US-Sport
NFL, NBA, MLB: Die verrücktesten Klauseln in US-Sport-Verträgen
- Veröffentlicht: 13.07.2024
- 17:56 Uhr
- Franziska Wendler
Im US-Sport sind Verträge oft mit allerlei Klauseln versehen. Es gibt auch einige verrückte. ran zeigt sie.
Im Juli 2022 unterzeichnete Zion Williamson bei den New Orleans Pelicans einen Mega-Vertrag über fünf Jahre und 197 Millionen US-Dollar. Der ehemalige Nummer-1-Pick sollte die Franchise zum Titel-Contender machen, doch es kam anders.
Schon in seinen ersten Jahren in der besten Basketball-Liga der Welt hatte er eine signifikante Anzahl an Spielen verletzungsbedingt verpasst.
Das Resultat daraus: Die Franchise arbeitete in seinen Mega-Vertrag eine besondere Klausel ein - und diese kam frühzeitig zum Tragen. Weil er schon in der Saison 2022/23 mehr als 22 Spiele verpasst hatte, ist ihm das Gehalt seiner letzten drei Vertragsjahre nun nicht mehr garantiert.
Eine bittere Klausel für den Basketballer. Doch ein Blick in die USA zeigt: Es gibt in den Staaten noch ganz andere Vorgaben, Wünsche und Einschränkungen, die via Klausel in den Verträgen verankert werden. ran zeigt sie.
Das Wichtigste in Kürze
Manny Ramirez - Sushi for free
Nachdem der Outfielder in der Baseball-Liga MLB mehr als 200 Millionen Dollar verdient hatte, unter anderem bei den Boston Red Sox, ließ sich Ramirez eine ganz besondere Klausel in seinen neuen Vertrag schreiben. Bei einem Engagement in der japanischen Independent League wurde verankert, dass ihm während des gesamten Jahres Sushi for free zusteht. Mengenmäßig so viel er will, versteht sich. Dazu ein weiterer Schachzug. Hatte Ramirez keine Lust zu trainieren, musste er auch nicht.
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Eddie Lacy - Bonus fürs Abnehmen
Als Running Back war Eddie Lacy in der NFL für die Green Bay Packers und die Seattle Seahawks aktiv. Vor allem gegen Ende der Karriere nahm er in Sachen Gewicht sichtbar zu. Grund genug für die Seahawks, um einen Anreiz zum Abnehmen zu setzen. So wurde in seinem Kontrakt verankert, dass er bis zu 385.000 US-Dollar an Boni erhalten kann, wenn er es schafft, von 267 auf 245 Pfund abzunehmen. Allerdings nicht auf einen Schlag. Beim Erreichen bestimmter Gewichtsziele waren jeweils 55.000 Dollar vorgesehen. Der Running Back erhielt zwei Boni, dann war Schluss. Mit dem Abnehmen und dann auch mit den Seahawks. Später bereute er, dass die Klausel öffentlich wurde, weil er sich dadurch bloßgestellt fühlte.
Michael Jordan - For the Love of the Game
Heutzutage setzen sich Spieler für eine kürzere Saison ein, nicht so Basketball-Legende Michael Jordan. Bei den Chicago Bulls hatte er seinerzeit eine gänzlich andere Klausel. "For the Love of the Game" hieß diese und erlaubte ihm, überall und zu jederzeit Basketball zu spielen. Albern, möchte man meinen. Doch mit Sport geht auch immer ein Verletzungsrisiko und das Risiko der Überbelastung einher. Deshalb schränken viele Ligen und Teams ihre Spieler ein, wann und wo sie spielen dürfen. MJ selbstverständlich nicht.
Rollie Fingers - Schnurrbart-Klausel
Rollie Fingers spielte fast zwei Jahrzehnte lang in der Baseball-Liga MLB. Sein absolutes Markenzeichen dabei: der Schnurrbart. Aber nicht einfach irgendein Schnurrbart, sondern eine gekringelte Version. Frühzeitig wurde dem Sportler klar, dass er genau für jenen Look bekannt ist und so ließ er in seinem Vertrag verankern, dass er jährlich mit Schnurrbartwachs im Wert von 100 Dollar versorgt wird. Übrigens: Jener Schnurrbart verhinderte im Jahr 1986 auch eine Fortsetzung seiner Karriere. Die Atlanta Braves wollten ihn seinerzeit verpflichten, machten die Entfernung seines Schnurrbarts aber zur Bedingung, woraufhin der siebenmalige All-Star seine Karriere beendete.
Rick Mirer - Weltuntergangs-Garantie
Garantiertes Geld bedeutet, dass man Anspruch darauf hat, egal was passiert. Rick Mirer, früherer Quarterback in der NFL, war davon ganz offensichtlich nicht überzeugt. 1993 ließ er in seinen Rookie-Vertrag bei den Seattle Seahawks schreiben, dass ihm sein Gehalt "bis zum Ende der Welt" zusteht - und selbst dann, wenn die Welt tatsächlich untergeht. So weit gekommen ist es bekanntlich nicht. In elf Jahren spielte er für sieben verschiedene NFL-Teams.
Glen Davis - Gewichtsanreiz
Glen Davis, besser bekannt als "Big Baby", hatte in seiner NBA-Karriere ebenfalls mit dem Thema Gewicht zu kämpfen. Kurios: Sein vertraglich festgelegter Anreiz, Gewicht zu verlieren, war fast höher als sein tatsächliches Jahresgehalt - und doch half es nichts. Die Boston Celtics verankerten in seinem Vertrag, dass er eine halbe Million US-Dollar bekommt, sollte er sein Gewicht unter einer bestimmten Grenze halten - und das in zwei aufeinanderfolgenden Jahren. Geschafft hat er es nicht, ganz im Gegenteil. In beiden Jahren nahm er zu. Sein garantierter Verdienst betrug übrigens "nur" 550.000 Dollar.
Matt Bonner - Wenn die Quote nicht reicht
Jahrelang spielte Matt Bonner in der NBA. Zuerst für die Raptors, dann zehn Jahre lang für die San Antonio Spurs. 2010 wurde in seinem Vertrag etwas Besonderes verankert. Der Basketballer hätte 100.000 US-Dollar erhalten, wären seine Quoten für Freiwürfe und Würfe aus dem Feld addiert über den Wert von 169 Prozent gekommen. Geklappt hat dies nicht. Bonner kam nur auf 157 Prozent.
Steve Novak - Hunde verboten
Dass ein Sportteam will, dass seine Spieler in Topform sind, versteht sich von selbst. Die New York Knicks griffen einst zu einer besonderen Klausel, um dies bei ihrem Forward Steve Novak sicherzustellen. Von 2011 bis 2013 spielte dieser bei der Franchise im Big Apple. In seinem Vertrag seinerzeit verankert: ein Hundeverbot. So durfte der Sportler privat keinen Hund besitzen. Der Hintergrund: Novak liebte Hunde, litt aber an einer Allergie. Damit er sich nicht doch einen anschafft, und dann durch allergische Reaktionen geschwächt ist, wurde ihm der Besitz verboten. Ein Erfolgsmodell: Mit Novak im Kader brachten es die Knicks auf eine Bilanz von 84-51.
Bill Walton - Springsteen-Tickets für umsonst
Als Bill Walton 1979 für die San Diego Clippers spielte, hatte er die eine oder andere einzigartige Klausel in seinem Vertrag. Die bemerkenswerteste dabei war wohl die, die sich um Bruce Springsteen drehte. Walton wollte für alle sieben ausverkauften Shows der Musik-Legende in der "The Sports Arena" jeweils acht Tickets - und das ließ er auch genauso in seinem Kontrakt vermerken. Er verlangte dabei übrigens nicht, dass die Clippers die insgesamt 56 Eintrittskarten bezahlen, sondern nur, dass sie sie besorgen.
Mark McGwire - Bonus für Fanboom
1997 lockten die St. Louis Cardinals 2,63 Millionen Fans ins heimische Busch Stadium. Mark McGwire wollte an einem möglichen Boom partizipieren, weshalb er sich bei seinem Wechsel zur Saisonmitte 1997/98 in den Vertrag schreiben ließ, dass er einen Dollar pro Fan bekommt, mit dem die Marke von 2,75 Millionen in der Saison überstiegen wird. Das Homerun-Rennen mit Sammy Sosa trieb die Zahlen in die Höhe. Er knackte am Ende den ewigen 61-Homeruns-Rekord von Roger Maris mit 70 Homeruns. Und die Cardinals knackten die Fanmarke auch deutlich: 3,19 Millionen Fans bedeuteten zusätzliche 445.691 Dollar.
Johnny Cueto - gesundes Selbstbewusstsein
Der Silver Slugger Award aus der Major League Baseball (MLB) wird seit 1980 verliehen, er ist für die stärksten Offensivkräfte - die Top-Slugger der Liga. Johnny Cueto hat sich einen Bonus von 50.000 Dollar garantierten lassen, falls er 2016 den Award abräumen sollte. Obwohl im Vorfeld eigentlich klar war, dass der Pitcher statistisch weit davon entfernt war, dafür infrage zu kommen.