Good News: Deutschland erreicht sein Klimaziel 2022
- Veröffentlicht: 16.03.2023
- 10:45 Uhr
Deutschland hat seine Klimaziele im vergangenen Jahr erreicht, obwohl deutlich mehr Kohlestrom produziert wurde. Warum die Bundesrepublik dennoch gut dasteht und in welchen Bereichen definitiv noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen, erfährst du in diesem Beitrag.
Insgesamt wurden im Jahr 2022 rund 746 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalent erzeugt. Bis 2030 soll der Ausstoß bereits auf 438 Mio. Tonnen reduziert sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Emissionen jedes Jahr ab sofort um sechs Prozent gemindert werden. Bis 2045 will Deutschland vollständig klimaneutral sein.
Industrie-Rückgang sorgt für bessere Klimabilanz
Der stärkste Emissionsrückgang lässt sich 2022 in der Industrie nachweisen. In diesem Bereich sank die Menge an ausgestoßenen Treibhausgasen um 10,4 Prozent. Auch die Landwirtschaft konnte ordentlich Klimagase einsparen. Gründe hierfür sieht das Umweltbundesamt in der Reduktion des Einsatzes von Mineraldünger und einem Rückgang in der deutschlandweiten Schweinehaltung.
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Bereiche Energie, Verkehr und Gebäude noch verbesserungswürdig
Bestimmte Sektoren in Deutschland zeigen noch großes Potenzial, um klimaneutraler zu werden. Zu diesen zählen:
Energie: Die Emissionen im Energiesektor stiegen 2022 um 4,4 Prozent. Der Grund hierfür ist der zunehmende Einsatz von Kohlestrom. Trotzdem erreicht der Sektor sein Klimaziel, wenn auch nur knapp.
Verkehr: Im Verkehrssektor stiegen die Emissionen um 0,7 Prozent.
Gebäude: Im Gebäudebereich sanken die Emissionen um 5,3 Prozent, aber dennoch verfehlte der Sektor sein Klimaziel.
Klimaschutz: Die Regierung will schnellstmöglich handeln
Ein Expertenrat soll die Emissionsdaten nun innerhalb eines Monats prüfen. Danach hätten die zuständigen Ministerien drei Monate Zeit, um ein Sofortprogramm zum Erreichen der Klimaziele auszuarbeiten und vorzustellen, heißt es.
Eine Lösung: Mehr erneuerbare Energien
Der Ausbau von erneuerbaren Energien in Deutschland geht voran. Laut dem Umweltbundesamt stieg der Anteil von grüner Energie am Bruttoendenergieverbrauch (Strom, Wärme und Kraftstoff) im Jahr 2022 um mehr als 20 Prozent. Der Anteil von erneuerbaren Energien im Stromsektor betrug 46,2 Prozent.
„A und O ist ein wesentlich höheres Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Eine Hängepartie wie in den letzten Jahren darf es dabei nicht mehr geben“, erklärt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes. „Wir müssen es schaffen, dreimal so viele Kapazitäten wie bisher zu installieren, um den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 Prozent zu steigern.“
Quellen:
https://www.tagesschau.de/inland/deutschland-klimaziele-erfuellt-101.html
https://www.sueddeutsche.de/politik/klimaziele-deutschland-treibhausgase-emissionen-1.5768935