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Lüneburg träumt vom Titel: "Ein Team, das niemals aufgibt"

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© IMAGO/Anton Höfel/SID

Ein bisschen aufgeregt ist Stefan Hübner dann wohl doch. Ein historisches Finale mit der SVG Lüneburg, der erste Titel der Vereinsgeschichte zum Greifen nah - nervös? "Ich bin immer nervös", behauptete der so erfahrene Trainer im NDR-Sportclub und schob mit einem Lachen hastig hinterher: "Also eher positiv erregt."

Kein Wunder: Die Volleyballer aus dem Norden können mehr denn je von der deutschen Meisterschaft träumen - und wie man den Gegner Berlin Recycling Volleys schlägt, wissen Hübner und Co. besser als jedes andere Team in dieser Saison.

Den eigenen Stärken ist sich Hübner vor dem ersten Duell der Best-of-five-Serie am Sonntag (16.00 Uhr/Dyn) jedenfalls bewusst. "Wir wollen auf eine gewissen Art und Weise spielen, unsere Kultur aufs Feld bringen", erklärte der 49-Jährige: "Wenn wir das schaffen, dann wissen wir, dass wir eine Mannschaft sind, die schwer zu schlagen ist. Wir sind ein Team, das niemals aufgibt."

Davon kann der kommende Gegner ein Lied singen. Keine andere Mannschaft stellte die sonst so souveränen Volleys in dieser Spielzeit so oft vor Probleme wie die Lüneburger. Da wären die umkämpften Champions-League-Partien, in denen die SVG den Berlinern das Viertelfinalticket wegschnappte. Oder die bislang einzige Saisonniederlage des Rekordmeisters in der Liga gegen die Norddeutschen.

Und das Selbstbewusstsein der Lüneburger dürfte nach der Halbfinalserie gegen den VfB Friedrichshafen nicht kleiner geworden sein. Mit dem 3:1-Erfolg im entscheidenden fünften Spiel erreichte die SVG zum ersten Mal das Finale - und sorgte damit im Kampf um die Meisterschaft für eine kaum noch für möglich gehaltene Abwechslung in der Volleyball Bundesliga (VBL).

Zuletzt hatten sich Berlin und Friedrichshafen elfmal in Folge in der Endspielserie gegenübergestanden. Der bislang letzte Meister, der nicht aus diesen beiden Städten kam, war 1997 die SV Bayer Wuppertal. Und nun? Gelingt es Lüneburg, den Dominator des deutschen Volleyballs nach acht Titeln in Serie vom Thron zu stürzen?

"Es geht gegen solche Top-Teams immer darum, die Sätze möglichst lange sehr eng zu gestalten, um in diese Crunch-Time kommen", erklärte Hübner. Und dann müsse "auch mal einer das Herz in die Hand" nehmen, etwas "Spektakuläres, etwas Tolles" machen - "dann passieren solche Dinge, wie sie in diesem Jahr passiert sind".

Seit 2014 steht Hübner bei den Lüneburgern an der Seitenlinie, vor allem in den vergangenen beiden Jahren ging es unter dem ehemaligen Nationalspieler steil bergauf. Erste Auftritte in der Königsklasse, Finale im CEV-Cup, dem zweithöchsten europäischen Wettbewerb, und nun vielleicht der ganz große Coup.

Das "eine Rezept" für einen solchen Werdegang gebe es nicht, sagte Hübner: "Ich glaube, wir haben unseren Weg gefunden." Als er vor elf Jahren in Lüneburg angefangen habe, waren da "Träume. Und aus diesen Träumen werden Visionen." Mit "viel Fleiß, Arbeit und Geduld" könne sich daraus schließlich "etwas Tolles entwickeln" - möglicherweise sogar ein historischer Meistertitel.

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