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Bioplastik: Verbraucher können die Deutsche Umwelthilfe unterstützen

  • Veröffentlicht: 01.02.2023
  • 12:22 Uhr
Bioplastik: Verbraucher können die Deutsche Umwelthilfe unterstützen
Bioplastik: Verbraucher können die Deutsche Umwelthilfe unterstützen© Deutsche Umwelthilfe

Unternehmen wie Edeka, Kaufland, Lidl, Dallmayr und Nestlé würden Umweltverträglichkeit ihrer Bioplastik-Einwegprodukte und deren Entsorgung suggerieren, anstatt auf wirklich nachhaltige Alternativen zu setzen, kritisiert die DUH.

Bioplastik: Nur eine Werbelüge

Die Umwelthilfe fordert von Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke ein Werbeverbot zur Kompostierbarkeit von Bioplastik. Verbraucher können mitmachen unter www.duh.de/bioplastik-werbeluege. Außerdem setzt die DUH sich für echte Lösungen gegen die Plastikflut ein, allen voran Maßnahmen zur Abfallvermeidung und Mehrwegsysteme für Verpackungen.

„Oft handelt es sich um Einweg-Produkte, die entweder komplett unnötig sind oder für die es längst umweltfreundlichere Mehrwegalternativen gibt“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. „Ein von uns Ende letzten Jahres durchgeführtes Experiment in einer repräsentativen industriellen Kompostierungsanlage hat gezeigt, dass als 'kompostierbar' beworbene Produkte sich nur teilweise oder gar nicht zersetzen und den Kompost mit Plastikresten verunreinigen können. Bioplastik löst keine Probleme, sondern schafft neue. Deshalb fordern wir Verbraucherschutzministerin Lemke auf, ein Werbeverbot zur Kompostierbarkeit von Bioplastik-Verpackungen und -Produkten einzuführen. Dadurch würde der von der Industrie am häufigsten verwendeten Bioplastik-Werbelüge ein Riegel vorgeschoben!"

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Bioplastik: Nur ein Deckmantel

Nach Einschätzung der DUH setzen Handelsunternehmen vor allem auf Bioplastik, um unter einem grünen Deckmantel mit dem massenhaften Verkauf von unnötigen Wegwerfverpackungen und kurzlebigen Einweg-Produkten weiterzumachen.

Doch ebenso wenig wie die vermeintliche Kompostierbarkeit von Bioplastik-Verpackungen und -Produkten ist deren Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen eine umweltfreundliche Lösung. Häufig werden zur Produktion von „pflanzenbasiertem" Bioplastik Nutzpflanzen aus landwirtschaftlichen Monokulturen verwendet.

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Bioplastik: Einweg-Windeln als Beispiel

Für Wegwerfprodukte aus Plastik schwinde zunehmend die Akzeptanz bei Verbrauchern, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. „Viele Hersteller tauschen deshalb ihre fossil basierten Kunststoffverpackungen und -produkte gegen solche aus Bioplastik aus und bewerben diese als 'pflanzenbasiert' oder gar 'plastikfrei'.“ Fischer nennt Tomatenverpackungen bei Kaufland oder Einweg-Windeln von Marktführer Pampers als Beispiele.

„Chemisch gilt jedoch: Bioplastik bleibt Plastik. Zudem fällt kein Gramm weniger Abfall an. Umweltbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich nicht an der Nase herum führen lassen und stattdessen möglichst Abfälle vermeiden und Mehrwegalternativen verwenden", so Fischer.