Kosmetik: Diese 5 Inhaltsstoffe sind gefährlich – für Umwelt und Gesundheit
- Veröffentlicht: 23.03.2023
- 09:31 Uhr
Parabene: Konservierungsstoffe mit Langzeitfolgen
Von Shampoo bis Zahnpasta – sehr viele Produkte enthalten Paraben-Verbindungen. Sie werden von zahlreichen Herstellern als beliebter Konservierungsstoff eingesetzt. Dabei stehen Parabene seit langem in Verdacht, in unseren Hormonhaushalt einzugreifen und eine ähnliche Wirkung wie das weibliche Östrogen zu besitzen. Das wird für Schwangere, ungeborene Babys, Kleinkinder und Jugendliche in der Pubertät problematisch. Zu den möglichen Langzeitrisiken von Parabenen zählen Unfruchtbarkeit, Diabetes, eine verfrühte Pubertät und mehrere hormonbedingte Krebsarten, darunter Brust-, Hoden- und Prostatakrebs.
Auch das wissenschaftliche Komitee der Europäischen Union beschäftigt sich mit Parabenen. Im Jahr 2015 ließ die EU-Kommission die erlaubten Höchstwerte von Propylparaben und Butylparaben senken. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung verlangte bereits 2011 ein Verbot für bestimmte Paraben-Verbindungen, bis eine ausreichende Zahl an gesundheitlichen Untersuchungen stattgefunden haben.
Diese Parabene sind besonders häufig in Kosmetik zu finden:
- Methylparaben
- Ethylparaben
- Pentylparaben
- Benzylparaben
- Phenylparaben
- Butylparaben
- Propylparaben
- Isopropylparaben
- Isobutylparaben
Aluminium: Krebserregende Salze
Man findet Aluminium gerne als „Aluminium-Chloride“ in Deodorants. Der Grund: Diese Aluminium-Salze gelten als „Antitranspirant-Wirkstoffe“. Mit anderen Worten: Die verschließen die Poren in unserer Haut und verhindern, dass wir schwitzen. Allerdings werden Aluminium-Verbindungen auch in Zahnpasta oder Lippenstift zugesetzt. Man kann sie zum Glück leicht erkennen. Sie stehen zum Beispiel auch unter den Namen „Aluminium-Chlorhydrat“ oder „Aluminium-Silicat“ auf der Liste mit den Inhaltsstoffen.
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Das Bundesinstitut für Risikobewertung untersuchte die geschätzte Aufnahme von Aluminium durch Deodorants. Das Ergebnis aus dem Jahr 2014 ist beunruhigend: Wenn man nur einmal täglich ein aluminiumhaltiges Deodorant aufträgt, werden die wöchentlich tolerierbaren Grenzwerte (gemäß der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit) überschritten. Die Medizinische Universität Innsbruck führte 2017 eine Studie zu diesem Thema durch und fand einen Zusammehang zwischen dem Gebrauch von aluminiumhaltigen Deodorants und Brustkrebs.
Mikroplastik: Eine unsichtbare Gefahr
Viele Hersteller von Kosmetik und Pflegeartikeln setzen ihren Produkten kleine Plastikteilchen zu. Aber warum? In Hautpeelings und Zahnpasta nutzt man Mikroplastik als Schleifmittel, in Sonnencremes als Filmbildner und in anderen Cremes und Bodylotions als Bindemittel. Das Problem: Mit dem Abwasser landet das Mikroplastik in Kläranlagen, die die winzigen Plastikpartikel jedoch nicht herausfiltern können. Sie gelangen also in die Natur. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland spricht sich daher gegen die Verwendung von Mikroplastik in Kosmetik aus.
Hier findest du eine Liste mit häufig verwendeten Kunststoffen in Kosmetik (ggf. mit Abkürzung):
- Polyethylen (PE)
- Polypropylen (PP)
- Polyethylenterephthalat (PET)
- Nylon-12
- Nylon-6
- Polyurethan (PUR)
- Acrylates Copolymer (AC)
- Acrylates Crosspolymer (ACS)
- Polyacrylat (PA)
- Polymethylmethacrylat (PMMA)
- Polystyren (PS)
Duftstoffe: Nicht nur für Allergiker problematisch
Wir alle wollen gut riechen. Deshalb benutzen wir Deodorants, Parfums, Duschgels und Bodylotions, die einen angenehmen Geruch hinterlassen. Viele Duftstoffe machen Allergikern das Leben schwer, weil sie Allergien auslösen oder bereits bestehende verstärken können. Aber man muss kein Allergiker sein, um von Duftstoffen negativ beeinträchtigt zu werden.
Laut dem Umweltbundesamt stehen zum Beispiel die besonders beliebten künstlichen Moschus-Düfte (polyzyklische Moschusverbindungen) im Verdacht, sich im menschlichen Körper und in der Umwelt anzureichern, den Hormonhaushalt zu beeinflussen und Schäden in Nerven und Leber zu verursachen. Tierversuche zeigten, dass synthetische Moschus-Düfte Krebs auslösen und das Erbgut verändern können. Bei Wasseruntersuchungen von Flüssen und Meeresküstengebieten über mehrere Jahre wurden bereits Spuren von künstlichem Moschus-Duft nachgewiesen. Die Substanz ließ sich auch in Fischen und Muscheln identifizieren. Durch das Duschen etwa gelangen diese Duftstoffe letztendlich in die Natur.
Hier findest du eine Liste mit weiteren Duftstoffen, die als besonders allergieauslösend gelten:
- Eugenol
- Cinnamal
- Citral
- Limonene
- Coumarin
- Citronellol
- Farnesol
- Linalool
Tenside und Emulgatoren: Erdöl auf der Haut und in der Umwelt
Sie verstecken sich unter verwirrenden Abkürzungen und sind nicht so leicht zu erkennen. Als Tenside und Emulgatoren werden zum Beispiel Polyethylenglykol (kurz PEG oder PEG-Derivat) oder Sodium-Lauryl-Sulfat (SLS) zugesetzt. Sie sorgen dafür, dass Flüssigkeiten sich besser miteinander vermischen. Das Problem: Ein Nebeneffekt ist, dass unsere Haut dadurch durchlässiger wird – auch für Schadstoffe. PEG und SLS gelten deshalb als hautreizend und allergiefördernd. Ein weiterer Punkt ist, dass PEG häufig aus Erdöl hergestellt wird und als schwer abbaubar gilt. Über Shampoos und Duschgel gelangen diese Substanzen in die Umwelt.
Ein Hinweis: Du erkennst PEG und PEG-Derivate in der Liste mit Inhaltsstoffen an der Abkürzung „PEG“ in Kombination mit einer Zahl (z. B. PEG-8, PEG-15, PEG-32). Ein „-eth“ in dem Namen eines Stoffes deutet auf Sulfate hin (z. B. (Myreth, Oleth, Laureth, Ceteareth).
Neben den im Text verlinkten Studien und Veröffentlichungen haben wir folgende Artikel als Quellen benutzt:
https://utopia.de/ratgeber/die-schlimmsten-inhaltsstoffe-in-kosmetik/
https://www.codecheck.info/news/Kosmetik-Vorsicht-bei-diesen-Inhaltsstoffen-112167