Klimapolitik und sozialer Abstieg: Man muss den Menschen die Angst nehmen
- Veröffentlicht: 07.08.2023
- 15:32 Uhr
Eine konkrete Maßnahme könnte Messner zufolge das sogenannte Klimageld sein. Einnahmen des Staates etwa durch einen höheren CO2-Preis sollten an die Bürger weitergegeben werden.
„Bei jedem weiteren Umbau, (...) die weitere CO2-Bepreisung, die ja kommen wird auf europäischer Ebene, für Verkehr und Heizungen, muss die soziale Dimension mitgedacht werden“, sagte Messner. „Die Kernidee war ja, wir wollen CO2-Preise langsam erhöhen, damit Lenkungswirkung entsteht und die Emissionen sinken können. Aber das Geld, das da eingenommen wird, soll nicht beim Staat verbleiben, sondern als Klimageld an die Bürgerinnen und Bürger zurückgehen. Das muss umgesetzt werden. Das wäre dann das Signal: Klimaschutz und soziale Entwicklung - das geht zusammen."
Hintergrund der Diskussion ist eine Studie, die Umweltbundesamt und das Umweltministerium vorgestellt haben. Danach hält zwar eine klare Mehrheit der Deutschen Klimaschutz für wichtig. Gleichzeitig sorgen sich aber viele vor den Kosten, die dadurch entstehen.
Konkret sprechen sich 91 Prozent der Befragten für einen umwelt- und klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft aus. Drei Viertel befürchten aber zugleich, dass sich dadurch die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert. 40 Prozent haben Angst davor, dass sie aufgrund des Umbaus absteigen. „Der ökologische Wirtschaftsumbau muss sozialverträglich erfolgen, wenn wir die Menschen auf dem Weg dorthin nicht verlieren wollen“, sagte Messner bei der Vorstellung der Studie.
Klimawandel: Für viele Menschen schon spürbar
Was ebenfalls auffällt: Eine sehr große Mehrheit findet, dass der Klimawandel bereits stark spürbar ist. 85 Prozent geben das für Dürren und Niedrigwasser an, 83 Prozent für Starkregen und Überflutung und 80 Prozent für Hitze. „Die Menschen haben ein hohes Problembewusstsein“, sagte Messner.