AnzugSkandal im Skispringen
Norwegen-Skandal: Sven Hannawald und Martin Schmitt äußern sich
- Aktualisiert: 10.03.2025
- 20:28 Uhr
- SID
Das Beben um den Skisprung-Skandal der Norweger nimmt kein Ende. Nun äußern sich zwei ehemalige Weltklasse-Springer.
Der Manipulationsskandal bei Norwegens Skispringern erregt weiterhin die Gemüter, vor allem die Verteidigungslinie des nationalen Verbandes sorgt für jede Menge Kopfschütteln. Die beiden Starspringer Marius Lindvik und Johann Andre Forfang bestreiten bislang, von den Veränderungen an ihren Anzügen gewusst zu haben.
"Ein Springer in einer der sensibelsten Sportarten merkt nicht, dass sich ein Anzug steifer anfühlt? Dann weiß ich nicht, was mit dem los ist", sagte der einstige Vierschanzentournee-Sieger Sven Hannawald bei RTL.
Auch aus Sicht des früheren Weltmeisters Martin Schmitt ist die Argumentation der Norweger äußerst unglaubwürdig.
Schmitt hält Aussagen der Norweger für unglaubhaft
"Dass die Trainer ohne Wissen der Athleten am Wettkampftag erstmalig derartige Veränderungen vornehmen, in das sensible System eingreifen, Anzüge verwenden, die nie getestet wurden, ist schwer vorstellbar", sagte der 47-Jährige bei Eurosport.
Und weiter: "Ein neues, völlig unbekanntes Verfahren für das Team im Wettkampf ausprobieren - kein Trainer dieser Welt würde dieses Risiko eingehen – vor allem nicht, wenn sein Springer einer der Topfavoriten auf den Sieg ist. Außerdem glaube ich nicht, dass Lindvik und Forfang als Weltklasse-Springer Änderungen im Spannungsverhalten ihres Anzuges nicht bemerken. Die Argumentation ist insgesamt sehr schwach."
Am Samstag war der Skandal nach Bekanntwerden von belastenden Videoaufnahmen ins Rollen gekommen, am Sonntag hatte der norwegische Sportdirektor Jan-Erik Aalbu den Betrug zugegeben.
Hannawald: FIS muss ein "klares Zeichen" setzen
Er selbst und die betroffenen Springer seien über die Manipulation der Sprunganzüge nicht informiert gewesen, betonte er. Am Montag reagierte der norwegische Verband dann mit der Suspendierung von Skisprung-Cheftrainer Magnus Brevik und Servicetechniker Adrian Livelten.
Hannawald sieht nun den Weltverband FIS in der Pflicht und fordert "ein klares Zeichen" in Form von Sanktionen. Die Norweger "dürfen damit nicht davonkommen".