Friedrich holt EM-Titel im Vierer und bricht Lange-Rekord
- Aktualisiert: 10.01.2021
- 12:45 Uhr
- SID
Olympiasieger Francesco Friedrich hat erstmals den EM-Titel im Viererbob gewonnen ist nun offiziell erfolgreichster Pilot der Weltcup-Geschichte.
Winterberg (SID) - Olympiasieger Francesco Friedrich (Oberbärenburg) hat erstmals den EM-Titel im Viererbob gewonnen und ist damit nun offiziell erfolgreichster Pilot der Weltcup-Geschichte. Der Rekordweltmeister setzte sich am Sonntag in Winterberg mit fast sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf den Kanadier Justin Kripps durch. Benjamin Maier aus Österreich wurde Dritter und holte damit EM-Silber: Die Europameisterschaft wird im Bobsport stets auch als Weltcup gewertet, für das EM-Ergebnis werden die Nicht-Europäer aus der Wertung genommen.
Friedrich hatte schon mit seinem Zweierbob-Erfolg am Samstag Andre Langes bisherige Bestmarke von 45 Weltcupsiegen erreicht. Am Sonntag ließ der Sachse den viermaligen Olympiasieger nun hinter sich.
In Winterberg wurde Christoph Hafer (Bad Feilnbach) Sechster, Fünfter der EM-Wertung. Ein wenig enttäuschend verlief der Sonntag indes für Johannes Lochner. Der Bayer, zuletzt viermal in Serie Vierer-Europameister, verpatzte den ersten Lauf und wurde am Ende EM-Vierter.
Bei den Frauen hatte am Samstag Shootingstar Laura Nolte ihren Höhenflug fortgesetzt. Die 22-Jährige gewann den EM-Titel auf ihrer Heimbahn und führte dabei einen deutschen Dreifachsieg an: Kim Kalicki (Wiesbaden) wurde Zweite vor Olympiasiegerin Mariama Jamanka (Oberhof). Die Österreicherin Katrin Beierl fuhr zeitgleich mit Jamanka ebenfalls zu Bronze.
Das Wochenende stellte in zweifacher Hinsicht eine Saisonpremiere dar. Erstmals wurde auch im Vierer gefahren, zudem waren erstmals die Piloten aus Nordamerika am Start. Nach Friedrichs geradezu erdrückender Dominanz im Zweier (acht Siege in neun Saisonrennen) hoffte die Konkurrenz auf einen engeren Wettbewerb im großen Schlitten, doch Friedrich gab sich auch hier keine Blöße.
Kripps, in der Vergangenheit einer der stärksten in der Königsdisziplin, zeigte sich allerdings auf Anhieb konkurrenzfähig und könnte bis zur WM im Februar in Altenberg noch zulegen.