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Fragen und Antworten zur Biathlon-WM in Östersund

  • Aktualisiert: 06.03.2019
  • 13:00 Uhr
  • SID
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In Östersund findet die 50. Biathlon-WM statt. Der SID hat Fragen und Antworten zusammengefasst.

Östersund (SID) - Was steht an?

In Östersund findet die 50. Biathlon-WM statt. Die Stadt mit rund 50.000 Einwohnern in der schwedischen Provinz Jämtland war bereits 1970 und 2008 WM-Gastgeber und setzte sich bei der Abstimmung 2014 gegen Antholz, Nove Mesto und Chanty-Mansijsk durch. Vom 7. bis 17. März fallen insgesamt zwölf Entscheidungen im Einzel, Sprint und Massenstart sowie in der Verfolgung, Staffel, Mixed-Staffel und Single-Mixed-Staffel. 

Was ist neu?

Erstmals steht bei einer WM die Single-Mixed-Staffel auf dem Programm. Im Weltcup fand der Wettbewerb erstmals am 6. Februar 2015 in Nove Mesto statt. Anders als bei der Mixed-Staffel bilden nur eine Frau und ein Mann pro Nation eine Mannschaft. Die Frauen absolvieren vier Runden je 1,5 km, die Männer fünf Runden, geschossen wird jeweils viermal (zweimal liegend, zweimal stehend).

Wie stehen die Chancen der Deutschen?

Mit der siebenmaligen Weltmeisterin Laura Dahlmeier ist trotz gesundheitlicher Probleme in weiten Teilen der Saison auf jeden Fall zu rechnen. Sie versteht es wie keine andere, sich auf den Punkt in Topform zu bringen. Bei Denise Herrmann, die läuferisch eine Klasse für sich ist, kommt es gerade im Sprint auf die Schießform an. Mit ihrem jüngsten Sieg in der Verfolgung von Soldier Hollow unterstrich sie aber ihre Ambitionen. Auch Franziska Hildebrand, zuletzt Zweite und Dritte, und Franziska Preuß, Siegerin im Massenstart von Ruhpolding, rechnen sich Podestchancen aus. Bei den Männern ist Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer und Sprint-Weltmeister Benedikt Doll einiges zuzutrauen.

Wie war es bei den Großereignissen 2017 und 2018?

Mit fünf Titeln bei der WM 2017 in Hochfilzen stieg Dahlmeier zur Biathlon-Königin auf. Doch auch Doll und Simon Schempp, der wegen Formschwäche diesmal fehlt, glänzten mit Einzeltiteln. Bei Olympia 2018 in Pyeongchang unterstrich erneut Dahlmeier mit zwei Einzeltiteln ihre Extraklasse, auch Peiffer überzeugte mit Gold im Sprint. Allerdings erlebte die favorisierte Frauenstaffel mit Platz acht ein Debakel, die Männer wurden immerhin Olympiadritter.

Wer sind die Stars und Rivalen?

Bei den Männern führt kein Weg an Überflieger Johannes Thingnes Bö vorbei. Der Norweger feierte im Weltcup bereits zwölf Einzelsiege und ist an einem guten Tag nicht zu bezwingen. Martin Fourcade, der jahrelang die Szene beherrscht hatte, konnte in diesem Winter noch nicht an seine Glanzzeiten anknüpfen. Bei den Frauen stehen neben Dahlmeier vor allem die Italienerinnen Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi im Fokus. Ansonsten gibt es mehrere Frauen mit Chancen: Dazu gehören Marte Olsbu Roiseland (Norwegen), Kaisa Mäkäräinen (Finnland), Anais Chevalier (Frankreich) oder Anastasiya Kuzmina (Slowakei). 

Und die Gastgeber?

Die Schweden haben in Hanna Öberg eine Athletin, die auf dem Weg nach oben ist. Sebastian Samuelsson gehört bei den Männern zum erweiterten Kreis. Vor allem aber verfügt das schwedische Team in Wolfgang Pichler aus Ruhpolding über einen erfahrenen und ausgefuchsten Trainer. Bei Olympia 2018 führte der 64-Jährige die schwedischen Staffeln überraschend zu Silber bei den Frauen und Gold bei den Männern. Insgesamt gewannen seine Athleten bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen 42 Medaillen. Nach der WM in Östersund ist möglicherweise Schluss für Pichler.

Was ist mit den Russen?

Der russische Biathlon-Verband RBU ist seit Dezember 2017 nur provisorisches Mitglied in der IBU. Zuletzt hatte die IBU dem russischen Verband, der wegen zahlreicher Dopingverstöße nach wie vor im Visier der Ermittler steht, für eine Wiedererlangung der vollwertigen Mitgliedschaft strenge Richtlinien auferlegt. Russische Athleten dürfen derzeit aber bei allen IBU-Veranstaltungen starten.

Wer überträgt die WM?

Im Free-TV werden alle Rennen in der ARD, im ZDF und bei Eurosport übertragen. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender teilen sich die Biathlon-WM in Östersund wie schon in den Jahren zuvor auf. Die ARD überträgt von 7. bis 10. März, danach übernimmt das ZDF.

Wann kommt die nächste WM nach Deutschland?

In Oberhof findet 2023 die WM statt. Im September hatte sich die Biathlon-Hochburg aus Thüringen beim IBU-Kongress im kroatischen Porec mit 28 zu 21 Stimmen gegen den tschechischen Mitbewerber Nove Mesto durchgesetzt.

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