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Topduo aus dem Einzel fehlte erkrankt

"Für eine B-Mannschaft gut verkauft": Deutsche Biathleten trotzen Ausfällen

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© IMAGO/PETTER ARVIDSON/SID/IMAGO/PETTER ARVIDSON

Die deutschen Biathlon-Herren laufen bei der Staffel in Östersund auf Rang drei - und das in Abwesenheit der beiden Top-Athleten aus dem Einzel.

Beeindruckende Podestserie ausgebaut und der Eiseskälte tollkühn getrotzt: Die deutschen Biathleten haben ihren beeindruckenden Erfolgslauf trotz prominenter Ausfälle auch in der Männerstaffel fortgesetzt. David Zobel, Philipp Nawrath, Benedikt Doll und Johannes Kühn eroberten in Östersund über 4x7,5 Kilometer dank einer prächtigen Laufleistung Rang drei. Auch ohne die überraschenden Helden des Auftakteinzels wies das DSV-Team seine beeindruckende Frühform nach.

Im vierten Rennen in Serie kletterten die Skijäger des Deutschen Skiverbandes aufs Stockerl, die Männerstaffel kam gar im sechsten Weltcuprennen nacheinander unter die Top drei. "Für eine B-Mannschaft haben wir uns ganz gut verkauft", frotzelte Kühn. Es sei "schön den dritten Platz zu erreichen", ergänzte Doll im ZDF: "Es war am Schießstand alles andere als eine Glanzleistung, aber das konnten wir läuferisch kompensieren."

Nach 16 Nachladern und einer Strafrunde fehlten satte 50,5 Sekunden auf die wieder einmal siegreichen Norweger (0 Strafrunden+7 Nachlader). Die Hiobsbotschaft hatte das deutsche Team rund dreieinhalb Stunden vor Start des Rennens erreicht, ausgerechnet das formstärkste Duo musste passen. Sowohl Auftaktsieger Roman Rees als auch der direkt dahinter gelandete Justus Strelow bekamen von Mannschaftsarzt Jan Wüstenfeld "wegen Infektionssymptomen" ein Startverbot. Zobel und Kühn sprangen kurzfristig ein.

Zobel legte mit drei Nachladern einen Fehlstart hin, musste gleich nach dem ersten Schießen als 16. dem Feld hinterherlaufen. Bei seiner Aufholjagd unterlief ihm stehend ein weiterer Fehler, schließlich kam er dank der besten Laufzeit auf Rang sechs mit 16 Sekunden Rückstand zum ersten Wechsel. "Das Liegendschießen war gar nix", haderte der 27-Jährige: "Laufen war wirklich gut, der Ski war überragend."

Das zeigte sich bei Minusgraden im zweistelligen Bereich auch bei Nawrath, der auf der Strecke gleich das Tempo bestimmte. Bei beiden Einlagen leistete er sich nur einen Nachlader, stürmte im Gleichtakt mit Norwegens Tarjei Bö nach vorne. Auf der Schlussrunde übernahm das Duo die Führung, baute den Vorsprung auf die nächsten Verfolger auf über 15 Sekunden aus.

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Doll musste dann gemeinsam mit Dominator Johannes Thingnes Bö auf die Strecke, hing sich erst in dessen Windschatten - und übernahm dann sogar selbstbewusst Führungsarbeit. Nach zwei Nachladern liegend musste er eine Lücke reißen lassen, stehend brauchte er dann gar alle drei zusätzlichen Patronen.

Kühn ging als Schlussläufer 38 Sekunden hinter Norwegen und neun Sekunden vor Frankreich ins Rennen. Nach vorne verlor er schnell weitere Zeit, verteidigte aber trotz zweier Nachlader liegend zunächst sein Polster auf Rang drei. Stehend leistete sich der Bayer allerdings eine Strafrunde, musste Frankreich (0+11) ziehen lassen. So fehlten 30 Sekunden auf Platz zwei. "Schlussläufer ist nicht meine Paradedisziplin", räumte Kühn ein.

"Es ist wieder ein super gutes Ergebnis", sagte ZDF-Expertin Laura Dahlmeier: "Nur im Schießen ist noch Luft nach oben." Dafür bleibt die Hoffnung auf die Rückkehrer. Wahrscheinlich kann Rees sein Gelbes Trikot im Sprint am Samstag (14.45 Uhr) verteidigen. Sein Start sei "voraussichtlich nicht" in Gefahr, so Wüstenfeld, "wir sind guter Hoffnung".

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