Kurzstreckenflüge: Frankreich geht mit Verbot einen ersten Schritt
- Veröffentlicht: 25.05.2023
- 15:03 Uhr
Frankreich hat als erstes Land der Welt Kurzstreckenflüge verboten. Allerdings ist es erst einmal nur ein kleiner Schritt, um die eigenen Klimaziele zu erreichen.
Denn verboten werden nur inländische Verbindungen, die mit dem Zug in weniger als zweieinhalb Stunden zu erreichen sind. In Frankreich sind das konkret Flüge zwischen Paris Orly und Nantes, Bordeaux und Lyon.
Kurzstreckenflüge verbieten: „Diese Maßnahme ist eine Weltpremiere"
Für Frankreich ist dieser Schritt ein wichtiges Signal, schrieb der französische Verkehrspolitiker Clément Beaune auf Twitter. „Diese Maßnahme ist eine Weltpremiere und steht für die Politik der Regierung, den Umstieg auf emissionsarme Transportmittel zu fördern", sagte Beaune dem Sender BFM. Flüge vom größeren Pariser Flughafen Charles de Gaulle sind nicht betroffen.
Die Regierung des Nachbarlandes möchte mit dem Schritt nicht nur den CO₂-Ausstoß senken, sondern auch nachhaltigere Reisemöglichkeiten fördern, damit am Ende die eigenen Klimaziele erreicht werden können.
Dieses „Projekt“ ist von der EU zunächst für drei Jahre genehmigt worden. Ein Jahr vor Ablauf der Frist soll Frankreich einen Erfahrungsbericht vorlegen.
Allerdings wurde der Schritt auch kritisiert, auch von Greenpeace. Zum einen betrifft das Verbot nur einen Bruchteil der rund 100 Inlandsverbindungen in Frankreich. Außerdem waren die drei betroffenen Verbindungen sowieso bereits seit 2020 eingestellt.
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Kurzstreckenflüge verbieten: „Nur ein Babyschritt"
„Damit bringt es gerade leider in seiner jetzigen Ausführung wenig für den Klimaschutz. Es ist also erstmal nur ein Babyschritt, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Frankreich wird damit zum Trendsetter in Europa und zeigt deutlich: Kurzstreckenflüge sind nicht mehr zeitgemäß", kommentiert Lena Donat, Greenpeace-Verkehrsexpertin, das Verbot im Gespräch mit RTL.