Rennwagen-Studie von Lotus: Sieht so die Zukunft des Motorsports im Jahr 2030 aus?
- Veröffentlicht: 19.02.2021
- 14:21 Uhr
Bei Lotus ist aktuell eine Menge los. Muss ja auch, schließlich erfinden sich die Briten gerade neu. Und mit dem E-R9 hat Lotus nun eine spektakuläre Studie vorgestellt. Erster Eindruck: Ein Auto, direkt aus der Zukunft. Aus unerfindlichen Gründen muss es auf der A11 im Osten Englands die Ausfahrt nach Hethel Richtung Gegenwart genommen haben. Gut für uns!
Der Lotus E-R9 ist die Designstudie eines rein elektrisch angetriebenen Rennwagens. Entwickelt wurde er von Lotus Engineering, der Beratungsabteilung der Briten. Während das „E-R“ in Namen des Fahrzeugs für Endurance Racer (Langstrecken-Rennwagen) steht, ist die 9 die Startnummer des Fahrzeugs, mit dem Lotus 1955 zum ersten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans antrat. Als technologisches Schaufenster soll der Lotus E-R9 „die Philosophie, die Fähigkeiten und den Innovationsgeist des Unternehmens in den Bereichen fortschrittlicher elektrifizierter Antriebsstränge und Aerodynamik“ demonstrieren.
„In der Saison 2030 auf den Rennstrecken der Welt“
Hört sich nach viel Marketing an, oder? Vielleicht. Aber der Lotus E-R9 ist mehr: Wenn es nach Lotus geht, könnte der E-R9 als Langstreckenrennwagen „in der Saison 2030 auf den Rennstrecken der Welt an den Start gehen“. Zumindest Teilaspekte und –Komponenten wie zum Beispiel die aktive Aerodynamik mit "morphenden" Karosserieteilen und vertikal angebrachten Steuerflächen, die bei hohen Kurvengeschwindigkeiten unterstützen können.
Entwickelt wurde der E-R9 vom Ingenieurteam um Richard Hill, Chef-Aerodynamiker bei Lotus, und Louis Kerr, leitender Plattform-Ingenieur des rein elektrischen Hypercars Lotus Evija. Optisch zum Leben erweckt wurde er vom Lotus Design-Team unter der Leitung von Russell Carr, Design Director bei Lotus.
Optisch rangiert die Studie irgendwo zwischen den LMP1-Rennwagen der World Endurance Championship, den neuen Le Mans Hypercars, die 2021 erstmals zum Einsatz kommen, und einem Kampfjet. Die schwarz-goldene Farbgebung ist dabei eine Hommage an die große Lotus-Ära in der Formel 1 mit 13 Meistertiteln.
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Morphende Karosserieteile und Batterien mit gemischter Zellchemie
Der elektrische Antriebsstrang des Lotus E-R9 basiert auf dem des 2.000 PS starken elektrischen Hypercars Lotus Evija. Dessen Torque-Vectoring-System, mit dem die Antriebsdrehmomente an allen vier Rädern individuell verstellt werden können, ist im E-R9 jedoch vollständig vom Fahrer während der Fahrt einstellbar.
Louis Kerr wagt einen weiteren Blick in die Motorsport-Zukunft: "Die Energie- und Leistungsdichte von Batterien entwickelt sich von Jahr zu Jahr deutlich weiter. Vor 2030 werden wir Batterien mit gemischter Zellchemie haben, die das Beste aus beiden Welten bieten, sowie die Möglichkeit, die Batterien bei Boxenstopps im laufenden Betrieb zu tauschen."
Bleibt mir nur noch Folgendes zu sagen: „Hey Siri, neue Erinnerung am 1.1.2030…“
Bilder: Lotus