Durch Aktivitäten wie das Reisen wird klimaschädliches CO2 freigesetzt. Durch die freiwillige CO2-Kompensation lässt sich zumindest ein Teil der CO2-Emissionen neutralisieren.
- Veröffentlicht: 14.12.2020
- 09:57 Uhr
Durch Aktivitäten wie das Reisen wird klimaschädliches CO2 freigesetzt. Durch die freiwillige CO2-Kompensation lässt sich zumindest ein Teil der CO2-Emissionen neutralisieren.
Vermeiden ist besser als kompensieren
In einem sind sich alle Experten einig: Am wenigsten schädlich für unsere Umwelt ist dasjenige CO2, das erst gar nicht entsteht. In diesem Kontext kann jeder von uns einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes leisten. Sei es durch den Verzicht auf eine Flugreise oder den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel im Alltagsleben.
Die zweitbeste Option ist die Reduzierung von Emissionen, die sich nicht gänzlich vermeiden lassen. Wenn du dich bei deiner nächsten Dienstreise für die Bahn anstelle des Flugzeugs als Transportmittel entscheidest, hast du schon einiges zur Reduzierung deines CO2-Ausstoßes getan.
CO2-Ausstoß, der sich absolut nicht vermeiden lässt, beispielsweise durch das Beheizen deiner Wohnung, kannst du durch die Beteiligung an Umweltschutz-Projekten zumindest kompensieren.
Dieser Gedanke steckt hinter der freiwilligen CO2-Kompensation
Der Grundgedanke hinter dem freiwilligen CO2-Ausgleich geht von der Überlegung aus, dass es keine Rolle spielt, wo auf der Erde CO2 entsteht und an welcher Stelle es eingespart wird. Ausschlaggebend für eine erfolgreiche CO2-Kompensation ist, dass unterm Strich mehr CO2 eingespart, als an anderer Stelle produziert wird. Wenn du also durch das Autofahren verursachte CO2-Emissionen kompensieren möchtest, kannst du Emissionszertifikate erwerben, die beispielsweise Umweltschutzprojekte im Amazonas fördern.
Info: In welche Projekte du zum CO2-Ausgleich investierst, ist zweitrangig. Entscheidend für die Wirksamkeit deiner Investitionen ist der Aspekt der Zusätzlichkeit. Damit wird der Umstand bezeichnet, dass ein bestimmtes Projekt ohne die Erlöse aus dem Zertifikats-Verkauf nicht hätte realisiert werden können.
Externer Inhalt
Diese Möglichkeiten hast du zur CO2-Kompensation
Die Möglichkeiten, dich am freiwilligen CO2-Ausgleich zu beteiligen, sind vielfältig. Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien gehören ebenso zu den Optionen wie die Steigerung der Energieeffizienz beim Heizen, die Förderung ökologischer Forst- und Landwirtschaft, die Renaturierung und die Erhaltung von Mooren sowie Projekte zur Verwertung von Abfall und Deponiegas.
Erneuerbare Energien
Der CO2-Ausgleich im Bereich der erneuerbaren Energien hat den Bau alternativer Energieanlagen zum Zweck. Dazu gehören Biogas-Anlagen, Geothermie-Projekte sowie die Nutzung von Wasser-, Solar- und Wind-Energie.
Abfall und Deponiegas
Die unkontrollierte Entsorgung von Abfällen stellt eine besondere Herausforderung unserer Zeit dar. Einerseits leiden durch die Flut an Plastikabfällen weite Teile der Tier- und Pflanzenwelt. Andererseits gefährden diese Abfälle in Form von Mikroplastik unsere eigene Gesundheit in erheblichem Umfang. Viele Plastikabfälle ließen sich durch geeignete Prozesse aufbereiten und dem Stoffkreislauf wieder zuführen.
Wald- und Forstwirtschaft
Wälder sind dazu in der Lage, erhebliche Mengen von klimaschädlichem Kohlendioxid zu speichern. Durch den Erhalt der Wälder und Wiederaufforstungsmaßnahmen kann ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von CO2 geleistet werden.
Info-Grafik:
Rund 70 Prozent der befragten Flugreisenden aus Deutschland waren 2019 bereit, einen Betrag zwischen zehn und 50 Prozent des Flugpreises zur CO2-Kompensation zu bezahlen.
Wie funktioniert der Markt zum freiwilligen CO2-Ausgleich?
Der erste Schritt auf dem Weg zur CO2-Kompensation ist die Ermittlung der zu kompensierenden CO2-Menge. Zur Ermittlung deines individuellen CO2-Fußabdrucks kannst du den CO2-Rechner des Umwelt-Bundesamtes. Wenn du dich für den CO2-Rechner eines privaten Anbieters entscheidest, solltest du auf transparente Berechnungsmethoden achten. Wenn du Zweifel an der Seriosität der Berechnungen hast, kannst du eine Vergleichsrechnung mithilfe des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes durchführen.
Diese Standards sorgen für Sicherheit
Viele Organisationen und Unternehmen, die sich am CO2-Emissionshandel beteiligen, nehmen den globalen Schutz der Umwelt ernst und versuchen, entsprechende Standards zu etablieren. Es gibt aber auch eine ganze Menge Trittbrettfahrer, die weniger das Wohl der Umwelt als vielmehr ihren eigenen Profit in den Fokus ihrer Aktivitäten rücken. Clean Development Mechanism, Verified Carbon Standard, Gold Standard und ISO 14064 sind einige Beispiele für seriöse Standards.
Clean Development Mechanism
Der CDM ist eine Vereinbarung des Kyoto-Protokolls. Zertifikate nach dem Clean Development Mechanism sind Regierungen, Unternehmen und Privatpersonen zugänglich.
Verified Carbon Standard
VCS ist der weltweit größte Standard zum Emissions-Handel. Ein Schwerpunkt des VCS ist der Schutz von Wäldern. Aber auch Projekte zu erneuerbaren Energien, zur Energieeffizienz und zum Transport werden realisiert.
Gold Standard
Vom WWF und anderen Umweltverbänden entwickelt, verbinden Gold-Standard-Projekte soziale mit Umweltschutz-Aspekten.
ISO 14064
Dieser ISO-Standard befasst sich mit der Entwicklung umweltverträglicher Methoden, bietet selbst aber keine Zertifikate an. Die ISO 14064 dient vielmehr der Industrie als Instrument zur Quantifizierung umweltrelevanter Prozesse.
Quellen:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/freiwillige-CO2-kompensation
https://utopia.de/ratgeber/fliegen-co2-kompensation-ausgleich/