Hyperloop: Mobilitätskonzept der Zukunft?
- Veröffentlicht: 17.11.2021
- 12:32 Uhr
Das Projekt Hyperloop, das oft auch als „fünfte Art der Beförderung“ bezeichnet wird (neben Bus, Bahn, Auto und Schiff), hat in den letzten Jahren immer wieder für Aufsehen gesorgt. Hier erfährst du, was dahinter steckt und wie es die Mobilität der Zukunft verändern könnte.
Wie funktioniert die „fünfte Art der Beförderung“?
Der Hyperloop wird mithilfe einer leistungsstarken Kombination aus Magneten und Elektromagneten angetrieben. Für den elektrischen Antrieb wird angeblich nicht mehr Energie benötigt als für das Einschalten einer Glühbirne. Nachdem der Elektromotor den Hyperloop auf die gewünschte Geschwindigkeit gebracht hat, die zwischen 700 und 1.200 km/h betragen soll, wird angeblich nur noch ein Bruchteil der vorherigen Energie benötigt, um das Tempo zu halten.
Aber wie ist das möglich? Die Kapsel, die zum Transport benutzt wird, befindet sich in einer Röhre, in der eine Vakuumpumpe dafür sorgt, dass der luftleere Raum und Levitation zusammenarbeiten können. Die Kapsel „schwebt“ also dank der Magnete durch die Röhre, ohne durch den Luftwiderstand ausgebremst zu werden.
Wichtig:Mithilfe aufgebrachter Solaranlagen soll die Magnetschwebebahn nicht nur besonders nachhaltig angetrieben werden, sondern sogar mehr Energie produzieren, als er verbraucht.
Mit Schallgeschwindigkeit von Amsterdam nach Düsseldorf: Hyperloops aus Europa
Das erste funktionstüchtige Hyperloop-System in Europa wurde vom niederländischen Start-Up Hardt entwickelt. Schon 2025 soll der Vakuum-Zug von Amsterdam aus europäische Nachbarstädte anfahren und Güter durch das geplante Röhrensystem transportieren. Fünf Strecken sind aktuell geplant, die bis 2040 voll ausgelastet sein sollen:
- Strecke 1: Amsterdam – Leiden – Den Haag
- Strecke 2: Amsterdam – Paris – Brüssel
- Strecke 3: Amsterdam – Duisburg
- Strecke 4: Amsterdam – Düsseldorf
- Strecke 5: Amsterdam – Almere – Lelystadt – Zwolle - Groningen
In nur 30 Minuten sollen Gäste zukünftig mit einer Höchstgeschwindigkeit von Amsterdam nach Düsseldorf reisen können. Wie das funktionieren soll und was beim Bau des Pipeline-Netztes beachtet werden muss, wird aktuell in einer Studie der Provinz Noord-Holland untersucht. Schon jetzt investieren die niederländischen Behörden Millionen in das Hyperloop-Entwicklungsprogramm.
Auch in Deutschland wird fleißig zum Hyperloop geforscht: Um Prototypen für die SpaceX Hyperloop Pod Wettbewerbe zu entwickeln, wurde 2015 die studentische Initiative TUM Hyperloop an der Technischen Universität München (TUM) ins Leben gerufen. Das Team arbeitet nicht nur an der Entwicklung der notwendigen technologischen Komponenten für das Hyperloop-System. Auch eine Optimierung von Aspekten wie Sicherheit und wirtschaftliche Machbarkeit stehen im Zentrum der Forschungsarbeit. Noch in diesem Jahr soll deshalb ein 24 Meter langer Demonstrator mit einer Kapsel gebaut und in Betrieb genommen werden.
Quellen
https://tumhyperloop.de/uber-hyperloop/?lang=de#tum-hyperloop
https://www.konstruktion-entwicklung.de/iaa-mobility-muenchner-forscher-zeigen-hyperloop-co
https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/verkehr/europas-erster-hyperloop-ist-fertig/
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