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Paris 2024: Die Seine ist bereit für ihr Olympisches Comeback

  • Veröffentlicht: 17.05.2024
  • 13:21 Uhr
Paris 2024: Die Seine ist bereit für ihr Olympisches Comeback
Paris 2024: Die Seine ist bereit für ihr Olympisches Comeback© IMAGO / Kyodo News

Die Olympischen Spiele bieten nicht nur eine Fläche für sportliche Höchstleistungen, sondern auch eine Gelegenheit nachhaltige Maßnahmen zu fördern. Wir begleiten die Olympischen Spiele in Paris über die kommenden Monate vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit. Erfahre in unserer Serie, wie Paris 2024 die Seine wieder schwimmtauglich machen möchte.

Ziel der Planungen der Hauptstadt Paris: Badestellen bis 2025

Paris hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, im Sommer 2025 mehrere Badebereiche für die breite Öffentlichkeit zu eröffnen. Bis zum nächsten Jahr sollen drei Badestellen entlang der Seine an den Orten Bras Marie, Bras de Grenelle und Bercy entstehen. Sie gehören zu den insgesamt 32 Standorten, die in der Île-de-France (Paris und Umgebung) als potenzielle Badestellen in Frage kommen. Um die Sicherheit der Schwimmerinnen und Schwimmer zu gewährleisten, sollen sie durch Bojen und einen Ponton abgegrenzt werden. Zusätzlich soll es an den Docks Umkleidekabinen und Duschen geben. Diese Initiative ist Teil eines umfassenden Plans, die Seine für die breite Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen und gleichzeitig das historische Erbe der Stadt zu bewahren.

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Paris 2024: Die Olympische Spiele 2024 als Ansporn

Das Vorhaben erhielt einen zusätzlichen Schub durch die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris. Einzelne Schwimmwettkämpfe, darunter das Freiwasser-Schwimmen und der Schwimmteil des Triathlons, sollen in der Seine ausgetragen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Stadt Paris und lokale Behörden in der Region Île-de-France beträchtliche Investitionen getätigt. Mit einem Betrag von 1,4 Milliarden Euro seit 2016 wird darauf abgezielt, die Seine und die Marne schwimmtauglich zu machen. Antoine Guillou, stellvertretender Bürgermeister von Paris, betont, dass ohne die bedeutenden Investitionen und den Ansporn der Olympischen Spiele das Projekt nicht so schnell vorangeschritten wäre. Er sagt: „Ohne die Olympischen Spiele wäre diese gemeinsame Anstrengung nicht möglich gewesen. Wir hätten zehn Jahre länger gebraucht, um all das zu realisieren, was wir gerade tun. Wir haben also zehn Jahre gewonnen bei der Verbesserung der Wasserqualität der Seine.”

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Schwimmen in der Seine: Die Herausforderung der Wasserqualität

Doch trotz vielversprechender Aussichten bestehen wenige Monate vor dem Beginn der Spiele nach wie vor Bedenken und Unsicherheiten. Das Wasser ist schlichtweg nicht sauber genug. Grund sollen vor allem die Abwassersysteme sein, die bei starkem Regen überlaufen und das verschmutzte Wasser ungeklärt in den Fluss schütten. Im vergangenen August mussten sogar Probeläufe für die Schwimmwettkämpfe abgesagt werden, da es in den Tagen davor zu viel geregnet hatte. Für das Schwimmen in der Seine spielen also die Wetter-Bedingungen eine große Rolle. Zudem gab die NGO Surfrider Foundation Anfang April nach einer sechsmonatigen Probeentnahme bekannt, dass sich die Seine in einem alarmierenden Zustand befände. Von 14 durchgeführten Messungen, lagen 13 über oder sogar sehr viel über dem für das Schwimmen empfohlenen Grenzwert.

Die Regierung gab jedoch an, dass diese Messungen im Herbst und Winter durchgeführt wurden und somit nicht repräsentativ für die Wasserqualität im Frühling und Sommer seien. Ab Ende Mai sollen tägliche Kontrollen die Wasserqualität überwachen. Ziel ist es, die bakteriologische Verschmutzung, um mindestens 75 Prozent zurückzuschrauben. Präsident Emmanuel Macron selbst versprach in einem Interview Anfang diesen Jahres den Sprung ins Wasser zu wagen und so die olympischen Spiele auf seine Art einzuweihen.

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Die Allgemeinheit soll wieder in der Seine baden können: Strategien zur Gewährleistung der Sauberkeit

Um jedoch nicht nur dem Präsidenten und den Athlet:innen das Schwimmen in der Seine zu ermöglichen, sondern später auch der breiten Öffentlichkeit, bedarf es eines ausgeklügelten Plans. Eines der größten Projekte, das sich zurzeit im Bau befindet, ist das Regenwasserspeicherbecken Austerlitz. Es fasst 50.000 Kubikmeter Wasser, so viel wie 20 olympische Schwimmbecken, und soll dazu beitragen, die Sauberkeit der Seine zu verbessern.

Denn bei starken Regenfällen soll der Speicher überschüssiges Wasser aufnehmen, das die Kanalisation nicht fassen kann und so verhindern, dass es direkt in die Seine gelangt. Daraufhin sollen die Wassermassen durch das Klärsystem geschleust werden und dann gefiltert zurück in die Seine. Neben dem neuen Rückhaltebecken hat die Stadt in moderne Kläranlagen und Schleusen investiert und schrittweise mit der Anschließung der Hausboote an das Abwassersystem begonnen. Sollte es nicht regnen, stünde dem Schwimmen in der Seine also auch bereits diesen Sommer nichts im Wege. Einen Plan B habe die Stadt nicht, außer die Wettkampftage zu verschieben.