Nachhaltige Energieversorgung
- Veröffentlicht: 03.08.2022
- 08:52 Uhr
Schlussendlich versteht man unter einer nachhaltigen Energieversorgung den Verzicht auf fossile Brennstoffe und die Nutzung von erneuerbaren Energien. Fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas und Erdöl sind nämlich nicht unbegrenzt vorhanden, sie werden irgendwann aufgebraucht sein, entsprechen also nicht dem Nachhaltigkeitsprinzip. Außerdem ist die Verbrennung fossiler Energieträger die Hauptursache für den Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre und damit den Klimawandel. Erneuerbare Energien wie Sonnenenergie, Windenergie oder Wasserkraft hingegen sind quasi unerschöpflich bzw. sie erneuern sich immer wieder. Wenn wir unseren Energiebedarf aus diesen Quellen decken und die vorhandene Energie effizient nutzen, kann man von einer nachhaltigen Energieversorgung sprechen, weil wir dann auch auf die Bedürfnisse künftiger Generationen Rücksicht nehmen und die Umwelt nicht weiter belasten.
Welche Anforderungen an eine nachhaltige Energieversorgung gibt es?
Die nachhaltige Energieversorgung muss die Ressourcen schonen und darf Umwelt und Klima nicht belasten. Darüber hinaus muss das Konzept der nachhaltigen Energieversorgung aber weitere Anforderungen erfüllen. Vor allem muss dadurch die Versorgungssicherheit gewährleistet sein. In diesem Zusammenhang muss ebenso sichergestellt sein, dass jeder, egal ob arm oder reich, Zugang zu nachhaltigen Energiedienstleistungen erhält. Durch eine nachhaltige Energieversorgung darf es des Weiteren keine Risiken und Gefahren wie etwa bei der Atomenergie geben und die gesamtwirtschaftliche Effizienz muss gewährleistet sein.
Eine nachhaltige Energieversorgung in die Praxis umzusetzen, ist komplizierter als es zunächst klingt. Atom- und Kohlekraftwerke abzustellen und sich als Ersatz erneuerbarer Energien zu bedienen, klingt in der Theorie einfach, funktioniert so aber nicht. Ein Grund dafür ist, dass die Erzeugungsanlagen der erneuerbaren Energie nicht zentral zur Verfügung stehen. Windräder gibt es zum Beispiel vorrangig in den Küstenregionen im Norden – davon haben aber die Menschen im Süden des Landes wenig. Deswegen muss das gesamte Energieversorgungssystem angepasst werden. Eine flächendeckende Versorgungssicherheit über nachhaltige Energiequellen kann außerdem nur gelingen, wenn die Energie effizient genutzt wird. Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz gibt es in vielen Bereichen und jeder von uns kann seinen Beitrag dazu leisten. Nachfolgend einige Beispiele:
Vorteile der nachhaltigen Energieversorgung
Schutz für Klima und Umwelt
Eine nachhaltige Energieversorgung schützt Klima und Umwelt, weil dadurch keine oder nur geringe Emissionen entstehen. Die Folgen des Klimawandels bekommen wir bereits jetzt, zum Beispiel durch zunehmende Extremwetterphasen, zu spüren. Wenn wir nicht kollektiv gegensteuern, werden die Auswirkungen von Jahr zu Jahr schlimmer und die Erde wird zunehmend geschädigt und unbewohnbar. Wer auf erneuerbare Energien setzt, leistet seinen Beitrag, die Treibhausemissionen einzudämmen und schwerwiegende Folgen des Klimawandels zu mindern.
Kostenersparnis
Nicht nur die Umwelt profitiert von einer nachhaltigen Energieversorgung, sondern auch unser Geldbeutel. Gerade in der aktuellen Zeit haben viele Angst vor der nächsten Strom- und Heizkostenabrechnung. Grund für die immer höheren Energierechnungen sind die gestiegenen Kosten für die knappen Rohstoffe Öl und Gas. Wer weiß schon, in welche Dimensionen die Energiekosten aufgrund der derzeitigen Weltlage noch steigen? Da ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen und auf erneuerbare Energien zu setzen.
Weniger Abhängigkeit von anderen Ländern als Energielieferanten
Leiste deinen Beitrag, dass Deutschland nicht länger von Russland und anderen Lieferanten in Sachen Gaslieferungen abhängig ist, indem du auf erneuerbare Energien umsteigst. Gleichzeitig machst du dich dadurch unabhängig von unkalkulierbaren Preiserhöhungen der Energieanbieter.
Weitere Vorteile in der Übersicht:
Welche Energiequellen sind nachhaltig?
Erneuerbare Energien, auch regenerative Energien genannt, sind der wichtigste Pfeiler der nachhaltigen Energieversorgung. Sie sind anders als fossile Energien quasi unendlich vorhanden beziehungsweise sie erneuern sich immer wieder schnell. Die Nutzung der erneuerbaren Energien macht uns weniger abhängig von Kohle, Gas und Erdöl, deren Nutzung das Klima massiv schädigt. Folgende nachhaltige Energiequellen gibt es:
Sonnenenergie
Windenergie
Das Prinzip der Windenergie gibt es schon seit Jahrhunderten, denn auch Windmühlen erfüllen den Zweck, Energie aus der Kraft des Windes zu gewinnen. Heute sind es riesige Windkraftanlagen, die diese Energie auffangen. Auch Windenergie ist nachhaltig, weil dabei keine Emissionen verursacht werden. Ähnlich wie bei der Sonnenenergie ist die Nutzung aber wetterabhängig und gewissen Schwankungen unterworfen – wenn kein Wind weht, wird auch keine Windenergie erzeugt. Die Windkraftanlagen finden sich vor allem in Küstennähe oder auf dem offenen Meer, wo es die meiste Zeit windig ist. Hier taucht aber das Problem auf, wie man die an den Küsten gewonnene Windenergie in Regionen transportiert, wo es weniger windig ist und sich die Errichtung von Windkraftanlagen nicht lohnt. Trotzdem gehört die Windenergie aufgrund vieler Vorteile zu den vielversprechendsten regenerativen Energieformen.
Bioenergie
Bei der Bioenergie werden aus Biomasse, das ist eine organische Masse pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, elektrische Energie, Wärme oder Kraftstoffe gewonnen. Bekannt sind zum Beispiel Holzpellets, bei denen es sich um nichts anderes als feste Bioenergie handelt, oder Biodiesel, den es an der Tankstelle gibt. Da Bioenergie auf sehr unterschiedliche Art gewonnen wird, ist sie sehr vielseitig, aber auch schwer zu bewerten. Weil es sich um eine erneuerbare Energieform handelt, ist Bioenergie prinzipiell gut für das Klima und gegenüber fossilen Energien vorzuziehen. Allerdings werden zum Beispiel nicht selten Wälder zerstört, um Nutzpflanzen wie Raps und Mais anzubauen, aus denen dann Bioenergie gewonnen wird.
Erdwärme (Geothermie)
Bei dieser Energieform wird die in der Erdkruste gespeicherte Wärme zugänglich gemacht und genutzt. Da in der Erde immer wieder neue Wärme entsteht, ist diese Energieform regenerativ. Zur Förderung von Erdwärme ist eine geothermische Anlage notwendig, die eine Bohrung vornimmt und so die Erdwärme erschließt. So eine Anlage ist jedoch kostspielig, außerdem kann Erdwärme nicht überall gefördert werden, weil selbstverständlich immer die jeweilige Bodenbeschaffenheit berücksichtigt werden muss. Vielerorts müssen Genehmigungen eingeholt und Gesetze beachtet werden. Die private Nutzung oberflächennaher Wärmeenergie zum Heizen ist in Deutschland aber schon sehr verbreitet.
Wasserkraft
Wasserkraft ist eine erneuerbare Energieform, die besonders viele Vorteile mit sich bringt. Sie verursacht keine Emissionen und ist anders als Sonnenenergie und Windkraft unabhängig von Wetter und Jahreszeit nutzbar. Problematisch ist allenfalls, dass die Errichtung von Wasserkraftwerken oder Stauanlagen oft erhebliche ökologische Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort nach sich zieht.
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Welche Förderungen für eine nachhaltige Energieversorgung gibt es?
Mit einem Umstieg auf erneuerbare Energien kann man Kosten sparen und die Umwelt schonen. Um den Umstieg voranzutreiben und damit die Chancen zu erhöhen, dass Deutschland seine ehrgeizigen Klimaziele erreicht, hat die Bundesregierung eine Reihe von Förderungen gestartet. Zunächst empfiehlt es sich für Privathaushalte, einen Energieberater zu beauftragen, der sinnvolle Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz aufzeigt und dabei immer die individuellen Begebenheiten berücksichtigt. Die „Energieberatung für Wohngebäude“, bei der ein Energieberater zu dir nach Hause kommt und einen Sanierungsfahrplan erstellt, wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit einer Kostenübernahme von 60 Prozent (maximal 800 Euro) gefördert. Auch Unternehmen, Kommunen und gemeinnützige Organisationen bekommen die Energieberatung zu unterschiedlichen Konditionen gefördert.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Förderungen für die Installation von Anlagen, die erneuerbare Energien nutzbar machen, sowie für energieeffiziente Neubauten und Sanierungen. Sanierungen an Gebäuden, die dieses energieeffizienter machen, werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Dazu können der Einbau einer neuen Heizungsanlage, aber auch bestimmte Verbesserungsmaßnahmen an der Gebäudehülle gehören. Für alle, die den Traum vom Eigenheim wahrmachen wollen und einen energieeffizienten Neubau planen, hält die staatliche KFW-Bank attraktive Kredite und Förderungen bereit. Auch für die Installation einer Photovoltaikanlage und einige Sanierungsmaßnahmen gibt es bei der KFW-Bank Förderungsprogramme. Des Weiteren gibt es auch von einzelnen Bundesländern und Kommunen gestartete Förderprogramme für Häuslebauer. Wohn-Riester, Arbeitnehmersparzulagen und die Wohnungsbauprämie sollen an dieser Stelle auch kurz genannt werden. Eine Übersicht, welche Förderung zu deinem Bauvorhaben passt, kannst du dir auf dieser Seite verschaffen, die das BMWK ins Leben gerufen hat.
Quellen
https://www.verivox.de/strom/themen/nachhaltige-energieversorgung/
https://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energien
https://www.smartricity.de/blog/die-vor-und-nachteile-erneuerbarer-energien
https://www.ofen.de/blog/wechel-auf-erneuerbare-energien-gruende.html
https://www.gesundes-haus.ch/wasserkraft/vor-und-nachteile-der-wasserkraftnutzung.html
https://www.bredenoord.com/de/wissen/nachhaltige-energiequellen/