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Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen

Vierschanzentournee: Wellinger verteidigt Führung bei Neujahrsspringen

  • Aktualisiert: 01.01.2024
  • 17:02 Uhr
  • SID
Andreas WELLINGER
Andreas WELLINGER© Sven Simon

Mit Platz drei in Garmisch-Partenkirchen behauptet Andreas Wellinger die Tournee-Führung. Den Tagessieg holt der Slowene Anze Lanisek.

Andreas Wellinger zeigte die Faust, streckte feixend die Zunge heraus und warf der prächtigen Goldadler-Trophäe einen sehnsuchtsvollen Blick zu: Drei Tage nach seinem rauschenden Auftakterfolg in Oberstdorf hat der Olympiasieger zwar den ersten deutschen Sieg beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen seit 22 Jahren verpasst, mit Platz drei beim Erfolg des Slowenen Anze Lanisek aber die Gesamtführung behauptet.

Der Traum vom erlösenden Tourneesieg ist weiter quicklebendig. "Ich fahre jetzt mit extrem guten Gefühlen nach Innsbruck, es war ein guter Start ins neue Jahr", sagte Wellinger, der erstmals in Garmisch-Partenkirchen auf dem Podest stand.

Als erster DSV-Adler seit dem bislang letzten Triumph von Sven Hannawald 2001/02 geht der 28 Jahre alte Ruhpoldinger als Führender in die beiden Springen in Österreich.

Vor 21.000 Zuschauern an der ausverkauften Olympiaschanze bot Wellinger einen begeisternden Fight und schob sich von Platz vier nach dem ersten Durchgang noch auf das Podest vor - auch im zehnten Saisonspringen stand damit ein deutscher Springer auf dem Stockerl, eine Traumserie.

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Wellinger hofft auf Fairness in Österreich

Mit Sprüngen auf 138,0 und 137,5 m (291,4 Punkte) lag Wellinger nach einem spannenden Springen unter schwierigen Bedingungen umgerechnet zweieinhalb Meter hinter Lanisek (295,8), der den nach dem ersten Durchgang noch führenden Ryoyu Kobayashi (292,6) abfing.

In der Gesamtwertung führt Wellinger knapp mit 1,8 Punkten - umgerechnet ein Meter - vor dem zweimaligen Tourneesieger aus Japan. "Es läuft gut, jetzt muss ich einfach so weitermachen", sagte Wellinger: "Und ich hoffe auf faire Wettkämpfe in Österreich."

Das war vor allem in Innsbruck zuletzt nicht immer so.

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Zweitbester Deutscher war am Montag Routinier Pius Paschke als Zehnter. Philipp Raimund, in Oberstdorf noch Sechster, landete nach einem mäßigen ersten Durchgang auf Platz 15. Karl Geiger musste sich nach Rang 16 von fast allen Hoffnungen auf das Tournee-Podest verabschieden. "Ich habe mich hier unglaublich schwer getan", sagte der Allgäuer: "Aber zum Glück läuft es bei Andi, er weiß, was er zu tun hat."

Weltcup-Spitzenreiter Stefan Kraft (Österreich), der zuletzt sechsmal in Folge auf der zweiten Station der Tourneesieg verspielt hatte, patzte diesmal zumindest nicht gewaltig und wurde Sechster (276,6), liegt in der Tourneewertung aber schon über 25 Punkte (14 Meter) hinter Wellinger zurück.

Nach dem ersten Durchgang in "GAP" war Wellingers Vorsprung in der Tournee-Wertung auf Kobayashi auf 0,9 Punkte geschrumpft. "Er schafft den Sprung aufs Podest auf jeden Fall noch", orakelte "ZDF"-Experte Severin Freund. Der Ex-Weltmeister war 2016 der zuvor letzte DSV-Adler gewesen, der nach drei von acht Tournee-Durchgängen geführt hatte.

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Schuster überzeugt: "Andi hat das gesamte Paket"

Für den früheren Bundestrainer Werner Schuster kommt Wellingers Leistungsschub derweil nicht unerwartet.

"Ich habe vor drei Jahren mal gesagt, dass Wellinger die Tournee gewinnen wird - auch wenn das damals blöd klang, weil er gerade weit hinten lag", sagte Schuster - vor drei Jahren kämpfte Wellinger nach seinem Kreuzbandriss verzweifelt um Anschluss und war zeitweise im drittklassigen FIS-Cup am Start: "Aber Andi hat meiner Meinung nach das gesamte Paket, er kann unter Publikum performen, ist ein Winner-Typ und hat schon große Erfolge gefeiert."

Viel Zeit zum Nachdenken über den möglichen Coup bleibt Wellinger nicht, bereits am Dienstag (13.30 Uhr) steht die Qualifikation zum dritten Springen in Innsbruck an.

Und dort kassierten die DSV-Adler in jüngerer Vergangenheit regelmäßig entscheidende Niederlagen im Kampf um den Tourneesieg. "Der Bergisel verzeiht keine Fehler", sagt Bundestrainer Stefan Horngacher.

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