Fair Fashion erkennen – so geht’s!
- Veröffentlicht: 08.10.2021
- 09:56 Uhr
Wenn es um faire und nachhaltige Mode geht, denken viele immer noch an Filzpullis und Birkenstock-Latschen. Dabei hat Fair Fashion schon lange nichts mehr mit Ökostyle-Klischees zu tun, sondern vielmehr mit sozialer Gerechtigkeit. Doch was hat es mit der fairen Mode eigentlich auf sich – und wie erkennst du sie?
Fair Fashion
Da gibt es zum einen Fair Fashion oder Fair Trade Kleidung, bei der die sozialen Komponenten der Modeindustrie im Vordergrund stehen. Hier dreht sich die Debatte vor allem um Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen in der Produktion, Arbeitsplatzsicherheit und gerechte Bezahlung. Hersteller von Fair Fashion lassen sich unter anderem von den vier Grundprinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) leiten: die Abschaffung von Kinder- und Zwangsarbeit, das Verbot von Diskriminierung, das Recht auf Kollektivverhandlungen und die Vereinigungsfreiheit.
Green Fashion
Während Fair Fashion die Auswirkungen von Arbeitsbedingungen auf Beschäftigte der Textilindustrie betrachtet, geht es bei Green Fashion um die ökologische Nachhaltigkeit der Textilherstellung. Hier steht der sparsame und bewusste Einsatz von Ressourcen im Mittelpunkt, sowohl bei der Produktion als auch bei der Lieferkette.
Vegan Fashion
Vegane Kleidung legt den Fokus hingegen auf die tierischen Rohstoffe, die zur Herstellung von Kleidung verwendet werden, wie zum Beispiel Wolle oder Leder. Um unnötiges Tierleid zu vermeiden, verzichten vegane Modehersteller bei der Produktion vollständig auf tierische Produkte.
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Fair Fashion erkennen: das bedeuten die Textil-Siegel
Die zahlreichen verschiedenen Begrifflichkeiten sind jedoch nicht das einzige Hindernis, vor dem Verbraucher auf der Suche nach fairer Kleidung oft stehen. Auch die vielen verschiedenen Textil-Siegel machen es einem schwer, den Überblick zu behalten. Wir haben die drei wichtigsten Siegel zusammengefasst:
Fairtrade Textile Production
Das Fairtrade-Siegel ist wohl das bekannteste Logo für den fairen Handel, auch wenn es die meisten wohl eher von Lebensmitteln kennen. Das Fairtrade Certified Cotton Siegel zeichnet jedoch schon seit 2005 Kleidung aus, für deren Herstellung fair gehandelte Baumwolle verwendet wurde. Seit 2016 gibt es den Standard „Fairtrade – Textile Production“, bei dem die gesamte Lieferkette auf Fairness geprüft wird.
IVN Best
Das IVN Best Siegel ist das aktuell strengste Fair Fashion-Siegel auf dem Markt und wird vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft e. V. vergeben. Leider findet man es bisher in Deutschland nur sehr selten.
Global Organic Textile Standard (GOTS)
Auch das GOTS-Siegel wird vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft e. V. vergeben und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das ist gut, denn auch hier gelten wie beim IVN Best Siegel sehr strenge Regeln für die Bewertung des gesamten Herstellungsprozesses. So müssen zum Beispiel 95 Prozent der verwendeten Fasern aus kontrolliert biologischer Tierhaltung bzw. Landwirtschaft stammen. Mittlerweile findet man Kleidung mit GOTS-Siegel zum Beispiel bei DM, Lidl oder Edeka.
Fair Fashion finden mit "Good On You"
Die australische Handy-App Good on You ist eine der weltweit größten Verbraucherdatenbanken für Mode. Wenn du Kleidung shoppst, kannst du dich in der App nicht nur zum Thema Fairness informieren, sondern auch zur Ökobilanz und dem Umgang mit Tierrechten von mehr als 2.000 Modemarken. Bisher gibt’s die App leider nur auf Englisch.
Quellen
https://www.tbd.community/de/a/fair-fashion
https://www.studibuch.de/magazin/fair-fashion-alles-was-du-darueber-wissen-musst/
https://utopia.de/ratgeber/fair-fashion-marken-shops/
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