Nachhaltig angebauter Tee: Worauf es ankommt
- Veröffentlicht: 14.11.2022
- 08:33 Uhr
Ob bei einer Erkältung oder einfach zum Entspannen – eine heiße Tasse Tee ist für viele Genuss pur. In diesem Beitrag zeigen wir dir, was nachhaltigen Tee ausmacht und wie du die Welt mit jeder Tasse ein bisschen besser machen kannst.
„Tee bleibt weiter stark im Trend hin zu einem gestiegenen Ernährungs- und Gesundheitsbewusstsein.“ - Frank Schübel, Vorsitzender des Deutschen Tee & Kräutertee Verbands
Tee mit bitterem Beigeschmack: Ausbeutung und Pestizide
Die größten Anbaugebiete befinden sich vorwiegend in Ländern mit schwachen Sozial- und Umweltstandards: China, Indien, Sri Lanka, Vietnam und Kenia. Die Oberhand über den Teeanbau und -handel haben mächtige Großkonzerne wie Unilever, Tata Group und Associated British Foods. Arbeiterinnen und Arbeiter auf asiatischen und afrikanischen Teeplantagen sind leider häufig Opfer von Ausbeutung, Armut, Diskriminierung und Missbrauch. Gewerkschaften und Betriebsräte sind im Teeplantagen-Geschäft bisher nur selten anzutreffen.
Weil auf großen Plantagen das ganze Jahr über geerntet wird, kommt eine Vielzahl von Pestiziden zum Einsatz, um den Ertrag zu optimieren. Die Schädlingsbekämpfungsmittel belasten die Böden, das Grundwasser, die Artenvielfalt und nicht zuletzt die Gesundheit der Menschen, die den Tee ernten. Ganz zum Schluss landen die Chemie-Rückstände bei uns in der Tasse. Verschiedene Testinstitute weisen in Teeproben immer wieder hohe Belastungen mit Pflanzenschutzmitteln nach. Und das ist nicht unbedenklich. Einige Pestizide werden mit Krebs, hormonellen Störungen und einer Verminderung der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht.
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So trinkst du Tee mit gutem Gewissen
Wenn du gerne nachhaltigen Tee trinken möchtest, gibt es ein paar Dinge, auf die du beim Kauf achten kannst. Davon profitierst nicht nur du, sondern auch die Natur und die Menschen, die den Tee für dich anbauen.
Fair-Trade – Das Siegel für fairen Handel
- Höhere Löhne
- Bessere Arbeitsbedingungen
- Investitionen in gemeinnützige Projekte
- Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit
- Verbot von Gentechnik
- Stark eingeschränkter Einsatz von Pestiziden
GEPA – The Fair Trade Company
- Noch höhere Standards als bei Fair-Trade
- Etwa 80 Prozent der Ware stammt aus Bio-Anbau
- Bildung, gesundheitliche Versorgung und Elektrizität für Plantagen-Arbeiter
- Physische Rückverfolgung jedes einzelnen Produktes möglich
Bio-Qualität
- Kompletter Verzicht auf Pestizide
- Rückverfolgung der Ware möglich
- Investitionen in gemeinnützige Projekte, Arbeitnehmer- und Naturschutz
- Beste Boden- und Wasserqualität
- Noch mehr Artenvielfalt
Direkter Handel
- Zum Beispiel: „Teealternative“ oder „Teekampagne“ (in Bio-Qualität)
- Sehr viel Transparenz
- Keine Zwischenhändler
- Keine indirekten Profiteure
- Keine komplizierten Vermarktungsstrukturen
- Günstigerer Preis für den Konsumenten
Trinkst du auch gerne Kaffee? Hier kannst du lesen, was nachhaltigen Kaffee ausmacht.
Quellen: