49-Euro-Ticket: Das musst du zur „Deutschland-Fahrkarte“ wissen
- Veröffentlicht: 07.11.2022
- 09:56 Uhr
49-Euro-Ticket: Wann soll das Ticket kommen?
Geplant ist die Einführung für den 1. Januar. 2023 Allerdings ist das nicht in Stein gemeißelt, denn die Umsetzung ist mit einigen Voraussetzungen verbunden wie zum Beispiel der Umstellung der Automaten oder der Anpassung der Tarifsysteme. Möglich ist daher auch ein Start zum Frühjahr. Die Umsetzung und damit der Startzeitpunkt ist Ländersache. Hamburg zum Beispiel ist gerüstet für einen Start am 1. Januar 2023.
49-Euro-Ticket: Was bekommt man für das Ticket?
Ein digitales, deutschlandweit gültiges "Deutschlandticket" für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Ausgenommen sind der Fernverkehr der Bahn und Fernbusse. Dabei muss das Ticket nicht jeden Monat neu gekauft werden, es wird als Jahresabonnement erhältlich sein. Du kannst das Ticket dann aber monatlich kündigen.
49-Euro-Ticket: Wo kann ich das Ticket kaufen?
„Digital heißt, dass das Ticket sowohl fürs Handy als auch als Chipkarte verfügbar sein wird“, twitterte das Bundesverkehrsministerium. Den Vorgänger, das 9-Euro-Ticket, gab es auf der Webseite und in der App der Deutschen Bahn, in den Apps und Onlineplattformen der regionalen Verkehrsbetriebe oder als physisches Ticket an den Verkaufsstationen der Deutschen Bahn und der regionalen Verkehrsbetriebe. So ähnlich dürfte es auch beim „Deutschlandticket“ ablaufen.
49-Euro-Ticket: Für wen lohnt sich das Ticket?
Vereinfacht gesagt für alle, die im Moment mehr als 49 Euro für ihre Monatskarte zahlen. Zahlst du weniger, solltest du für dich prüfen, welches Ticket besser passt. Und natürlich für diejenigen, die überlegen, vom Auto auf die Bahn umzusteigen. Der Umstieg ist nun finanziell deutlich attraktiver. Eine Art „Klimaticket" also, wenn man so will.
49-Euro-Ticket: Was ist mit Vergünstigungen?
Bislang sind Vergünstigungen zum Beispiel für Studierende, Auszubildende oder Menschen mit geringerem Einkommen nicht vorgesehen. Was aber nicht bedeutet, dass die Bundesländer so etwas nicht umsetzen könnten. Das Problem ist die Finanzierung. „Weitere Tarifanpassungen gehen zulasten der Länder, der kommunalen Aufgabenträger oder der Verkehrsunternehmen“, wird das saarländische Verkehrsministerium in der Welt zitiert. „Aktuell wird davon ausgegangen, dass es keine weiteren bundesweiten Ermäßigungen gibt.“
Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) kündigte an, ein differenziertes Modell für die Bundeshauptstadt einzuführen. Sie wolle „ein Konzept erarbeiten, wie wir in Berlin das 49-Euro-Ticket nutzen, um sozial gestaffelte Angebote einzuführen, die dann auch bundesweit gelten“, sagte Jarasch laut Handelsblatt.
Denn die ÖPVN-Tarife sind in Deutschland ein einziger Dschungel. So gibt es nahezu überall vergünstigte Fahrkarten, die dann aber nicht bundesweit gelten. In einem anderen Verkehrsverbund musst du dann ein zusätzliches Ticket kaufen.
49-Euro-Ticket: Bleibt der Preis bei 49 Euro?
Nein, wahrscheinlich nicht. Zunächst ist eine zweijährige Einführungsphase vorgesehen. Ab dem 2. Jahr soll es eine Preis-Dynamisierung geben: Mit der Inflationsrate würde der Preis dann steigen. Die 49 Euro sind also nur ein Einführungspreis.
49-Euro-Ticket: Was ist mit bisherigen Abos?
Das kommt auf den entsprechenden Verkehrsverbund an. Viele versprechen, unaufgefordert auf die Kunden zuzukommen. Generell ist der Tenor, dass eine Umstellung so einfach wie möglich vonstatten gehen soll. „Stand heute werden die Kunden, sobald alle Details des Angebots geklärt sind, informiert und gefragt, ob sie auf das Klimaticket umsteigen wollen“, wird ein Sprecher des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes im Merkur zitiert. Dies sei notwendig, da viele Mitnahmeregelungen beim neuen Ticket nicht gelten – diese können aber ausschlaggebend für die Entscheidung sein, ob man das neue Ticket will oder nicht. Denn mit dem 49-Euro-Ticket musst du für ein Fahrrad ein zusätzliches Ticket lösen.
„Es wird wahrscheinlich eine Übergangsphase notwendig, in der die Kunden das alte Ticket nutzen können“, so ein Sprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) bei „Der Westen“. „Wenn das Deutschlandticket bundesweit zum 1. Januar 2023 starten soll, werden es auch die Kunden im VRS in Anspruch nehmen können.“
Die Westfalentarif GmbH kündigte an: „Sobald gesicherte Informationen vorliegen, werden die Verkehrsunternehmen schnellstmöglich auf ihre Abo-Kunden zugehen.“ Dann würden sie ein entsprechendes Wechselangebot erhalten.
49-Euro-Ticket: Gibt es auch Kritik?