Wintersport
Skispringen: Anzug-Skandal der Norweger - Andreas Wellinger doch mit nachträglicher Goldmedaille?
- Veröffentlicht: 26.03.2025
- 18:58 Uhr
- Daniel Kugler
Nach dem Anzug-Skandal bei der Skisprung-WM um das norwegische Team darf Andreas Wellinger doch noch auf eine nachträgliche Goldmedaille hoffen.
Paukenschlag im Skispringen!
Andreas Wellinger könnte nach dem Anzug-Skandal bei der Weltmeisterschaft in Trondheim offenbar nachträglich doch noch eine Goldmedaille zugesprochen bekommen.
Dies bestätigte Renndirektor Sandro Pertile der "dpa" vor dem Weltcup-Finale in Planica. Der Weltverband FIS hatte eine derartige Konsequenz ursprünglich noch ausgeschlossen.
"Wir wussten an dem Samstagabend nicht, was passiert ist. Man muss die ganze Situation verstehen und verstehen, wann diese Manipulation angefangen hat. Die Entscheidungen werden dann sehr konsequent sein", betonte Pertile.
Das Wichtigste in Kürze
Skisprung-Skandal: Ermittlungen dauern an
Bei der WM war durch heimliche Videoaufnahme ans Licht gekommen, wie Mitarbeiter des norwegischen Teams die Anzüge der beiden Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang manipulierten.
Dabei wurde ein steifes Band in ihre Skianzüge eingenäht, um die Tragfläche zu vergrößern und damit Vorteile im Flugverhalten im Vergleich zur Konkurrenz zu erlangen. Der norwegische Verband hat den Betrugsversuch kurze Zeit später zugegeben, die beiden Athleten bestreiten aber ihr Mitwissen an der Schummelei.
Beide Norweger wurden nach dem finalen Einzelwettbewerb von der Großschanze disqualifiziert, Lindvik verlor damit seine Silbermedaille. Von der Normalschanze sprang Lindvik zu Gold vor Wellinger. Bei einer nachträglichen Streichung des Resultats würde zudem Wellingers Teamkollege Karl Geiger, der eigentlich den vierten Platz auf der Normalschanze belegte, noch auf den Bronze-Rang klettern.
Die FIS beauftragte daraufhin eine externe Kommission mit den Ermittlungen. Mit einer schnellen Entscheidung im Anzug-Skandal ist jedoch nicht zu rechnen. Diese soll wohl erst im Sommer fallen. "Erst brauchen wir Fakten auf dem Tisch", so Pertile weiter.