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Volleyballerin Kästner feiert Neuanfang mit "viel positiver Energie"
Erst kürzlich kehrte Nationalspielerin Pia Kästner nach einer Rücken-OP und langer Reha-Phase aufs Spielfeld zurück. Nun geht es mit dem MTV Stuttgart direkt zum Spitzenspiel nach Schwerin – und damit auch zu ihrem Ex-Klub.
Köln/Stuttgart (SID) Bandscheibenvorfall, Rücken-OP und Reha: Pia Kästners Krankenakte liest sich nicht wie die einer typischen 26-Jährigen. Ebenso ungewöhnlich: Die Zuspielerin des MTV Stuttgart ist 123-malige Nationalspielerin, sie wurde zuletzt zum zweiten Mal hintereinander zur Volleyballerin des Jahres gekürt. Doch die Erkrankung bremste sie jäh aus.
"Ich habe mich lange Zeit nicht gut gefühlt, aber ich merke, dass es jetzt bergauf geht", sagte Kästner im SID-Gespräch: "Das gibt mir natürlich super viel positive Energie." Und die will sie für sich nutzen. Beklagen hilft nichts, sie sei im Spitzensport "kein Einzelfall" und "kenne nur ganz, ganz wenige, die keine Probleme haben". Bei manchen sei es "das Knie, bei anderen die Schulter, bei mir eben der Rücken", erzählt sie.
Dabei hatten sie die massiven Beschwerden mit der Bandscheibe den Traum von einem Wechsel nach Italien gekostet. Den Vertrag bei Megabox Volley Vallefoglia war bereits unterschrieben, sie musste einen Rückzieher machen: Die Bandscheiben zwangen sie im Sommer zu einer Operation, der Vertrag wurde aufgelöst. Nun versucht sie, in gewohnter Umgebung im "Ländle" wieder zu alter Form zu finden. Von 2017 bis 2021 hatte die Ballverteilerin bereits beim MTV Stuttgart gespielt und den ersten deutschen Meistertitel mit dem Klub geholt.
Danach folgten ein Auslandsaufenthalt in Frankreich und der Wechsel zu Stuttgarts Rivalen SSC Palmberg Schwerin, mit dem sie 2023 den DVV-Pokal in die Höhe reckte. Dorthin kehrt Kästner mit Stuttgart am Mittwoch (18.00 Uhr/Dyn) zurück. "Es ist immer schön, wenn man bekannte Gesichter wieder sieht und ich in meine zweite Volleyball-Heimat zurückkomme", sagte Kästner zum Topduell. Das letzte Aufeinandertreffen vor Weihnachten hatte sie noch in der Palmberg-Halle als Kommentatorin begleitet.
Ob sie im kommenden Aufeinandertreffen zwischen Tabellenführer Stuttgart und seinem punktgleichen Verfolger eine größere Rolle einnehmen wird, bleibt abzuwarten. "Ich werde auf jeden Fall nicht anfangen", sagte Kästner, die zu Beginn des Jahres mit zwei Kurzeinsätzen in Liga und Champions League ihr Comeback nach knapp achtmonatiger Pause gefeiert hatte: "Am Ende spielt es aber für mich auch nicht so eine große Rolle. Ich weiß, dass es ein wichtiges Spiel ist. Und wenn ich meinen Beitrag zum Sieg leisten kann, bin ich glücklich."
Den Traum vom Wechsel nach Italien will sie sich trotz der ganzen Freude um die Wohlfühlatmosphäre beim MTV weiterhin erfüllen. Zudem hat sie "mega Bock", auch in der Nationalmannschaft wieder anzugreifen und hat passend dazu das persönliche Ziel Olympia in Los Angeles für das Jahr 2028 ausgerufen.