. Auf Höhe des zweiten Pfostens verpasst Maximilian Beier die Hereingabe knapp.

So erarbeiten sich die Deutschen einen ersten Eckstoß. Dieser kommt auf der rechten Seite zur Ausführung, beschwört allerdings keinerlei Gefahr herauf.

In der Tat verlagert sich das Geschehen schon früh deutlich in die rumänische Hälfte. Dort setzen die Jungs von Christian Wörns beständig nach, holen sich verlorene Bälle gleich wieder zurück.

Deutschlands Nachwuchs hat den Anspruch, dem Spiel den eigenen Stempel aufdrücken zu wollen. So läuft ein erster konstruktiver Angriff über links. Noah Weißhaupt setzt zur Flanke in den Strafraum an. Doch Rumäniens großgewachsene Verteidiger haben damit keine Probleme.

Einen Debütanten hat Christian Wörns heute am Start. Torwart Felix Gebhardt vom FC Basel bestreitet sein erstes U20-Länderspiel. Der junge Mann hat seit der U16 alle Auswahlmannschaften des DFB durchlaufen, auch wenn er dort oftmals nur je einmal zum Einsatz kam.

Herbstlich zeigt sich das Wetter in Potsdam. Bei 13 Grad und bewölktem Himmel hoffen wir, trockenen Hauptes über die Runden zu kommen. Tatsächlich schaut gerade mal kurz die Sonne raus. Der Rasen hinterlässt einen sehr guten Eindruck.

Ein wenig spät sind wir dran. Die Protagonisten haben den Rasen immerhin inzwischen betreten. Aber natürlich stehen jetzt noch die Nationalhymnen und weitere offizielle Amtshandlungen an.

Übrigens begegneten sich die U20-Mannschaften beider Fußballverbände erst einmal. Das geschah bei der WM 1981 in Australien. Das Halbfinale gewann das Team der Bundesrepublik nach Verlängerung mit 1:0 und holte danach im Endspiel gegen Katar den Titel (4:0).

Im Vergleich zum Donnerstag verbleiben mit Simon Asta, Kenneth Schmidt, Jamie Lawrence und Paul Nebel lediglich vier Spieler in der deutschen Startelf. Dazu bringt Trainer Christian Wörns Felix Gebhardt im Tor, Christalino Atemona, Maximilian Beier, Emilio Kehrer, Merlin Röhl, Niklas Tauer und Noah Weißhaupt. Ansgar Knauff steht heute nicht mehr zur Verfügung, der Dortmunder wurde für die U21 nachnominiert. Drei Veränderungen nimmt Bogdan Lobonţ vor. Anstelle von Andrei Bani, Darius Ghindovean und Toni Suciu rutschen Eduard Dutu, Iulius Mărginean und Robert Mustacă in die rumänische Anfangsformation.

Rumäniens U20 tritt in diesem Jahr zum vierten Mal an. Anfang September wurde Portugal zu Hause mit 2:1 bezwungen. Dafür setzte es vier Tage später in England eine 1:6-Klatsche. Am Donnerstag traf das Team von Bogdan Lobonţ in Voluntari auf Tschechien und gewann 2:1.

In diesem Jahr bestreitet der U20-Nachwuchs des DFB den vierten Ländervergleich. Zuletzt spielte man am Donnerstag in Polen torlos. Davor gab es im September gegen Norwegen in Zwickau ebenfalls ein Remis (1:1). Und in Tschechien wurde mit 2:0 gewonnen. Insgesamt sind die deutschen Junioren fünf Partien ungeschlagen – bei zwei Siegen. Die letzte Niederlage fing man sich vor mehr als einem Jahr in Norderstedt gegen Dänemark ein (1:2).